Nach rund 13 Jahren endet im September das inklusive Projekt. Das Restaurant inmitten der Hapimag-Ferienwohnanlage in Unterkirnach beendet seinen Betrieb. Caritas-Geschäftsführer Michael Stöffelmaier erläutert die Hintergründe.
Für den Caritasverband im Schwarzwald-Baar-Kreis als Mehrheitsgesellschafter des Integrationsbetriebes geht dann insbesondere für die im Restaurant und Housekeeping angebotenen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung ein Herzensprojekt zu Ende.
„Deshalb gilt auch zuallererst unser Dank dem Team von Restaurant und Housekeeping, das unter der aktuellen Interims-Betriebsleitung von Frau Lenz alles dafür getan hat, den betroffenen Menschen in den letzten Jahren einen guten Arbeitsplatz unter den Bedingungen des ersten Arbeitsmarktes anzubieten“, erläutert Michael Stöffelmaier, Geschäftsführer des Inklusionsunternehmens und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes.
Seit 13 Jahren wurden vielfältige Anstrengungen unternommen, das Lokal inmitten der Ferienwohnanlage der Schweizer Hapimag AG wirtschaftlich zu führen. In der Anlaufphase wurde es fünf Jahre durch die Aktion Mensch gefördert und konnte sich so einen guten Ruf erarbeiten.
Kosten können nicht gedeckt werden
Nach Ende dieser Anlaufförderung konnte man mithilfe vieler Förderer und Spender einen Teil der Kosten auffangen und so die Arbeitsplätze sichern. Leider hat der Betrieb nicht die Umsätze erreicht, um alle Kosten zu decken. Jedes Jahr hat der Caritasverband eine nicht unerhebliche Summe zugeschossen.
Die Förderung des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales für den besonderen Aufwand eines Inklusionsbetriebs wurde darüber hinaus seit Jahren nicht an die steigenden Löhne angepasst, und so wurde die Lücke zwischen den Einnahmen und den Ausgaben immer größer, teilt der Caritasverband mit.
Marketingkonzepte erarbeitet
„Wir haben uns Beratung ins Haus geholt, Marketingkonzepte erarbeitet und auf den Ausbau des Catering gesetzt, aber das alles hat nicht ausgereicht, um wirklich eine Kostendeckung zu erreichen“, so Michael Stöffelmaier.
„Daher mussten wir uns schweren Herzens entschließen, das von vielen Menschen in der Region geschätzte, beliebte und auch von Sponsoren und Spendern unterstützte Projekt zu beenden. Zur Auflösung der Verträge mit der Hapimag AG befinden wir uns noch in Klärungsgesprächen. Schlussendlich musste die bittere Entscheidung nun getroffen werden, um die anderen integrativen Betriebe der Inklusiv gGmbH nicht auch noch zu gefährden“, erläutert Stöffelmaier. So können Hausmeisterservice, IT-Werkstatt und der erst vor einem Jahr eröffnete Lebensmittelmarkt in der Villinger Wöschhalde ihre Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung weiterhin anbieten.
Alternative Arbeitsstellen in Aussicht
Bei einer Betriebsversammlung werden Stöffelmaier und Vorstandskollege Markus Schreiber allen unbefristet beschäftigten Mitarbeitern mit Beeinträchtigung jeweils bis zum 30. September eine alternative Arbeitsstelle in unterschiedlichen Bereichen des Caritasverbandes oder an anderer Stelle in Aussicht stellen.
„Damit versuchen wir sicherzustellen, dass die betroffenen Menschen mit Teilhabeeinschränkung nicht in die Arbeitslosigkeit fallen. Leider müssen wir aber auch das Arbeitsverhältnis für weitere zehn Mitarbeiter beenden. Dies wollen wir in einer möglichst sozialverträglichen Art und Weise tun. So werden wir alle Mitarbeitenden bei der Suche nach neuen Arbeitsstellen mit all unseren Möglichkeiten unterstützen“, berichtet Stöffelmaier weiter.
Bis 30. September
Reservierungen und Gutscheine
Der Betrieb im Fohrenhof wird bis zum 30. September wie geplant fortgeführt und alle angenommenen Reservierungen bleiben bis dahin gültig. Bei darüber hinausgehenden Reservierungen wird mit den Betroffenen im direkten Kontakt nach einer Lösung gesucht. Gutscheine behalten bis zum 30. September ihre Gültigkeit. Danach können diese gegen Rückerstattung der Gutscheinhöhe zurückgegeben werden.