Ortsvorsteher Wolfgang Schoch und Martin Jung von der Agenda Trossingen Umwelt und Artenvielfalt sind derzeit als Jury für den Wettbewerb „Mein lebendiger Garten“ in Schura unterwegs. Foto: Ingrid Kohler

Unter dem Aspekt „ökologisch sinnvoll“ findet in Schura zum zweiten Mal der Wettbewerb „Mein lebendiger Garten“ statt, der den früheren Blumenschmuckwettbewerb abgelöst hat.

Ortsvorsteher Wolfgang Schoch und Martin Jung, Vorstandsmitglied der Agenda Trossingen Umwelt und Artenvielfalt, sind dieser Tage in Schura unterwegs, um die von der Straße oder dem Gehweg aus einsehbaren Gärten für den Wettbewerb „Mein lebendiger Garten“ in Augenschein zu nehmen.

 

Dieser Wettbewerb löste bereits im Jahr 2023 den seit vielen Jahren im zweijährigen Rhythmus durchgeführten „Blumenschmuckwettbewerb“ ab. Vor zwei Jahren wurden insgesamt 542 Grundstücke begutachtet, davon haben 87 Gärten – das sind 16 Prozent aller Gärten – eine sowohl optisch, wie auch ökologische positive Bewertung erhalten. Diese teilten sich auf in zehn Mal Kategorie A (vorzüglich plus), 23 Mal Kategorie B (vorzüglich) und 54 Mal Kategorie C (vorzüglich minus). Die ersten zehn Preisträger durften sich dann im Rahmen der Einwohnerversammlung über ihre Preise freuen.

Dies soll auch in diesem Jahr wieder so sein. „Es sollen aber nicht wieder die gleichen zehn in den Genuss eines Preises kommen“, erläutert Ortsvorsteher Wolfgang Schoch und Martin Jung ergänzt: „Es wird sich ganz bestimmt auch einiges verändern bei der Bewertung“, denn „wir sind in diesem Jahr etwa vier Wochen früher dran als 2023“. Doch wie 2023 stehen wieder Begriffe wie „naturnah“, „ökologisch sinnvoll“, „Artenvielfalt“ und „heimische Pflanzen“ im Fokus der Bewertung.

In vielen Gärten und an Hauseingängen blühen derzeit teils sehr prachtvolle Rosen. Doch Martin Jung klärt auf über „gute“ und eher „schlechte Rosen“. Gut gefüllte Rosen zählen, obwohl ein optischer Hingucker, zu den „schlechten“, denn bei diesen Sorten kommen die Insekten nicht an die eigentlichen Blüten, die sich im Inneren befinden. Gleiches gelte auch für die momentan noch in vielen Gärten blühenden Pfingstrosen.

Überhaupt: Manches sei seit dem letzten Mal besser geworden, bei anderen Grundstücken aber auch schlechter, so Jung, der noch seine Notizen vom letzten Wettbewerb bei sich hat und sich somit um einiges leichter tut, als beim ersten Mal.

Obstbäume bewertet die Jury positiv

Insgesamt sieht er es als Nachteil, wenn ein Grundstück komplett zugewachsen ist. „Wir sehen nicht in den Garten für die Bewertung, und Einbrecher finden das auch ganz toll“, so Jung. Gleiches gelte für die inzwischen vielen bis fast zwei Meter hohen Gartenzäune mit Plastikgeflecht. Wenn schon ein Metallgartenzaun, dann nicht so hoch und mit Efeu bewachsen, denn: „Efeu blüht immer sehr spät im Jahr und ist dann noch eine gute Nahrungsquelle für Insekten.“

Auch Bäume stehen in manchen Gärten. Sofern es sich um Obstbäume handle, dann sei dies sehr gut für die Bewertung, so Jung. In einigen Gärten findet Martin Jung Natternkopf, Glockenblume, Hahnenfuß und Weideröschen. Diese Pflanzen können punkten, schließlich seien sie sehr gut für die Honigbienen, Hornklee hingegen zieht Hummeln und Schmetterlinge an.

Prämierung am 14. November

Unterdurchschnittliche Bewertungen bekamen Vorgärten mit Schotter. Positivere Bewertungen gab es für bunte Blumenbeete mit Glockenblumen, Weideröschen, Lavendel und weiteren blühenden Pflanzen. Auch wenn es nur ein kleines rundes Beet im Rasen oder eine Ecke an der Einfahrt ist, handelt es sich um eine ökologisch sinnvolle Bepflanzung.

Ortsvorsteher Wolfgang Schoch und Martin Jung rechnen, dass sie mit vier Begehtagen alle Gärten von Schura in Augenschein genommen haben. „Zu den vorläufig Besten gehe ich nochmals hin, um die Sieger genau zu ermitteln“, so Martin Jung, der mit einem Gesamtzeitaufwand von zwölf bis 15 Stunden für die reine Begehung rechnet.

Auf die Auswertung darf man schon heute gespannt sein. Die Prämierung der lebendigsten Schuraer Gärten erfolgt im Rahmen der diesjährigen Einwohnerversammlung am 14. November.