Viel Freude beim Spatenstich für den Neubau von Legend Motors bei Geschäftsführer Clemens Hummel (Mitte) mit seiner Frau Marlene und links neben ihm Oberbürgermeister Jürgen Roth. Foto: Marc Eich

Clemens Hummel rüstet Oldtimer zu E-Autos um – nun baut er am Nunnensteig neu. Die Villinger Firma wächst und zieht Kunden aus ganz Deutschland an.

Warum nicht Oldtimer zu E-Autos umrüsten? Mit dieser „schrägen Idee“ – so nannte es Oberbürgermeister Jürgen Roth – ging Clemens Hummel im Jahr 2019 mit der Geschäftsidee an den Start. Als erster Sachverständige für E-Autos in der Region und zugleich Restaurator machte sich der heute 42-Jährige mit „Legend Motors“ 2021 selbstständig. Nun folgt der nächste große Schritt für das Unternehmen: ein Neubau im VS-Zentralbereich.

 

Familie, Freunde und Bekannte waren am Donnerstag in das Gewerbegebiet Nunnensteig (hinter dem Toom-Baumarkt) gekommen, um den Spatenstich für das schon lange geplante Projekt zu feiern. Hummel, der vor seiner Selbstständigkeit in der Projektentwicklung gearbeitet hat, plante bereits im Jahr 2022 den Startschuss für einen Neubau auf der von ihm erworbenen Fläche.

„Der Bauantrag war eingereicht, aber die Baukosten haben sich dann verdoppelt und die Zinsen vervierfacht“, erklärt der Villinger die Gründe, den Plan vorerst auf Eis zu legen. Mit seiner Firma kam Hummel zunächst in einer Lagerhalle unter, zog vor zweieinhalb Jahren innerhalb des Stadtgebiets noch mal um. Währenddessen trieb er das Projekt aber in mehreren Zwischenschritten voran. Zinsen und Baukosten sind mittlerweile gesunken – jetzt möchte der Familienvater durchstarten.

Auch deshalb, weil Legend Motors sich einen Ruf weit über die Region erarbeitet hat. Die derzeit vier Mitarbeiter wickeln mittlerweile Aufträge aus ganz Deutschland ab, sowohl „normale“ Oldtimer-Restaurationen als auch Umrüstungen auf die E-Mobilität. Hummel: „Das E-Thema zieht derzeit wieder spürbar an.“ Zudem arbeitet der 42-Jährige als Wert- und Unfallgutachter. Die Zeichen stehen auf Wachstum, auch das Team soll entsprechend erweitert werden.

Eröffnung in einem Jahr geplant

Auf dem 3500 Quadratmeter großen Gelände will er nun Schritt für Schritt seinen Traum verwirklichen. Angedacht ist zunächst der Bau einer 500 Quadratmeter großen, teilweise zweistöckigen Halle. Fünf Hebebühnen, Maschinen, Büros und Sozialräume sollen dort Platz finden. Bis zum Winter soll der Neubau „dicht“ sein, in einem Jahr möchte Legend Motors den Einzug feiern.

Nach und nach könnten ein weiterer Anbau sowie ein Bürotrakt im Nunnensteig entstehen. In Summe dürfte Legend Motors dann über eine Nutzfläche von rund 1200 Quadratmeter verfügen. Genug Platz, um die außergewöhnliche Idee weiter voranzutreiben.

Jürgen Roth ist Unterstützer

Ein Unterstützer des Projekts war dabei auch von Anfang an Oberbürgermeister Jürgen Roth, der sich glücklich darüber zeigte, dass der Neubau für dieses „innovative Unternehmen“ nun realisiert werden kann. „Der Denkansatz ist schon besonders“, sagt Roth beim Spatenstich schmunzelnd. Die Idee passe aber ins Cluster, das sich die Stadt erarbeitet hat.

Zwischen den weiteren Unternehmen aus der Automobilbranche, die sich in den vergangenen Jahren am Nunnensteig angesiedelt haben, füllt Legend Motors nun eine besondere Lücke. Die Nachbarn freut’s und Clemens Hummel, seine Frau Marlene und die ganze Familie können es kaum erwarten, bis Legend Motors endlich eine richtige Heimat hat.