Zum Leserbrief „Nichts als ausgeprägter persönlicher Egoismus“ hat unser Leser Benjamin Künstle aus Calw-Stammheim folgende Meinung:
Herr Eimann aus Wildberg hat es in seinem Leserbrief vom 8. August richtig dargestellt, dass in Süddeutschland bei der Frage „Windrad in meiner Umgebung?“ zu oft das St.-Florians-Prinzip herrscht. Dieses Jahrhunderte alte Prinzip lässt sich auf den Spruch „Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“ reduzieren. Im besten Fall bedeutet das „Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien wie Windräder ja – aber doch bitte nicht in Sichtweite meines (Eigen)Heims“.
Auf der anderen Seite sagen sonntags nur Politiker: 1) Der Anteil an Erneuerbarer Energien sollte steigen, Atom- und Kohlekraft sollten auslaufen. 2) Energie sollte sowohl dezentral erzeugt und verbraucht werden. 3) Wir müssen den Energieverbrauch reduzieren, der umweltfreundlichste Strom ist der, der nicht produziert wird, weil er nicht gebraucht wird.
So kommen wir nicht weiter
Leider handeln viele Politiker sowie die meisten Menschen werktags nicht nach diesen drei Grundsätzen, sondern nach dem St. Florians-Prinzip. Zu oft gilt bei der Energiepolitik: Soll doch der Nachbar damit anfangen, zu Fuß zum Einkaufen zu gehen. Soll doch der Norddeutsche das Windrad vor der Tür haben. Soll doch der Chinese weniger Kohle verbrennen. Das St.-Florians-Prinzip eben. So kommen wir nicht weiter. Aber vielleicht wollen die meisten Menschen das gar nicht? Nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“?
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