Eine schwerverletzte Frau und ein brennendes Haus im Neckartal bei Sulz rufen in der Nacht auf Samstag Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr auf den Plan. Das ist bis jetzt bekannt.
Gegen 2 Uhr sind die Einsatzkräfte ins Neckartal zwischen Sulz und Aistaig gerufen worden. Wie erste Informationen gegenüber unserer Redaktion ergeben, hatte zuvor wohl eine schwer verletzte Frau beim nächsten benachbarten Haus im Tal nach Hilfe gesucht.
Die Frau wurde von Oberndorf aus mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Währenddessen entstand am betroffenen Haus zwischen der ehemaligen Bundesstraße 14 und den Gleisen der Gäubahn eine "polizeiliche Lage", wie bestätigt wird. Zu diesem Polizeieinsatz wurde dann schnell die Feuerwehr hinzu alarmiert. Letztlich kam es zum Brand des Gebäudes und einem Großeinsatz.
Zu weiteren Informationen, wonach das Haus mutmaßlich mithilfe von Benzin angezündet wurde, äußerte sich die Polizei bisher nicht. Bekannt ist lediglich, dass eine Person am frühen Morgen noch vermisst wurde - mutmaßlich im Gebäude. Über dem Neckartal war mehrfach ein Polizeihubschrauber unterwegs. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Gäubahn-Strecke am frühen Morgen gesperrt
Weil eine Wasserversorgung vom Neckar her erst über die Gleise aufgebaut werden musste, war neben der Straße auch die Bahnstrecke gesperrt worden. Ein Güterzug stand im Bahnhof Sulz und wartete auf die Freigabe der Strecke. Um den Schienenverkehr möglichst schnell wieder zu ermöglichen, hatte man später weitere Schläuche zu anderen Wasserquellen verlegt.
Das Gebäude wurde von den Energieversorgern vom Netz genommen. Weil ein Funkmast der Bahn mit an der Stromleitung hing, war auch dieser vorerst offline. Gegen 9 Uhr lief der Bahnverkehr wieder.
Da eine Treppe im Gebäude nicht mehr nutzbar war, versuchte die Feuerwehr durch das Dach ins obere Stockwerk des Gebäudes zu gelangen. Mit Kettensägen sollte der Dachstuhl geöffnet werden, damit im Bereich Höhenrettung speziell geschulte Feuerwehrleute von der Drehleiter aus am Seil gesichert ins Haus können.
Straße weiter gesperrt
Die Landesstraße 424/Montendre-Straße wird voraussichtlich - Stand 7 Uhr - noch länger gesperrt bleiben.
Die Feuerwehr war unter der Leitung des Sulzer Stadtbrandmeisters Florian Karl mit über 25 Fahrzeugen und 90 Einsatzkräften vor Ort, das DRK mit rund 15 Helfern. Unterstützung wurde die Sulzer Feuerwehr unter anderem mit einem Abrollbehälter Wasser aus Horb, einem Tanklöschfahrzeug und einer Drehleiter aus Oberndorf sowie von weiteren Feuerwehren aus dem Landkreis. Auch der neue Kreisbrandmeister Philipp Glunz sowie Bürgermeister Jens Keucher waren vor Ort.
Ein Helfer wurde vom DRK behandelt, da er unter Kreislaufbeschwerden litt.