Freuen sich über einen gelungenen Netzwerk- und Infoabend an der Hochschule Furtwangen am Campus Schwenningen: (von links) GVO-Geschäftsführer, Institutsleiter Christian van Husen sowie Nick Tugarin und Benjamin Peric. Foto: Mareike Kratt

Es ist das Thema schlechthin und hält auch in der Region immer mehr Einzug: der Gebrauch der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch wie können auch Dienstleister davon profitieren? Beim Netzwerktreffen Spezial des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO) gab’s die ersten Antworten.

Regelmäßig veranstaltet der GVO Netzwerktreffen, auf denen sich ansässige Unternehmen präsentieren und zum Austausch mit anderen Firmen und Institutionen einladen. Ein „Spezial“ in besonderem Ambiente hatte der Gewerbeverband nun zusammen mit der Hochschule Furtwangen University (HFU) am Campus Schwenningen auf die Beine gestellt – und für große Resonanz bei den Mitgliedern aus Industrie, Handel und Handwerk gesorgt. Denn diesmal standen nicht das Netzwerken, sondern zwei Impulsvorträge und interaktive Probierstände im Vordergrund. Das Thema, das derzeit in aller Munde ist: der Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Praxis.

 

Am Puls der Zeit

Die HFU sei bereits GVO-Partner beim Deutschland-Stipendium und auch beim regelmäßig stattfindenden Unternehmerfrühstück, erklärt GVO-Geschäftsführer Carsten Dörr als eine Motivation für diese besondere Veranstaltung in den HFU-Räumen. Alles, was von der Hochschule komme, sei wichtig für die hiesige Industrie. Und noch wichtiger sei derzeit das Thema KI, „wenn man innovativ und am Puls der Zeit bleiben möchte“.

Die GVO-Mitglieder dürfen die Hochschulbank drücken und Institutsleiter Christian van Husen (rechts) bei seinen Ausführungen zuhören. Foto: Mareike Kratt

Zusammen mit Christian van Husen, Leiter des Instituts für Produkt- und Service Engineering an der Hochschule Furtwangen, habe man das Konzept für den Netzwerkabend entwickelt. Die Digitalisierung von Dienstleistungen nehme immer mehr Raum ein, erklärt van Husen den hohen Praxisbezug des Instituts. Denn „mittlerweile geht sie jeden etwas an.“

Tief in der KI-Welt

In den Impulsvorträgen von Mitarbeiter Benjamin Peric und Nick Tugarin soll es zunächst um die Treiber und Hindernisse, die Rahmenbedingungen, die Sprachmodelle, Risiken und Entwicklung von generativen Systemen der Künstlichen Intelligenz gehen. An den Probierständen können die Teilnehmer dann tiefer in die KI-Welt eintauchen und zum Beispiel via VR-Brille zum operationstechnischen Assistenten werden.

Dynamisches Projekt

An der Hochschule treibt man das Thema Digitalisierung von Dienstleistungen auch mit dem Kompetenzzentrum Smart Services, einem Transferprojekt, das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gefördert wird, voran, erklärt Christian van Husen im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Institutsleiter kommt ursprünglich selber aus der Industrie und ist seit 2011 an der Hochschule als Professor tätig.

Mit einer Brille kann dieser Teilnehmer das VR-basierte Training für die operationstechnischen Assistenz erkunden. Foto: Mareike Kratt

Seit 2019 gibt es das Forschungsprojekt am Standort HFU, das besonders auf die Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgerichtet ist, meist in Form von Kurzberatungen und sogenannten Mikroprojekten, bei denen die Firmen verschiedene Maßnahmen für die Entwicklung von neuen Ideen und innovativen Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Mittlerweile befinde sich das äußerst dynamische Projekt in der dritten Phase, die noch bis Ende des Jahres läuft.

Über die Resonanz des GVO-Abends zeigt sich Christian van Husen erfreut. Er habe Gespräche mit Dienstleistern und Freiberuflern, einem Makler oder einem Tanzschulinhaber geführt – und sehe die Chance, Weiteres daraus zu machen. Denn in Sachen KI sei die Marschroute in Richtung Zukunft für alle klar: „Es geht nicht mehr ohne!“