Auch wenn die Wintersaison erst am Samstag beginnt, der Chef Roland Mack spricht schon jetzt von dem „erfolgreichsten Jahr in der Geschichte des Europa-Parks“. Gute Voraussetzungen für das Jubiläumsjahr 2025, das seine langen Schatten in Rust bereits vorauswirft.
„2024 war ein wildes Jahr“, bilanzierte Moderator Ingo Dubinsky bei der Winterpressekonferenz des Europa-Parks am Donnerstag. Die Eröffnung der neuen Achterbahn Voltron Nevera und des kroatischen Themenbereichs, die Wiedereröffnung von Österreich und die Neueröffnung der Geisterbahn als „Castello dei Medici“: Alleine diese Attraktionen verbuchten bislang zusammen 7,3 Millionen Besucher. „Ich habe Schwierigkeiten, alles aus 2024 aufzuzählen“, erklärte Parkgründer Roland Mack. Denn zu den Attraktionen kommen noch Investitionen in die Infrastruktur wie das sogenannte Welcome Center für Mitarbeiter, neue Büroräume und das Gebäude der Werksfeuerwehr. Nicht zu vergessen Roland Macks 75. Geburtstag und die Ernennung seiner Schwiegertochter Miriam Mack zur Honorarkonsulin von Kroatien.
Die Voltron Nevera und die Rekord-Besucherzahlen: Mit drei Millionen Besuchern und zahlreichen Auszeichnungen habe die neue Achterbahn Voltron Nevera alle Erwartungen erfüllt. In den Augen von Roland Mack sind sie und die wiederaufgebauten Attraktionen „Tiroler Wildwasserbahn“ und „Enzianexpress“ in „Österreich“ (zusammen 3,3 Millionen Besucher) maßgeblich verantwortlich für das „beste Jahr in der Geschichte des Europa-Parks“. „Das ist das, was wir uns erhofft haben – und noch ein Schnapsglas mehr“, so Roland Mack. Insgesamt sind die Besucherzahlen um fünf Prozent gestiegen, 400 000 Gäste mehr als zuvor besuchten den Park.
Geheimnisvolle Neuigkeiten bei Rulantica: Trotz des schwierigen Starts unter Corona sei auch die Wasserwelt des Europa-Parks ein großer Erfolg. Am 6. Dezember, um 11 Uhr soll die Attraktion Tonnevirvel, ein „Twist ’n’ Splash“, wieder zugänglich sein. Sie wird derzeit überbaut, sodass sie künftig auch im Winter nutzbar ist. Aktuell baut der Europa-Park an einem neuen Außenpool für Rulantica, der noch größer ist als der bisherige. Roland Mack kündigte zudem eine „Rieseninvestition“ auf dem nördlichen Wasserpark-Gelände an.
Westernfeeling im Tipidorf wird erhöht
Tipidorf wird zu Silver-Lake-City: Das Camp-Resort wird künftig Silver-Lake-City heißen – mit einem Gästehaus, weiteren Westernlodges, einer neuen Westernstraße und komplett neuer Zufahrt. Durch das neue Restaurant, das im Mai eröffnet werden soll, soll sich die Restaurantkapazität dort verdreifachen. „Es soll dort ein komplettes Westerngefühl“ geben, kündigt Roland Mack an. Zudem soll das Kinderhaus „Kleine Helden“ gebaut werden, in dem Familien von Kindern, die eine Krebserkrankung hinter sich haben, sich gemeinsam mit diesen erholen können.
Neue „Top-Top-Attraktion“: Ein zweistelliger Millionenbetrag sei in das Gameplay-Theater „Grand-Prix-Edventure“ geflossen. 10 000 bis 15 000 Besucher pro Tag soll die interaktive Familienattraktion transportieren können. Es sei die erste Attraktion, die Ed und Edda Euromaus zum Thema habe, betonte Juniorchef Michael Mack. Die neue Attraktion ohne Altersbegrenzung zahle in das „Gesamterlebnis Europa-Park“ ein, das alle Familien ansprechen solle.
Liebe zum Detail
Besonderheiten der Wintersaison: Mehr als 3500 Tannenbäume sind bis zum Ende der Wintersaison am 12. Januar im Europa-Park zu sehen. Als „eines der schönsten Winterwunderländer Deutschlands“, bezeichnet Dubinsky den Europa-Park. „Das schönste“, korrigiert ihn Roland Mack. Sein Bruder Jürgen hingegen betonte die Liebe zum Detail, die bei den Besuchern gut ankomme – nicht zu vergessen die neuen Shows.
