Informierten bei einer Veranstaltung vor Führungskräften über die Notwendigkeit von Weiterbildung als Zukunftsinvestition (von links): Veronika Glenk (TraFoNetz), Uwe Müller (Arbeitsagentur), Lidia Niestoruk (TraFoNetz), Annette Hanfstein und Alexandra Jung (Arbeitsagentur) sowie Ipek Güler (AgenturQ) und Svea Taube (TraFoNetz). Foto: Gerd Lache/Gerd Lache

Die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die AgenturQ mit IG Metall und Südwestmetall sowie das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald machten bei einer Veranstaltung die Notwendigkeit von Weiterbildung deutlich.

„Fordern Sie uns“, ermunterte Annette Hanfstein die Führungskräfte. Bei Fragen zu beabsichtigten Qualifizierungen von Mitarbeitenden sollten sie ohne Zögern auf die Arbeitsagentur zugehen.

Zum Thema berufliche Weiterbildung nannten die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und ihr Team bei einer Informations- und Netzwerkveranstaltung im Innotec Pforzheim mehrere Beispiele, wie Unternehmen unterstützt werden können, wie das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald (TraFoNetz) mitteilt.

Die Bundesagentur für Arbeit hat demnach eine Qualifizierungsoffensive gestartet. So gibt es beispielsweise das sogenannte Qualifizierungsgeld. Voraussetzung dafür sei, dass der strukturwandelbedingte Qualifizierungsbedarf einen wesentlichen Teil der Belegschaft betreffe.

Fachkräftebasis sichern

Das Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung habe zum Ziel, der beschleunigten Transformation der Arbeitswelt zu begegnen, strukturwandelbedingte Arbeitslosigkeit zu vermeiden, Weiterbildung zu stärken und die Fachkräftebasis zu sichern. Je nach Programm, Betriebsgröße und Weiterbildungsart übernehme die Arbeitsagentur in der Spitze bis zu 100 Prozent der Kosten für die Lehrgänge sowie das Arbeitsentgelt des Beschäftigten während seiner Weiterbildung.

„Es gibt nicht das Schema F“, sagte Alexandra Jung von der Arbeitsagentur. Im Zweifel sollte mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur Kontakt aufgenommen werden. Bevor ein Unternehmen in Kurzarbeit gehe, solle es prüfen, ob Qualifizierung und Weiterbildung geeignete Alternativen sein könnten.

Umfangreicher Fundus

Jungs Kollege Uwe Müller machte deutlich, dass die Arbeitsagentur inzwischen auch eine Beratungsagentur sei, die „nicht nur mit Konzepten aus der Schublade unterstützen kann“.

Ebenfalls im Innotec mit dabei: Die AgenturQ, eine gemeinschaftliche Einrichtung von IG Metall und Südwestmetall. Sie schöpft aus einem umfangreichen Fundus an Weiterbildungsmöglichkeiten. Zu ihren Aufgaben gehöre: Unternehmen und Betriebsräte zu informieren und zu unterschiedlichen Themen der Weiterbildung zu beraten. Dazu zählten eine Erstberatung zu Fördermöglichkeiten sowie die Entwicklung von Konzepten, die dann übergehen in die Zusammenstellung eines „Werkzeugkoffers“, aus dem sich Unternehmen und Betriebsräte bedienen können.

Beide Institutionen sind aktive Mitglieder im TraFoNetz, ein Projekt unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Unternehmen der Region und ihre Beschäftigten bei der Bewältigung der Transformation zu unterstützen. Als eine der wichtigen Maßnahmen sieht das 15-köpfige TraFoNetz-Team die Weiterbildung mit all ihren Facetten. Insbesondere für diesen Bereich zuständig sind beim Transformationsnetzwerk Lidia Niestoruk sowie Veronika Glenk und Svea Taube.

Ipek Güler von der AgenturQ machte klar: „Unternehmen brauchen eine Weiterbildungsstrategie.“ Sie müssten sich dazu im Klaren sein, wohin ihre Reise gehen soll. Betriebsrat und Personalabteilung sollten die Aufgabe gemeinsam stemmen. Die AgenturQ helfe, entsprechende Schritte zu entwickeln, sagte Güler. Unter anderem nannte sie den Q-Monitor, eine Checkliste zur Überprüfung des Weiterbildungsbedarfs in Unternehmen. Beispielsweise könnten daraus Erkenntnisse gewonnen werden, wie gut ein Unternehmen aufgestellt ist.