In der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil sind viele Ehrenamtliche aktiv – hier beim Blaulichttag 2023 in Rottweil. Foto: Siegmeier

Feuerwehr, Rotes Kreuz, das Tierheim oder doch etwas ganz anderes? Wer sich ehrenamtlich engagieren will, hat vielzählige Möglichkeiten. Wir stellen einige Optionen vor – und auch wer hier nicht fündig wird, bekommt eine Anlaufstelle.

Interessen sind unterschiedlich – wie die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Tierliebhaber können sich beispielsweise im Tierheim engagieren, technisch Interessierte bei der Feuerwehr.

 

Sehr vielfältige Möglichkeiten bietet das Ehrenamtsbüro. Wer sein Ehrenamt erst noch finden muss, kann sich dort von der Mitmach-Initiative-Rottweil beraten lassen.

Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil

Eine Möglichkeit des Engagements bietet die Freiwillige Feuerwehr. Wie Stadtbrandmeister Frank Müller erklärt, gelten für die Aufnahme in die Einsatzabteilung Voraussetzungen. Eine Aufnahme sei ab 17 Jahren möglich, für Jüngere gebe es die Kinderfeuerwehr ab sechs beziehungsweise die Jugendfeuerwehr ab zehn Jahren.

Die Teilnahme an Einsätzen sei erst ab 18 Jahren und nach Abschluss der Grundausbildung möglich. Außerdem müsse man den gesundheitlichen Anforderungen gewachsen sein, auch die charakterliche Eignung sei Müller zufolge wichtig.

Ausschuss entscheidet über Aufnahme

Über die Aufnahme entscheide der Feuerwehrausschuss, so Müller. Im ersten Jahr müssten der Grundausbildungslehrgang und der Lehrgang zum Sprechfunker abgeschlossen werden. Wünschenswert wäre Müller zufolge, zusätzlich den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger zu absolvieren. Danach könne man universell eingesetzt werden.

Aufnahmeanträge können ganzjährig bei der zuständigen Einsatzabteilung gestellt werden.

Das Technische Hilfswerk

Auch das Technische Hilfswerk (THW) freut sich über Helfer. Wie Jan Bierer, Pressesprecher des Ortsverbandes Rottweil, erklärt, könnten Interessierte in der Bergungseinheit, der Fachgruppe Räumen, der Fachgruppe Notinstandsetzung, in der Logistik oder im Stab – er organisiert und koordiniert den Ortsverband – mitwirken.

Wie Bierer erläutert, wird das THW für Einsätze im Bereich der technischen Hilfe und Logistik angefordert. Daneben finden Dienstabende statt, bei denen die Helfer ihr Wissen erweitern und die Gemeinschaft pflegen. Diese sind, wie Bierer betont, „ein zentraler Bestandteil des THW“.

Teamgeist und Interesse sind wichtig

Ein Engagement beim THW setzt ein Mindestalter von 17 Jahren voraus. Ab acht Jahren gibt es die Möglichkeit der Jugendgruppe beizutreten. Darüber hinaus sind laut Bierer vor allem Interesse und Teamgeist wichtig. Technische Vorkenntnisse sind nicht nötig.

In der Grundausbildung werde das theoretische Wissen erlangt und auch praktische Teile wie die Sprechfunk-Ausbildung oder der Umgang mit den technischen Geräten gehörten dazu, führt Bierer aus.

Einsätze setzen Grundausbildung voraus

Der Eintritt in das THW ist ganzjährig möglich. Teilnehmende würden von Anfang an mit eingebunden, beispielsweise in den Übungsdiensten der Aktiven, so Bierer. Einsätze und spezielle Aufgaben setzten jedoch die Grundausbildung voraus.

Das Deutsche Rote Kreuz Rottweil

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen. Eine davon sei laut Björn Speiser, Bereitschaftsleiter im Ortsverband Rottweil, der Sanitätswachdienst. Er sorgt für Sicherheit bei Veranstaltungen. Allerdings betont Speiser: „Wir arbeiten, wenn andere feiern.“

Einsätze im Ausland möglich

Doch es gibt auch weitere Möglichkeiten. So unterstütze das DRK auch im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, vor allem bei Großschadensfällen, wie Speiser erklärt. Auf Wunsch seien selbst Einsätze im Ausland nicht ausgeschlossen.

