Schon während der ersten drei Wochen war der Hubschrauber des neuen, modernen Hubschraubermusters H 145 enorm gefragt. Foto: DRF Luftrettung

DRF Luftrettung zieht erstes positives Fazit des ersten, landesweit tätigen 24-Stunden-Hubschraubers.

Villingen-Schwenningen - "Christoph 11" ist nun auch im Nachtbetrieb längst im Rettungs-Alltag gelandet. Die DRF Luftrettung zieht auf Anfrage ein erstes positives Fazit des ersten, landesweit tätigen 24-Stunden-Hubschraubers.

 

Hilfe rund um die Uhr ist gefragt, nicht nur in der Region, sondern landesweit. Und damit auch während der besonders geschützten Nachtstunden zwischen 22 Uhr nachts und 6 Uhr in der Frühe. Während dieser Zeit musste die Hilfe per Hubschrauber bislang meist aus der benachbarten Schweiz angefordert werden. Die Antwort darauf gab man in Baden-Württemberg mit der Genehmigung des 24-Stunden-Betriebs des Hubschraubersonderlandeplatzes am Kreisklinikum zwischen Villingen und Schwenningen im Sommer. Seit Oktober wird die neue Regelung nun auch ganz praktisch umgesetzt und "Christoph 11" darf auch nachts durchstarten.

Schon während der ersten drei Wochen war der Hubschrauber des neuen, modernen Hubschraubermusters H 145 enorm gefragt: Zwischen dem 1. und 24. Oktober wurde er zu 27 Einsätzen gerufen, erläutert Petra Hentschel, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation und Marketing bei der DRF Stiftung Luftrettung, einer gemeinnützige AG in Filderstadt, auf Anfrage. In die besonders kritischen Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr, so Hentschel, fielen dabei sieben Einsätze.

Der Übergang in den 24-Stunden-Betrieb sei reibungslos über die Bühne gegangen, schildert sie, "und die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr wurde von den Leitstellen positiv aufgenommen".

Wie sehr sie von der neuen Regelung profitieren, wird sich vermutlich in Kürze zeigen, nun da die kalten Wintermonate angebrochen sind und es damit auch schneller dunkelt.

Galt "Christoph 11" bislang als "der" Retter aus der Luft im Schwarzwald-Baar-Kreis, reicht sein Einsatzgebiet nun nachts viel weiter: "Wie erwartet, werden Einsätze im südlichen Baden-Württemberg geleistet", so Hentschel. Leben retten kann dabei nicht nur bedeuten, dass Hilfe aus der Luft an einen Unglücksort, in ein Katastrophengebiet oder zum Unfallort kommt, sondern auch, dass Intensivpatienten zwischen Kliniken hin- und hergeflogen werden, um punktgenau medizinisch versorgt zu werden.

Nachtflug stört Patienten nicht

Wie hilfreich die Nachtfluggenehmigung dabei ist, bekam auch das Personal am Schwarzwald-Baar-Klinikum schon zu spüren. In der dortigen Notaufnahme wurden bereits Verlegungen mit dem Hubschrauber angenommen, und "auch aus dem Klinikum heraus wurden einzelne Verlegungen organisiert", so Kliniksprecherin Sandra Adams auf Anfrage unserer Zeitung. Und auch besorgte Gemüter dürfen mit Blick auf die nahe am Landeplatz schlafenden Patienten des Klinikums offenbar aufatmen: "Bislang konnten wir durch das Landen und Starten des Hubschraubers in den Abend- und Nachtstunden keine Belastung feststellen", sagt die Kliniksprecherin.

Das ist wohl auch der modernen Technik, die bei "Christoph 11" zum Einsatz kommt, geschuldet. Der Airbus Helicopter H 145 gilt als enorm leise. Und auch im Nachtflugbetrieb überzeugte er vor Ort offenbar: der neue Hubschraubertyp sowie der Einsatz von Nachtsichtgeräten funktionierte bislang laut Petra Hentschel "sehr gut" und auch die bisher gesammelten Erfahrungen der Besatzungen im Hinblick auf das nächtliche Einsatzgeschehen verleihen dem Nachtflug rund um das Klinikum weiterhin Aufwind.