Bei einem Vor-Ort-Termin im Gebäude Hallerhöhe wurde auch eine neue Variante für die Grundschule Schwenningen ins Spiel gebracht. OB Roth bezeichnete diese als „Denkmodell“, das jetzt geprüft werde. Foto: Daniela Schneider

In einem offenen Brief wendet sich Oberbürgermeister Jürgen Roth an die Eltern, die ihre Kinder am Schulstandort Hallerhöhe einschulen werden. Er reagiert auf die Sorgen rund um die Grundschule und erklärt die nächsten Schritte in der Entscheidungsfindung.

Die Diskussion um die neue Grundschule auf der Hallerhöhe in Schwenningen nimmt weiter Fahrt auf, nachdem Oberbürgermeister Jürgen Roth kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin angekündigt hatte, zu prüfen, ob die neue Grundschule nicht nur provisorisch, sondern auch dauerhaft in den Containern am Deutenberg untergebracht werden kann. In einem offenen Brief wendet sich der OB nun an die Eltern, die ihre Kinder in wenigen Monaten am Schulstandort Hallerhöhe einschulen werden.

 

Die Vorfreude auf den Schulstart gerate aktuell aus ihm nachvollziehbaren Ängsten und Sorgen in den Hintergrund, gesteht der Oberbürgermeister in dem Brief ein und gibt einen detaillierten Einblick in den Prozess zur Entwicklung des Schulstandortes Hallerhöhe.

Fest stehe bereits, „dass die Grundschüler zum Schuljahresbeginn 2025/2026, wie mit allen Beteiligten vereinbart, in den Schulmodulen am Deutenberg eingeschult werden“, so der OB.

Zwei Optionen für die Grundschule

Danach werden dem Gemeinderat zwei Varianten zu Beschlussfassung vorgelegt. Die erste Variante sehe eine Sanierung des Bestandsgebäudes Hallerhöhe vor. Die zweite Variante sehe vor, dass der östliche Teil der bestehenden Containerbauweise zu einem „adäquaten Grundschulstandort aufgewertet und als Dauerlösung umgesetzt“ werde.

„Dabei ist mir gleich zu Beginn sehr wichtig, zu betonen, dass mir, der Verwaltung sowie dem Gemeinderat das Wohl Ihrer Kinder immer ein sehr großes Anliegen ist und zu keiner Zeit die Absicht bestand, die Kinder und ihre Eltern mit einer Sparvariante ‚Containerschule‘ abzuspeisen“, hebt der Oberbürgermeister hervor.

Austausch zwischen den beteiligten Parteien

Gemeinsam mit der aktuell eingesetzten Schulleitung, Fenke Härtel, der geschäftsführenden Schulleiterin Stephanie Schick, dem staatlichen Schulamt, vertreten durch Simone Spengler, sowie Tino Berthold vom Gesamtelternbeirat habe es in den vergangenen Monaten einen „intensiven Austausch“ darüber gegeben, wie die Hallerhöhe als Gebäude der Grundschule an den Start gehen soll.

Die Experten für Pädagogik und Schule hätten in den Gesprächen verständlich machen können, dass der Schulstart unter laufenden Bauarbeiten am Altgebäude nicht gut sei, woraufhin die Verwaltung den Vorschlag unterbreitet habe, dass für eine Übergangszeit die Schulmodule am Deutenberg genutzt werden könnten, so der OB.

„Über diese Vorgehensweise gab es unter den Beteiligten einen breiten Konsens mit dem Ziel, dass die gemeinderätlichen Gremien entsprechend diese Vorgehensweise auch beschließen“, meint Jürgen Roth.

Sorgen der Eltern

Allerdings habe er in der seit Kurzem laufenden Diskussion von verschiedenen Eltern nun „vielfach die Sorge mitgeteilt bekommen, dass neben dem Unterricht in solchen Modulen auch der Standort selbst kritisch gesehen wird“, schreibt der OB. Konkret sei es laut der Eltern nicht vereinbar, dass sich Erstklässler mit Jugendlichen das Schulgelände teilen sollen. Von Beginn sei jedoch berücksichtigt worden, dass die Grundschüler ihren eigenen, klar abgetrennten Pausen- und Schulbereich erhalten, macht der OB deutlich.

„Es gebe auch Bedenken, dass der gemeinsame Schulweg Ängste auslösen könnte oder auch der Lärm zu Einschränkungen führe, dies wurde von Seiten der Pädagogen bei den Besprechungen nicht als kritisch aufgeführt“, so Jürgen Roth und er ergänzt: „Bis heute wurde in den Schulmodulen ein ordentlicher Unterricht durchgeführt.“

Angespannte wirtschaftliche Lage

Dass die Vorlage „Neuer Grundschulstandort Hallerhöhe“ von der Tagesordnung der gemeinderätlichen Gremien abgesetzt wurde, bedeute nicht, dass die geplante Maßnahme nicht stattfinden werde. „Vielmehr wurde in den Vorberatungen aus den Reihen des Haushaltsbegleitgremiums kurzfristig der Wunsch einer kritischen Kostenprüfung bezüglich der kalkulierten Investitionssumme von 4,5 Millionen Euro für die Generalsanierung geäußert“, erläutert der OB. Deshalb soll nun vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage die zweite Variante auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.

„Wie wichtig mir und dem Gemeinderat die Bildungslandschaft in VS ist, belegen die vielen umgesetzten Millionen-Projekte im Bereich Schulen“, weist Jürgen Roth auf die bereits getätigten und laufenden Investitionen hin und verspricht: „Auch Ihre Kinder werden einen schönen Start in ihre Schullaufbahn erleben dürfen – dafür setze ich mich selbstverständlich ein.“

Und wie geht es nun weiter? Als Nächstes möchte der OB mit den Eltern über die beiden Varianten ins Gespräch kommen. Eine Einladung zu einem Termin folge. Danach werden in der nächsten Gemeinderatssitzung beide Optionen vorgestellt. Dort soll final entschieden werden, mit welcher Variante die Verwaltung weiter planen wird.