Diese lustige Truppe – Symbadische Menschen aus dem Badischen – waren der Hingucker bei der Kneipennacht zum „Tanz in den Mai“ und feierten Elvis’ Abschied vom Junggesellendasein. Foto: Karina Eyrich

Bei solch einem Wetter wären normalerweise – und sind früher – Scharen von Menschen durch die Innenstadt von Ebingen gezogen beim Tanz in den Mai, der Kneipennacht, welche die Sommersaison eröffnet. Woran lag’s, dass der Besuch verhalten war?

Dass nichts los gewesen wäre beim Tanz in den Mai, der ersten von zwei Albstädter Kneipennächten des Jahres, kann man so freilich nicht sagen.

 

Im Hof, wo das „Valentino“ und das „Carlos“ immer voll sind, speziell bei schönem Wetter, war am meisten los am Mittwochabend, aber auch rund um das City-Haus, denn im Corso rockte „Leeza“ und hatte die Hütte voll. Etwas weniger, aber immer noch gut besucht, war der Bierstadel mit der Band „Raising Crown“ auf der Bühne. Nur im Alten Kino, wo „Tune & Friends“ die Palattenteller mit Rave-Musik kreisen ließen, wurde es erst später interessant. Der Nachteil: die Souterrain-Lage.

Also weiter ins „Besto“, wo „Ernie & Friends“ – genau genommen: ein Freund am Keyboard – viel zu lange vor leerer Tanzfläche spielten, dafür aber richtig gut. An der Qualität lag’s also nicht. Ebenso wenig wie im Brauhaus Zollernalb, wo „Die drei Richtigen“ eine echt coole Show abzogen – den dritten Mann spielte kurzfristig Gitarristen-Legende Gerhard „Beefy“ Wurst, der mit Kenny Müller an der anderen Gitarre und Norbert Klotz am Bass eine ziemlich coole Mucke machte, von Tisch zu Tisch wanderte – in der Hoffnung, dort Gäste anzutreffen, die dann – langsam aber sicher – kamen.

Bekannte Gesichter tanzen im Gleis 4

Nicht wenige tanzten herüber vom „Gleis 4", in dem es – dank der fantastischen Band „Pentomino“ mit Nadine Schieber am Mikro – nicht zu leer war für tolle Stimmung und nicht zu voll für den Blick auf viele bekannte Gesichter, darunter mehrere Ladies aus der Stadtverwaltung.

Und wo tanzte deren Chef? Nirgends. Oberbürgermeister Roland Tralmer wollte mal schauen, was seine Mitbürger so vor dem Tag der Arbeit treiben und war – Überraschung! – vor dem „Berry & Rey’s“ anzutreffen, wo der frühere Rechtsanwalt mit einer einstigen Klientin über Verkehrspolitik diskutierte, während drinnen die „French Connection“ starken Rock servierte. Der Mann kann das Arbeiten einfach nie ganz lassen, hat das Ohr immer am Volk. Wenn das keine Arbeitsmoral ist!

Im Glas darf’s bunt sein

Letztere haben auch „Blond & Laut“ im KulTurm bewiesen und tolle Partyhits gespielt, wenngleich bei offener Tür und der Bushaltestelle davor nicht so recht Atmosphäre aufkommen wollte. Vielleicht lag’s auch an der überschaubaren Getränkeauswahl.

Die war im Caffe da Enzo deutlich besser, und die Musik ohnehin, denn Angelo Quattrocchi sang mit seiner gefühlvollen Reibesen-Stimme – kein Widerspruch in seinem Fall! – Schlager und italienische Schmuse-Songs, damit die Gäste mal wieder gepflegt schwofen und die Körpertemperatur der Partnerin oder des Partners durch Gefühlstest – Wange an Wange – erfahren konnten.

Mit einer Gitarre ersetzt dieser Sänger eine ganze Band

Die Durchhalter unter den Partygästen trafen sich zum Absacker im Hof mit denen, die den ganzen Abend dort verweilten, weil die Gartenlokal-Saison endlich begonnen hat und im Carlos mit den „String Killers“ – Ihab Sagr diesmal nicht am Mikro, also nur ein Duo – die schrägste Band des Abends spielte und im „Valentino“ mit Bernd Kiederer einer, der mühelos mit seiner Gitarre eine ganze Band ersetzte.

Junggesellen aus dem Badischen – Wehe, wenn sie losgelassen

Da fiel dann auch die lustige Truppe mit den Pfeilen auf dem Kopf aus dem Badischen noch ein: Die Jungs feierten einen Junggesellen-Abschied, zu dem der Bräutigam im Elvis-Kostüm erschien. Die Braut darf sich vermutlich auf Überraschungen freuen, wenn Hochzeit gefeiert wird. Fehlt noch jemand? Ach ja, DJ Lounge, der im McDonalds auflegte. Zum Chillen und Futtern in all dem Trubel, der nicht so groß war wie bei früheren Kneipennächten. Warum? Die Veranstalter „Event Dudes“ und „Be Save“ werden’s rausfinden.