Carl Christian Hirsch Foto: Alexander Huber

Der Nagolder Carl Christian Hirsch will sich als Kandidat für ein Landtagsmandat sowie für den Vorsitz des CDU-Kreisverbands zur Verfügung stellen. In einem Brief an die CDU-Mitglieder im Kreis Calw, der unserer Redaktion vorliegt, wirbt er bereits um deren Vertrauen.

An diesem Mittwoch, dem Tag der politischen Erdbeben – Ampel-Aus in Deutschland und Präsidenten-Wahl in den USA – , kam im Kreis Calw ein weiteres hinzu. Wenn auch ein deutlich kleineres.

 

Thomas Blenke, seit 2001 direkt gewählter Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Calw, seit 1995 Kreisvorsitzer der CDU, gab bekannt, 2025 auf den Kreisvorsitz zu verzichten und 2026 nicht mehr für ein Landtagsmandat anzutreten.

Blenke wollte selbst den Wechsel einleiten

Als Begründung hatte Blenke angeführt, er wolle jetzt, da die CDU „bestens für die Zukunft aufgestellt“ sei, „eine personelle Erneuerung ermöglichen“. Dabei sei es ihm immer wichtig gewesen, „selbst den Wechsel einzuleiten“.

An diesem Freitag nun kündigte Carl Christian Hirsch an, gerne die Nachfolge von Blenke antreten zu wollen – für den Kreisvorsitz und die Landtagskandidatur.

Mit einem Brief an die CDU-Mitglieder im Kreis, der unserer Redaktion vorliegt, bewarb er sich nun bereits für diese Ämter.

Zäsur für den Kreisverband

Hirsch fungiert seit 2016 als stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU im Kreis Calw sowie seit 2021 auch als Zweitkandidat für den Landtag – also als Kandidat, der im Falle eines Ausscheidens des Amtsinhabers in den Landtag nachrücken würde.

Dass Blenke sich nicht mehr zur Wahl stelle, bedeute eine Zäsur für den Kreisverband, führt Hirsch in seinem Schreiben an die Mitglieder aus.

In den vergangenen Tagen sei er, Hirsch, nun mehrfach darauf angesprochen worden, ob ich sich vorstellen könne, Blenkes Nachfolge anzutreten. Nach Beratungen mit seiner Frau habe er sich entschieden, sich zu bewerben.

Schuld gibt er vor allem der Ampel-Regierung

Im seinem Brief bringt der Bewerber seine Motivation zum Ausdruck, warum er die Ämter übernehmen wolle. „Als Mitglied der IHK-Geschäftsführung sehe ich tagtäglich, welchen Schaden unberechenbare Politik in unserer Wirtschaft anrichtet“, so Hirsch.

Konkret nennt er unter anderem überbordende Bürokratie und gesetzliche Vorgaben, die Innovationskraft hemmen und Wettbewerbsfähigkeit gefährden würden. Schuld gibt er vor allem der inzwischen zerbrochenen Ampel-Regierung, die nicht nur den Eindruck erwecke, die Wirtschaft nicht zu verstehen, sondern auch Vertrauen in die Politik zerstöre.

Bewerber sieht sich gut vorbereitet

Als Familienvater sei er überzeugt, dass sich etwas ändern müsse. „Wir brauchen wieder mehr Zutrauen in unsere eigene Schaffenskraft, um das Land auch für künftige Generationen gut aufzustellen“, erklärt Hirsch.

Der Bewerber für Blenkes Nachfolge sieht sich für die Aufgaben, die er in Angriff nehmen will, gut vorbereitet.

Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Hof, habe er den Wert von Fleiß, Leistung und Selbstständigkeit gelernt.

Ehrenamtlich tätig

Ehrenamtlich wirke er in sozial engagierten Vereinen, im Sport und in der Musik mit; als Stadtrat übernehme er in Nagold seit 2021 Verantwortung, seit 2023 auch als Vorsitzender der mittlerweile siebenköpfigen CDU-Fraktion.

„Diese Erfahrungen zeigen mir täglich, wie die Politik höherer Ebenen wirkt – im Guten, wie im Schlechten. Kommunalpolitik ist konkret: Jede Entscheidung nimmt direkten Einfluss auf die Rahmenbedingungen des Alltags von uns Bürgerinnen und Bürgern vor Ort“, ist Hirsch überzeugt.

Ernst wird es am 14. Februar 2025

Die kommunalen Haushalte zeigten aktuell überdies, „wie sich die Bundespolitik in den letzten Jahren von der Lebenswirklichkeit entfernt hat und auch das Land die Finanzierung kommunaler Pflichtaufgaben nicht mehr leisten kann. Daher bin ich der Überzeugung: Die Praxis braucht’s“.

Ernst wird es am 14. Februar 2025 in der Festhalle Haiterbach. Dann nämlich werden die Christdemokraten einen neuen Kreisvorsitzenden wählen.

Zur Person

Carl Christian Hirsch
ist 39 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Seit 2022 ist er Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald in Pforzheim, seit 2016 Leiter der Geschäftsstelle Nagold der IHK Nordschwarzwald, von 2011 bis 2015 war er Parlamentarischer Referent im Stuttgarter Landtag, 2011 schloss er sein Studium der Politik- und Rechtswissenschaften in Tübingen ab.