Es ist ein Projekt der Innenentwicklung und Nachverdichtung: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant kurz vor dem Riehener Grenzübergang ein Neubauensemble.
Das Neubauensemble besteht aus einem Verwaltungsgebäude, einem Wohnblock mit 70 bis 80 Mietwohnungen sowie einer Tiefgarage auf ihren Liegenschaften in der Basler Straße 2, 2a und 2b. Das „Alte Zollhaus“ in unmittelbarer Nachbarschaft soll als ortsbildprägendes und identitätsstiftendes Gebäude erhalten bleiben.
Die Aufstellung des Bebauungsplans erfolgt nun im beschleunigten Verfahren, da es sich um eine Innenentwicklung handelt. Eine Bürgerbeteiligung ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Die Kosten für alle externen Planungsleistungen trägt die BImA. Die Bundesanstalt plant die Umsetzung des Projekts im Rahmen eines Totalunternehmermodells.
Der Baubeginn soll im Jahr 2027 erfolgen
Im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) ging es nun um die Aufstellung des Bebauungsplans für das so genannte „Quartier am Zoll“. Ein Baubeginn wird derzeit für das vierte Quartal 2027 anvisiert, wie die Fachleute von der Stadtplanung berichteten. Geplant seien derzeit sieben Stockwerke, teilte Karin Burger mit. Dafür müssen die bestehenden Wohnhäuser mit 16 Wohneinheiten abgebrochen werden.
Nach neuen Unterkünften für die Bewohner werde zum Teil noch gesucht, erklärte Fachbereichsleiter Gerd Haasis. Fritz Böhler (Grüne) hatte sich danach erkundigt, da es zunächst zu Unmut unter den Anwohnern gekommen war. „Jeder soll Ersatzwohnraum bekommen. Das ist uns wichtig“, erklärte Haasis. Auch hätten die Anwohner, die weichen müssten, ein Vormietrecht in den neuen Wohnungen.
Fragen und Anmerkungen der Räte
Bernhard Escher (CDU) bemerkte, dass das eigentlich mächtige Zollhaus im Vergleich zu der geplanten Bebauung in der Darstellung nun regelrecht „süß“ aussehen würde. Der Neubau des Verwaltungsgebäudes bildet einen Riegel parallel zur Basler Straße. Die Mietwohnungen entstehen in einem geschlossenen Wohnblock mit Innenhof zur Bahn hin. Eine Tiefgarage verbindet unterirdisch die beiden Gebäude und erstreckt sich auch unterhalb des geplanten Platz- und Grünbereichs hinter dem „Alten Zollhaus“. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über den kleinen Zollweg.
Dieser Punkt veranlasste Sabine Schumacher (Piraten) zu der Frage, ob die Tiefgarage die im Plan eingezeichnete Begrünung nicht verhindern würde, wie es im Bereich des Lörracher Rathauses der Fall sei. Die Tiefgaragen würden heute anders gebaut. Sie hätten eine andere Struktur und Tragschicht, wurde ihr mitgeteilt. Aussparungen bei der Bepflanzung aufgrund der unterirdischen Bebauung gebe es nur in einem kleinen Bereich. In anderen Bereichen beschränke man sich auf kleine Bäume oder Büsche.
Jürgen Exner (CDU) war es wichtig, dass der Bahnübergang in diesem Abschnitt erhalten bleibt. Aufgrund der dort wachsenden Bevölkerung schlug er aus Sicherheitsgründen eine Unterführung vor. Einen Übergang werde es geben, versicherte Haasis. Ob dies eine Unterführung sein wird, müsse noch geprüft werden.
Das Plangebiet grenzt im Westen an die Basler Straße, im Süden an die Schweizer Grenze, im Osten an die Bahntrasse der Wiesentalbahn und im Norden an den Zollweg. „Das Projekt ist ein weiterer und wichtiger Bestandteil unserer Wohnraumoffensive, welches neben der Quantität auch die Qualität in den Blick nimmt“, betont Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić.