Blick in den OP-Saal: Im Zollernalb-Klinikum werden Patienten routinemäßig auf Corona getestet. Foto: Pudimat

Zollernalb-Klinikum lässt alle Patienten auf eine Infektion testen. Getrennte Bereiche sind eingeführt.

Zollernalbkreis - Das Zollernalb-Klinikum lässt seit März alle Patienten, die das Krankenhaus betreten, auf eine Covid-19-Infektion testen, unabhängig davon, ob Symptome vorliegen.

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Die Klinikleitung stützt sich auf eine Studie. Die Wissenschaftler kamen zu dem beunruhigenden Schluss, dass Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion im Umfeld einer Operation ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen aufweisen. Deshalb sei es wichtig, eine Infektion mit dem Coronavirus vor planbaren Operationen auszuschließen, so der Konsens der Studie.

Die Forschungsgruppe untersuchte Daten von 1128 Patienten aus 235 Krankenhäusern in 24 Ländern. Die Daten stammen vor allem aus Europa, Afrika, Asien und Nordamerika und repräsentieren die aktuelle Situation der Länder. Weitere Analysen sollen feststellen, ob sich die Zahlen der Studie auch auf deutsche Krankenhäuser übertragen lassen.

Testergebnis liegt innerhalb von 24 Stunden vor

Durch den Routinetest im Zollernalb-Klinikum soll gewährleistet werden, auch asymptomatische Fälle zu erkennen und eine Übertragung im Krankenhaus sowie das erhöhte Risiko bei einer Operation im Falle einer zuvor unbekannten Infektion zu vermeiden.

Liege unerwartet ein positiver Nachweis einer Infektion vor, könnten planbare Eingriffe auf ein sicheres Zeitfenster (etwa vier Wochen später) verschoben werden. Wann immer möglich – also wenn keine Notfallsituation vorliege –, erfolgt die Testung vor der stationären Aufnahme. So werde eine unnötige Liegedauer im Krankenhaus und damit auch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung bei unerwartet infizierten Patienten bis das Testergebnis vorliegt vermieden.

Erfreulich ist aus Sicht der Klinikleitung, dass das Testergebnis innerhalb von 24 Stunden, häufig sogar noch am selben Tag, vorliegt. In einer Notfallsituation müsse natürlich gehandelt werden bevor das Testergebnis verfügbar sei.

Maximale Sicherheit für alle Patienten

Alle Notfallpatienten werden deshalb räumlich getrennt unter strengen Hygienevorschriften in einem separaten Bereich behandelt, bis eine Infektion sicher ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich wurde eine Sicherheitskontrolle vor Einschleusung in den OP eingeführt, durch die über eine standardisierte Abfrage von Erkältungssymptomen und Testergebnis alle Daten noch einmal geprüft werden.

Des Weiteren hat das Zollernalb-Klinikum verschiedene Bereiche geschaffen, um Patienten nach Infektionsstatus zu trennen: nachgewiesene oder vermutete Infektion, Patienten mit ausstehendem Screeningergebnis und Patienten mit negativem Ergebnis ohne Infektionszeichen. Innerhalb dieser Kategorien behandelt das gleiche Team immer nur Patienten derselben Kategorie, um zusätzlich die Sicherheit der Patienten zu steigern und eine Übertragung zwischen Patienten über das Behandlungsteam auszuschließen.

Zusammenfassend werde, so das Klinikum, durch diese Maßnahmen für maximale Sicherheit aller – Patienten sowie Mitarbeiter – gesorgt, insbesondere dadurch, dass auch Patienten ohne Krankheitssymptome im Falle einer unerkannten Infektion erkannt werden können. Dieser Sicherheitsaufwand diene dem Fremd- als auch Eigenschutz, um alle Patienten vor dem möglichen Risiko einer Operation bei unerkannter Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.