BBS hat erneut einen Insolvenzantrag gestellt. (Archivfoto) Foto: Niklas Ortmann

Hiobsbotschaft aus Schiltach: Die BBS Autotechnik hat am Freitagmorgen erneut Insolvenz beantragt – zum fünften Mal in der Firmengeschichte.

Nachdem die Mitarbeiter über fehlenden Lohn für die Monate Mai und Juni geklagt hatten, der mittlerweile ausbezahlt wurde, folgt nun der nächste Schock: Die BBS Autotechnik hat erneut Insolvenz beantragt, zum insgesamt fünften Mal in der Firmengeschichte. Das Amtsgericht Rottweil hat das Insolvenzverfahren am Freitag um 9 Uhr eröffnet. Ein Rechtsanwalt aus Freiburg wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Erst im vergangenen Dezember hatten Ilkem Sahin und Karani Gülec von der ISH Management Services GmbH aus Ratingen den Felgenhersteller übernommen, nachdem dieser zuvor zum vierten Mal Insolvent gegangen war.

Vor wenigen Wochen hatte Geschäftsführer Sahin noch in einer Stellungnahme erklärt: „Wir sagen ganz klar: Wir werden die Menschen, die diesen Weg mit uns gegangen sind, niemals im Stich lassen. Wir werden die Marke BBS, die für uns eine der ganz großen deutschen Weltmarken ist, niemals aufgeben. Wir haben einen Plan, und wir sind fest entschlossen, ihn umzusetzen.“

Die Nachricht über den erneuten Insolvenzantrag am Freitag kam nun auch für Stefan Prutscher, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall, völlig überraschend. Er kenne die Gründe nicht. Das Verhalten der Geschäftsführung gibt ihm Rätsel auf: „Was wer im Schilde führt, weiß keiner.“

Die für BBS zuständige PR-Agentur konnte auf Anfrage noch keine Stellungnahme des Unternehmens vorlegen. Auch bei der Agentur war die Überraschung über die Nachricht offenbar groß, wie zu hören war.

Übernahme sorgt zuletzt für Irritationen

Für Irritation sorgte zuletzt auch die Übernahme einer Felgenfabrik des insolventen Herstellers Superior Industries in Werdohl durch die BBS Autotechnik, die inmitten des Lohn-Dramas bekanntgegeben wurde.