Seit nun schon 27 Jahren spielt er seine Rolle als Albert Guiton in der SWR-Schwarzwaldserie „Die Fallers“. Schauspieler Alessio Hirschkorn erzählt von seinem Umzug in den Schwarzwald – dabei zog es ihn in den Kreis Freudenstadt.
Podcasts, Schriftsteller und Kung Fu: Die Interessen von Alessio Hirschkorn sind vielseitig, doch bekannt machte den 33-jährigen Schauspieler seine Rolle als Albert Guiton in der Fernsehserie „Die Fallers – Die SWR-Schwarzwaldserie“. Nun verbinden ihn und Albert nicht mehr nur seine Rolle, denn der Städter entschloss sich im vergangenen Jahr, seine kleine Wohnung in Augsburg gegen eine große Wohnung im Schwarzwald zu tauschen.
Der gebürtige Stuttgarter begann nach seiner Schulzeit 2012 ein Germanistikstudium in Augsburg. Danach verschlug es ihn mit seiner Partnerin und ihren beiden Töchtern in eine ländlichere Region – in einen Ortsteil der Gemeinde Waldachtal, nach Salzstetten.
Der Umzug sei für ihn erstmal eine große Umstellung gewesen. Und das nicht nur, weil Salzstetten mit etwa 2000 Einwohnern im Gegensatz zur Großstadt Augsburg mit knapp 300 000 Einwohnern ein gutes Stück kleiner ist. Der Zusammenhalt in der Nachbarschaft gefiel Hirschkorn zwar, doch er habe auch einige Freiheiten aufgeben müssen. „Im Dorf gibt es auch eine gewisse Einsamkeit“, erzählt Hirschkorn. Ihr Leben habe sich nach und nach zunehmend nach Freudenstadt verlagert. Einkaufen, Hobbys, Beruf oder auch der Kindergarten: „Fast alles spielte sich in Freudenstadt ab“, erklärt er. So entschieden sie sich im vergangenen Jahr dafür, in Freudenstadt Fuß zu fassen.
Guiton schätzt die Nähe zur Natur
Am meisten schätzt der 33-Jährige im Schwarzwald die Nähe zur Natur. Bei Wanderungen hat er so schon einige Lieblingsorte im Landkreis entdeckt, dazu gehört das Kinzigtal in Nordrach, die Panorama-Hütte in Baiersbronn-Schwarzenberg und die Lauterbadhütte in Freudenstadt. „Das Kinzigtal ist ein ganz starker Kraftort für mich“, verrät Hirschkorn. Dort verbinde sich für ihn Tradition mit modernen Ansätzen.
Vor allem dürfe bei ihm ein Besuch im Café „s’Blaue Hus“ nicht fehlen. „Das ist eine Art Pilgerstätte für Fallers-Fans“, sagt er schmunzelnd. Dort findet unter anderem am Montag, 4. August, ein Fan-Treffen statt, bei dem Hirschkorn ebenfalls vor Ort sein wird.
Vor seinem Umzug hatte Hirschkorn, abgesehen von seiner Rolle, keine Berührungspunkte mit Freudenstadt. „Ich kannte bis dahin nur die Geschichten vom Schwarzwald über meine Rolle Albert, und es war super spannend das jetzt auch mit persönlichen Geschichten anzureichern“, so Hirschkorn. „Bis dahin waren mir von Freudenstadt nur zwei Dinge bekannt: In Freudenstadt ist es immer einen Kittel kälter und hier merkt man, dass es Sommer ist, wenn die Leute mit einer offenen Winterjacke rumlaufen“, sagt er und lacht.
Rolle nur durch Zufall bekommen
Seine Rolle als Albert Guiton spielt er mittlerweile schon seit 26 Jahren. Dabei habe er, wie er bemerkt, die Rolle eigentlich nur durch Zufall bekommen.
Mit sieben Jahren ist die damalige Casting-Agentur der TV-Serie auf den jungen Stuttgarter aufmerksam geworden. „Ich habe bei „Kinderquatsch mit Michael“ mitgesungen, und zwar ,Die Affen rasen durch den Wald‘“, sagt er und schmunzelt. In der Fernsehsendung mit dem „1, 2 oder 3“-Moderator Michael Schanze konnten vier- bis sechsjährige Kinder ihr Talent in der Show präsentieren.
Privat kaum Parallelen
„Zu dieser Zeit wurde bereits eine Nachfolgebesetzung für Albert gesucht, und ich sah der Rolle ähnlich und konnte vor Publikum mit auswendig gelerntem Text performen“, erklärt er. Heute kann man sich Albert Guiton gar nicht mehr ohne Alessio Hirschkorn vorstellen. Obwohl der Halbitaliener seiner Rolle privat eigentlich nicht sehr ähnelt. „Ich beobachte sehr viel und bin harmoniebedürftig, Albert hingegen ist das Gegenteil von konfrontationsscheu“, erklärt Hirschkorn. „Ich finde es sehr besonders, eine Figur über so einen langen Zeitraum entwickeln zu dürfen“, sagt Hirschkorn stolz.
Die Rolle mache ihm viel Spaß, er könne sich auch in Zukunft vorstellen, weitere Rollenangebote anzunehmen.
Doch der 33-Jährige hat noch weitere Pläne: „Ich schreibe aktuell auch an einigen vom Schwarzwald inspirierten Geschichten.“
Ob er diese als Podcast, Hörbuch oder als Kurzgeschichte veröffentlicht, sei Stand jetzt noch nicht sicher. Außerdem freue er sich als jetziger Freudenstädter natürlich auch auf die Gartenschau im „Tal X“. Er wird der Veranstaltung den ein oder anderen Besuch abstatten.