Bei der Benefiz-Gala drehte sich in der Schopfheimer Stadthalle alles um Hilfe für Notleidende und um soziales Engagement. Ein Höhepunkt war die Verleihung des Bürgerpreises.
Das Veranstalter-Trio aus Rotary-Club Schopfheim-Wiesental, Kiwanis Wiesental und Bürgerstiftung Mittleres Wiesental mit ihrem Vorsitzenden Georg Ückert präsentierte einen gelungenen Mix aus musikalischer Unterhaltung, Kultur und Kulinarik. Mehr als 270 Gäste, darunter fünf Bürgermeister und eine Bürgermeisterin aus dem Wiesental, erfreuten sich an den festlich eingedeckten Tischen der Stadthalle an bester Unterhaltung – und öffneten im Gegenzug ihre Geldbeutel für den guten Zweck.
Mitmenschlichkeit im Mittelpunkt
Die Begrüßung übernahmen Silke Chalk (Präsidentin Kiwanis) und Michael Jenisch (Präsident Rotary). Chalk drückte im Namen von Kiwanis ihre Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den ehrenamtlichen Unterstützern aus. „Mitmenschlichkeit hat immer einen Platz in unserem Herzen“, betonte sie. Michael Jenisch stellte in seiner Begrüßung den Rotary-Club und dessen Aktivitäten in der Region vor, darunter die Unterstützung des Freien Theaters „Tempus fugit“, die Gutedelwanderung oder im Kinderferienprogramm das Golfschnuppertraining und den Kanu-Fun. Der Rotary-Club Schopfheim zählt 35 Mitglieder, Kiwanis zählt rund 30 Mitglieder. Das Ziel beider Organisationen ist es, überall da zu helfen, wo im sozialen und kulturellen Umfeld Hilfe notwendig ist.
Musik, Kulinarik und Austausch
Zunächst stand musikalische Unterhaltung durch einen rund halbstündige Show-Act des Gloria-Theaters Bad Säckingen auf dem Programm: ein „Best Of“ an von den beiden Musicalstars Jennifer Caputo und Alex Sehringer stimmgewaltig vorgetragenen Songs aus dem Saisonhöhepunkt „Musical-Karussell“.
Zwischen den Programmpunkten war das vielfältige Buffet geöffnet. Die Gastwirte vom Hotel-Restaurant „Adler“ und Restaurant „Glöggler“ (beide Schopfheim), Restaurant „Löwen“ (Zell) und Berggasthof „Schlüssel“ (Zell-Pfaffenberg) hatten erlesene Speisen vorbereitet.
Nach dem offiziellen Teil gab es reichlicher Gelegenheit zum Austausch an der „Bar für Bares“. Die Party-Band „Mr. Bee“ sorgte für beste Unterhaltung. Auch ein „Heimbring-Service“ für Spätheimkehrer war durch die Veranstalter eingerichtet.
Tombola-Erlös geht an regionale Einrichtungen
Fester Bestandteil der Gala ist eine Tombola mit hochwertigen Gewinnen aus großzügigen Spenden zahlreicher Unternehmen aus der Region. Der Erlös aus dem Losverkauf – erfahrungsgemäß zwischen 15 000 und 18 000 Euro – geht traditionell zu gleichen Teilen an die beiden Organisationen Kiwanis und Rotary, die über die Verwendung ihres jeweiligen Anteils entschieden.
Silke Chalk stellte die beiden Institutionen vor, die mit ihrer Hälfte bedacht werden. Zum einen wurde die Tafel Schopfheim und deren „Dota-Mobil“ (Dorf-Tafel Mobil) bedacht. Zweiter Begünstigter ist der Schopfheimer Ortsverband des Kinderschutzbunds mit seinem „Kinder- und Jugendtelefon“. Dessen Ehrenamtliche hatten im vergangenen Jahr insgesamt 5400 Anrufe Hilfesuchender entgegengenommen.
Rotarier-Präsident Michael Jenisch will „seinen“ Anteil dem autonomen Frauenhaus Lörrach zukommen lassen. Die zweite Hälfte spenden die Rotarier an das Palliativnetz Lörrach und an den Förderkreis Hospiz am Buck in Lörrach.
Als Moderator des Abends fungierte Schopfheims Alt-Bürgermeister Christof Nitz, der allerdings mit seiner arg saloppen Art den Bogen in den Augen manch eines Besuchers offenkundig überspannte: Das Titulieren eines der beteiligten Gastro-Beriebe als „Imbissbude“, das Ätzen gegen die Lokalpresse und das Entwerten von von Unternehmen gespendeten Tombola-Gewinnen kam bei vielen Gästen gar nicht gut an.
Bürgerpreis für DRK-Vorsitzenden Hans Ruf
Einer der Höhepunkte des Abends war die Bekanntgabe des Trägers des diesjährigen Bürgerpreises, der an eine überragend sozial engagierte Person vergeben wird. Er wird von der Bürgerstiftung Mittleres Wiesental gestiftet und ist mit 1000 Euro dortiert. Er ging an Hans Ruf, den Ortsvorsitzenden des DRK Maulburg-Kleines Wiesental.
Die Laudatio hielt Maulburgs Bürgermeisterin Jessica Lang. „Wir ehren jemanden, der die Gesellschaft menschlicher macht und sich mit Zeit, Herz und Tatkraft für andere einsetzt“, sagte sie, und blickte zurück auf den Lebensweg Rufs, der auch von vielen Schicksalsschlägen begleitet wurde. Ruf sei jemand, der „Leid in Mitgefühl verwandelt und aus Schmerz Kraft schöpft“, hielt Lang vor diesem Hintergrund fest.
Dem Roten Kreuz gehört Ruf seit 1972 an, im Jahr 2001 wurde er zum Vorsitzenden des Maulburger Ortsvereins gewählt. Sein Ziel war die Errichtung eines neuen Zuhauses für das DRK. Mit Weitblick, Geschick, Geduld und Organisationstalent habe er dies erreicht: 2006 konnte das neue DRK-Heim – auch dank des großen Einsatzes der übrigen Aktiven – eingeweiht werden. „So wurde aus einer Vision nach und nach ein Ort der Gemeinschaft. Hier wurde ein Ort geschaffen, in welchem Tag für Tag Menschlichkeit, Zusammenhalt und Engagement atmen.“
Im Jahr 2010 fusionierte der Maulburger mit dem Kleinwiesentäler Ortsverein – ein Schritt, der den Zusammenhalt der Regionen stärkte und die Einsatzfähigkeit verbesserte, hielt Lang fest. Ruf selbst bezeichne sich als „Vereins-Rentner“ und übernehme Fahrdienste für Senioren, Arztfahrten nach Lörrach, Freiburg oder Bad Krozingen und sei einfach immer bereit, wenn jemand gebraucht wird, zählte die Bürgermeisterin weiter auf. Sie meinte: „Es macht mich stolz, Hans Ruf in der Gemeinde Maulburg zu wissen.“
Hans Ruf, bescheiden wie üblich, meinte: „Wer hätte so was gedacht – dass ich diesen Preis bekomme? Ich habe die Arbeit immer gern gemacht.“ Die Dotation des Preises stiftet er an den Verein Deutscher Kinderkrebshilfe.