Jubiläumsfeierlichkeiten im Juli: Zur Feier des 50. Europa-Park-Geburtstags kündigte Roland Mack einen Galaabend am 11. Juli an. Roland Mack hofft auch, im Jubiläumsjahr den 150 Millionsten Besucher zu begrüßen. DJ Bobo hat zum Jubiläum das Lied „Celebrating under the Stars“ („Feiern unterm Sternenhimmel“) aufgenommen.
Höhere Eintrittspreise: „Ein Weltklasseangebot, ein fast leerer Park, aber nur ein halber Eintrittspreis“, das seien zwar die Wünsche der Besucher, das gehe aber in der Praxis nicht zusammen, so Roland Mack. Er bitte deshalb um Verständnis für die Preiserhöhungen von fünf Prozent zur neuen Saison – nicht zuletzt, da die Kosten um 15 Prozent gestiegen seien. Zudem könne man sicher sein: „Jede Mark, die übrig bleibt, fließt zurück in den Park.“
Erfolgreiches Mack Rides: Die Firma Mack Rides baut weiterhin auch Bahnen für andere Parks. „Wir sind unter den Top Drei der Anlagenhersteller weltweit“, sagte Michael Mack. Das Erfolgsrezept: Man sei nicht nur Hersteller und Betreiber, sondern produziere auch Inhalte, Geschichten, zu seinen Attraktionen. Diese Kombination sei weltweit einzigartig. Er sei zuversichtlich, dass die Auftragsbücher auch „in den nächsten Jahren gut gefüllt bleiben“. Vorbestellungen für die Voltron gebe es aktuell noch nicht, wenn auch das Interesse groß sei. Die Investition müsse freilich wohl überlegt sein, denn: Das würde für den Auftraggeber einen mehr als zweistelligen Millionenbetrag bedeuten, so Michael Mack.
Große Hoffnungen für Kinofilm: Michael Mack hofft, dass der erste Kinofilm des Europa-Parks „Grand Prix of Europe“ gut ankomme. Der Kinofilm mit Ed und Edda sei ein Projekt, dass er und sein Bruder Thomas, die mit den Europa-Park-Figuren aufgewachsen sind, sich „als Kinder nicht haben vorstellen können“. Die Qualität stimme auch hier, sagte Michael Mack: „Am Ende sind rund 20 Millionen in das Filmprojekt geflossen.“ Das sei ein Schritt, auf den er stellvertretend für die achte Generation des Europa-Parks stolz sei. Zugleich zeige der Film auch, dass „wir uns als Familie gegenseitig unterstützen und vertrauen“, auch wenn es oft schwierig sei, die anderen von neuen Ideen zu überzeugen. Er hoffe, dass der Europa-Park sich in der Kinoproduktion festbeiße – und dass es noch eine zweiten oder dritten Film geben wird.
Eatrenalin und die Gastronomie: „Wir haben uns weltweit einen Namen gemacht“, sagte Thomas Mack über das Restaurant Eatrenalin. Gerade im asiatischen Bereich gebe es großes Interesse von Investoren an dem „multisensorischen“ Essenskonzept, aber auch nach Las Vegas und Mexiko gebe es bereits Kontakt. „Nebenher“ betreibt der Europa-Park ein Zwei-Sterne-Restaurant – das Ammolite. „Wir haben mit Peter Hagen-Wiest seit zwölf Jahren einen hervorragenden Küchenchef. Und ich denke, da ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht“, sagte Thomas Mack. Der Europa-Park zählt laut einer aktuellen Auszeichnung zu den besten vier Ausbildungsbetrieben in der Gastronomie in Deutschland.
Gegen den Trend
„Im Gegensatz zur aktuellen Stimmung in Deutschland leben wir vom Optimismus. Für uns ist das Glas halb voll und nicht halb leer“, so Roland Mack. „ Wir sind da, um Probleme wegzuräumen, es braucht Leuchttürme wie den Europa-Park, um wieder nach vorne zu kommen.“ Die Firma Mack habe sich international einen Namen gemacht und wolle mit ihren Innovationen dafür sorgen, dass man auf die Bezeichnung „Made in Germany“ wieder stolz sein könne.