Für das 5,6 Millionen-Euro-Projekt werden zwei Zuschussanträge gestellt. Das einstige Kik-Gebäude soll schon bald weichen.
Volles Haus bei der Gemeinderatssitzung – drei der Anwesenden kamen in Uniform, denn auf der Tagesordnung stand der erste große Schritt in Richtung „neues Feuerwehrgerätehaus“. Das derzeitige in der Obervogt-Huber-Straße sei „erbarmungswürdig“. Nun sollen Zuschussanträge gestellt werden, sagte Bürgermeister Gallus Strobel.
Architekt Burkhard Faber hatte im Jahr 2024 die mittlerweile nochmals verfeinerte Machbarkeitsstudie für den künftigen Standort vorgestellt, das Gebäude des ehemaligen „KiK“ in der Fréjusstraße. Da er bei der Sitzung nicht anwesend sein konnte, erläuterte der Bürgermeister die Machbarkeitsstudie. Der Plan habe den Charme von zwei Zu- und Ausfahrten. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 5,591 Millionen Euro – ohne Zuschüsse kaum finanzierbar.
Im Januar 2026 sollen daher zwei Zuschussanträge gestellt werden – zum einen die Fachförderung aus der „Z-Feu“ (Zuwendungen für das Feuerwehrwesen), zum anderen aus dem Ausgleichstock des Landes. Für den Fachzuschuss habe es bereits ausführliche Gespräche mit den Zuschussstellen des Landratsamts, dem Kreisbrandmeister und dem Regierungspräsidium gegeben. Der Regelzuschuss beträgt hier 755 000 Euro. Wenn dazu der Bewilligungsbescheid vorliege, könne mit der Durchführung eines VGV-Verfahrens begonnen werden, die europaweite Ausschreibung von Architekten- und Ingenieurleistungen.
Dies würde seiner Erfahrung nach rund fünf Monate „Wartezeit“ bedingen. Geplant sei aber, bereits 2026 das Altgebäude abzubrechen und vorbereitende Arbeiten für den Neubau vorzunehmen.
Wangler: Vorschlag kam aus dem Gemeinderat
Bei allen Fraktionen rannte er damit offene Türen ein. Klaus Wangler (CDU) machte den Bürgermeister jedoch darauf aufmerksam, dass der Vorschlag für das genannte Areal aus dem Gemeinderat kam – lange bevor die Verwaltung dies annahm. Er sei aber froh, dass es nun endlich richtig starte. Seine Frage betreffe die Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock – was sei da in etwa zu erwarten? Das lasse sich nicht sagen, erfuhr er, es gebe dahingehend keinerlei Erfahrungen. Tatsächlich sei es sogar möglich, dass ein Zuschuss auf zwei Jahre verteilt werde.
Eine Aufstockung möglich?
Des weiteren interessiere er sich, so Wangler, ob eine Erweiterung des Hauses möglich sei und vielleicht sogar eine Aufstockung. Stadtbaumeister Sven Ketterer erklärte, dass nach Planung eine Aufstockung nicht möglich sei. Das Gebäude sei aus Kostengründen in Leichtbauweise geplant. Eine Erweiterung um einen Stellplatz sei aber möglich. Wangler bohrte nach: Wenn es preislich nicht zu sehr aus dem Ruder laufe, sollte man eine Aufstockung in Betracht ziehen, worauf ihm Strobel versicherte, man werde das prüfen.
Zustimmung aus den Fraktionen
Auch Michael Hummel (FWV) äußerte sich erfreut, dass nun endlich die Umsetzung beginne. „Die Feuerwehr hat schließlich wertvolles Equipment, das es verdiene, adäquat untergebracht zu sein. Zudem helfe eine moderne Unterkunft eventuell bei der Werbung für Nachwuchs. Patrick Nock sprach für die SPD: Man könne das nur unterstützen. Doch mache er sich Gedanken über das Sozialkaufhaus, das die Räume des KiK als Lager nutze. „Gibt es da keine Probleme?“ Nein, das sei mit dem DRK so kommuniziert, so Strobel.
Kommandant äußert sich froh und dankbar
Nach einhelliger Zustimmung durch das Gremium hatte Kommandant Martin Schätzle das letzte Wort. Er sei froh und dankbar, dass der Gemeinderat sich nun entschlossen habe, den unhaltbaren Zuständen des bisherigen Standorts durch den Neubau ein Ende zu setzen.