Ihm zufolge sei das DRK besonders auch bei den Blutspendeterminen auf Hilfe angewiesen. Bei den Terminen könne jeder helfen – eine Aktiventätigkeit ist nicht nötig.

Wer sich längerfristig einbringen will, erhält beim DRK eine Grundausbildung. Das Wissen hierfür wird bei den Dienstabenden vermittelt. Zusätzlich ist für Einsätze und Wachdienste ein Sanitätskurs Voraussetzung.

Jugendgruppe als „Sprungbrett“

Die Tätigkeit in der Bereitschaft ist ab 16 Jahren möglich. Kinder ab sechs Jahren können sich im Jugendrotkreuz (JRK) beteiligen, wie Gruppenleiter Fabian Koch erläutert. Das JRK könne als „Sprungbrett zu den Aktiven“ verstanden werden, so Koch. Bis zu 27 Jahren ist auch eine Tätigkeit als Gruppenleiter im JRK möglich.

Engagement im sozialen Bereich

Beim DRK könne man sich auch im sozialen Bereich einbringen, so Speiser. Das Rote Kreuz biete Senioren- und Wassergymnastik an. Ehrenamtliche könnten hier eine Gruppe anleiten. Gemeinsam mit dem Kreisverband stünden weitere Angebote, beispielsweise Demenzgruppen, offen.

Der Einstieg ist ganzjährig möglich. Interessierte könnten laut Speiser zu jedem Dienst einsteigen, der Dienstplan ist öffentlich einsehbar.

Der Tierschutzverein Rottweil

Katharina Ott, ehrenamtliche Mitarbeiterin und neu im Vorstand beim Tierschutzverein Rottweil, erklärt, dass es im Verein und im Tierheim viele Tätigkeiten gibt, bei denen Ehrenamtliche helfen können. Aktive Vereinsmitgliedschaften seien gerne gesehen. Für das Gassi gehen sei die Mitgliedschaft verpflichtend.

Vielfältige Tätigkeitsfelder

Mithelfen könne man in der Tierpflege, beim Gassi gehen oder bei Tierarztfahrten, erläutert Ott. Es würden aber auch handwerkliche Tätigkeiten anfallen, die Gartenpflege oder Büroarbeit werde ebenfalls von Ehrenamtlichen übernommen. Wer bereits Vereinserfahrung hat, könne sich Ott zufolge außerdem im Beirat, im Vorstand oder in der Leitung der Tierschutzjugend einbringen.

Die Mitmach-Initiative-Rottweil

Allerdings gibt es in Rottweil viele weitere Vereine und Organisationen, die sich über Hilfe freuen. In Zusammenarbeit mit ihnen vermittelt die Mitmach-Initiative-Rottweil (MIR) ehrenamtliche Tätigkeiten. Dabei unterstützt das Ehrenamtsbüro der Stadt. „Das Ehrenamtsbüro hat die zentrale Aufgabe, das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt zu stärken“, erklärt Pressesprecher Tobias Hermann.

Gegenseitiges Kennenlernen bei Beratung

Bei dem Beratungsgespräch von Interessenten mit der MIR sei vor allem das Kennenlernen wichtig, erläutert Hermann. Dabei werde das Ziel verfolgt, Vorlieben und persönliche Stärken zu erkennen, um das passende Ehrenamtzu vermitteln.

Als Beispiele nennt er unter anderem die Lokale Agenda Rottweil, die Aktion Eine Welt, den Naturschutzbund, Einrichtungen mit behinderten Menschen oder auch Schulen mit Lesepaten.

Schnuppern wird empfohlen

Für jedes Ehrenamt ist es zu empfehlen, nach vorheriger Anmeldung zunächst einige Wochen zu schnuppern, bevor man sich entscheidet.

Wer Interesse an einem Beratungsgespräch mit der MIR hat, kann sich telefonisch unter 0741/49 42 00 oder per E-Mail unter infothek@rottweil.com an das Ehrenamtsbüro wenden.

Kontakt zur Mitmach-Initiative-Rottweil

Die Mitmach-Initiative-Rottweil
hat ihre Sprechzeiten donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Nach vorheriger Terminvereinbarung über das Ehrenamtsbüro finden persönliche Beratungsgespräche der MIR im Kapuziner in der Neutorstraße 4 in Rottweil statt.

Das Ehrenamtsbüro
ist telefonisch unter 0741/494-200 oder per E-Mail unter infothek@rottweil.com zu erreichen.