Annette Widmann-Mauz gibt ihr Amt als Bundesvorsitzende der Frauen-Union ab. Foto: dpa/Jonathan Penschek

Die CDU-Politikerin sieht „jetzt den richtigen Zeitpunkt, die Vereinigung in jüngere Hände zu übergeben“. Sie blickt zufrieden auf ihre Amtszeit zurück.

CDU-Politikerin Annette-Widmann Mauz, die seit dem Jahr 2002 bis zur jüngsten Bundestagswahl ununterbrochen den Wahlkreis Tübingen-Hechingen in Berlin vertreten hat, macht vollends Schluss mit der Politik.

 

Nach dem Rückzug als Direktkandidatin für den hiesigen Wahlkreis, gibt sie nun auch den Bundesvorsitz der Frauen Union auf. „Ich habe mich entschieden, beim diesjährigen Bundesdelegiertentag der Frauen Union am 24./25. Mai in Reutlingen nicht wieder für das Amt der Bundesvorsitzenden der Frauen Union der CDU Deutschlands zu kandidieren“, schreibt die 58-Jährige in einer persönlichen Erklärung, die unserer Redaktion vorliegt.

Nach 30 Jahren Zugehörigkeit zum Bundesvorstand – davon zehn Jahre an der Spitze als Bundesvorsitzende und 20 Jahre als baden-württembergische Landesvorsitzende – sei „jetzt der richtige Zeitpunkt, die Vereinigung in jüngere Hände zu übergeben“, heißt es in der Mitteilung von Widmann-Mauz weiter.

Seit 1998 im Bundestag

Mit ihrem Ausscheiden hofft die CDU-Politikerin darauf, dass der Bundesvorsitz der Frauen wieder mit einer aktiven Parlamentarierin besetzt wird. Widmann-Mauz war nicht mehr für den neuen Bundestag angetreten. Dem Parlament gehörte sie seit 1998 an. Von 2009 bis 2018 war sie Parlamentarische Gesundheitsstaatssekretärin, von 2018 bis 2021 Migrationsbeauftragte der Bundesregierung und dabei als Staatsministerin im Kanzleramt von Angela Merkel angesiedelt.

Auf ihre Amtszeit als Bundesvorsitzende der Frauen-Union blickt sie zufrieden zurück: „Gemeinsam mit dem Bundesvorstand konnten wir als Frauen Union in dieser Zeit viel für Frauen erreichen und absichern – von der Durchsetzung des Prinzips ‚Nein heißt Nein‘ im Strafgesetzbuch, über die ‚Frauen-in-Führungspositionen-Gesetze I u. II‘ bis zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter.“ Auch das neue Grundsatzprogramm mit dem Ziel der Gleichberechtigung von Mann und Frau, tatsächlicher Gleichstellung und der Einführung eines Sexkaufverbots für die Prostitution trage die Handschrift der Frauen Union.

Appell an Friedrich Merz

In ihrer persönlichen Erklärung richtet Widmann-Mauz auch einen Appell an Friedrich Merz: „Die CDU und Friedrich Merz als Bundeskanzler starten in die 21. Legislaturperiode mit einem neuen Team in Regierung und Parlament. Dabei müssen Frauen und Männer in allen politischen Bereichen und auf allen Ebenen gleichberechtigt Verantwortung übernehmen.“