Mehr als 17 Tage war die Tesla-Ladestation an der A 81 geschlossen, über weitere 24 Tage nur die Hälfte benutzbar - Ladestau ausgerechnet an den Feiertagen. Jetzt ist der Ausbau fertig - leidet aber unter Problemen.
Tesla hatte ohne große Ankündigung am 28. November den Supercharger am Autohof Sulz-Vöhringen vom Netz genommen. Am 8. Januar gingen die Ladestationen nun wieder vollständig ans Netz, nachdem ein Techniker letzte Arbeiten fertiggestellt hatte.
Hintergrund ist ein Upgrade der sechs Säulen am McDonalds auf die sogenannten "V4" Supercharger. Vorteile sollen die Displays mit Bezahlmöglichkeit und die längeren Kabel sein. In Zukunft soll sich auch die Ladgeschwindigkeit erhöhen.
Neues Kabel, neues Display
Bei einem Test vor Ort erweisen sich die neuen, schwereren Kabel als eher unhandlich. Man benötigt jetzt wohl eher beide Hände, um das neue Kabel einzustecken. Das Display zeigt vor dem Ladevorgang einen Preis für Nicht-Tesla-Fahrer an. Fahrer der Marke wiederum sehen weiterhin ihren Preis und die Ladegeschwindigkeit auf dem Display in ihrem Auto oder in der App.
Neu ist auch ein eigener Mülleimer, den Tesla als Alternative zum wenige Meter entfernten des McDonalds aufstellen ließ. Die neue Entsorgungsmöglichkeit war jedoch schon vor der Säulen-Eröffnung überfüllt und wartet weiter auf Leerung.
Ladestau oder mehr zahlen
Vor allem über die Feiertage und den Jahreswechsel staute sich der Ladeverkehr an den Säulen zeitweise. Während es sonst nur einzelne Male am Tag vorkommt, dass alle Supercharger belegt sind, war es hier doch über längere Zeiträume der Fall. Teilweise mussten E-Autos warten oder an den direkt daneben stehenden Allego-Säulen stehen. Je nach Tarif ist der Strom dort teurer.
Beispiel am 8. Januar: Ad-Hoc, mit Kreditkarte an der Säule, kostet der Strom hier 72,9 Cent pro Kilowattstunde. Mit gängigen Ladetarifen ohne Abo-Modell zahlt man laut "Chargeprice" zwischen 62 und 93 Cent. Bei Tesla kostet der Strom für Fahrer der Marke 45 Cent und für andere E-Autos 58 Cent. Zwischen 16 und 20 Uhr wiederum 50 Cent für Teslas sowie 64 Cent für alle anderen. Um eine Wartezeit zu vermeiden, kann man das in Kauf nehmen - oder je nach Restakkuladung zu einer anderen Säule fahren.
Im Navigationssystem von Tesla wurde die Station auch regelmäßig mit Wartezeit ausgewiesen - meist war von einer möglichen Wartezeit von unter fünf Minuten die Rede.
Derweil wächst die Ladeinfrastruktur entlang der Autobahn 81 - aus Engen melden Tesla-Fahrer im TFF-Forum Bautätigkeit an der Stelle, an welcher Tesla einen neuen Supercharger zwischen Stuttgart und dem Bodensee plant.
Verwirrung während Umbauarbeiten
Während des Umbaus kam es in "Sulz-Vöhringen" übrigens wohl regelmäßig zur Verwirrung. In der Zeit, in der die Säulen bereits fertig aussahen, die Tesla-Logos aber noch nicht rot leuchteten und auch kein Strom angeschlossen war, stand der ein oder andere Tesla-Fahrer an der E-Zapfsäule und wunderte sich, warum nach dem Einstecken kein Strom floss. So beispielsweise ein Model X-Fahrer aus dem Kreis Konstanz.
Es war eben nunmal - ganz im Geiste der Marke Tesla - nur digital vermerkt, dass sechs der zwölf Säulen offline sind. Die Stationen in Vöhringen sind aber, für Supercharger eher unüblich, räumlich getrennt. Denn die sechs Ladepunkte bei der Flippothek waren online, aber sind von dort oben beim McDonalds nicht zu sehen.
Update vom 10. Januar: Einen Tag nach Eröffnung der neuen "V4"-Supercharger scheint es massive Probleme zu geben. Der Supercharger geht regelmäßig wieder vom Netz. In der Tesla-App wird die E-Auto-Ladestation als "Vorübergehend geschlossen" gemeldet. Die Säulen neuen Säulen mit den Bezeichnungen 1A, 1B, 1C, 2A, 2B, 2C sind "außer Betrieb". Die Ursache ist derzeit noch nicht bekannt - wir berichten hier nach.