Zum Pilotprojekt SmartFood BaWü berichten Teilnehmende von ihren ersten Erfahrungen mit zu großen Nudel- und Reisportionen, Apfelschalen und Leitungswasser.
Das Pilotprojekt Smart Food BaWü zur Messung von Lebensmittelabfällen in Privathaushalten sei im Zollernalbkreis gut angelaufen, das teilt das Landratsamt mit. Das sei bei einem ersten Informationstreffen knapp zwei Monate nach dem Auftakt deutlich geworden.
„Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich dabei im Landratsamt aus, berichteten von ihren Erfahrungen und stellten vertiefende Fragen an die Projektverantwortlichen“, wird weiter mitgeteilt.
Gerold Hafner von der Technologie-Transfer-Initiative an der Universität Stuttgart habe erste Ergebnisse vorgestellt. Demnach fielen bei jeder der rund 100 teilnehmenden Personen bisher durchschnittlich 2,4 Kilogramm Lebensmittelabfälle an. Am meisten entsorgt würden Trockenprodukte wie – offenbar in zu großen Mengen gekochte – Nudeln und Reis, gefolgt von Obst sowie Gemüse.
Zur Bestimmung des Gewichts stehe den „Smart Food’lern“ eine spezielle Waage der Balinger Firma Kern & Sohn zur Verfügung. Das Wiegeergebnis werde manuell oder über Bluetooth in einer eigens entwickelten App erfasst.
Eine muntere Debatte entwickelte sich zur Frage, was alles als Lebensmittelabfall zähle und folglich erfasst werden solle: Apfelschalen? Das übrig gebliebene Leitungswasser aus der Karaffe?
Die Diskussion zeigt den gesellschaftlichen Wandel
Dazu sollen in der App bald zusätzliche, verfeinerte Hinweise verfügbar sein. Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Amts für Umwelt und Abfallwirtschaft im Zollernalbkreis und Ideengeber für das Projekt, sagte, die Diskussion zeige den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Lebensmitteln – und das Bewusstsein der Teilnehmenden für deren oft unbedachte, beiläufige Verschwendung.
Seine Hoffnung: Dass das Thema aus der „Versuchsgruppe“ heraus über das Projekt Smart Food breitere Resonanz findet und Nudeln, Gemüse, Wasser & Co. wieder mehr wertgeschätzt werden.