Der Start ist auf dem Rathausplatz, das Ziel ist noch geheim. Am 10. Mai startet in Freiburg eine Tramprally, bei der die Teilnehmer trampend rund 250 Kilometer zurücklegen müssen. Unsere Redaktion hat mit den Organisatoren gesprochen.
Eigentlich ist Trampen ganz einfach: Daumen raus und los. Ob das in der Praxis auch wirklich funktioniert, werden am 10. und 11. Mai zahlreiche Zweierteams testen. Denn dann startet auf dem Freiburger Rathausplatz die Tramprally 2025 – organisiert vom Verein „Abgefahren“. Alexander Tsertsvadze aus Bad Homburg (23 Jahre alt) und Paul Hußlein aus Frankfurt/Main (26 Jahr alt) organisieren die Veranstaltung. Im Vorfeld haben sie mit unserer Redaktion über das Trampen, die Tramprally und ihren Bezug zu Freiburg gesprochen.
Herr Tsertsvadze, Herr Hußlein, können Sie sich noch an euere allererste Tramp-Erfahrung erinnern?
Hußlein: Meine erste Reise war 2017, da bin ich mit Pappschild und Rucksack an der Autobahnabfahrt in Frankfurt gestanden und wollte nach Berlin. Ich war mir erst nicht sicher ob das überhaupt funktioniert und wie weit ich damit komme. Als ich dann am selben Abend in Berlin war, habe ich mich in diese Art des Reisens verliebt.
Tsertsvadze: Paul hat mich endlich dazu bekommen und direkt wird meine Vorstellung überholt. Meine erste Fahrt war bei einem Anzugträger im Firmen-Mercedes. Das zeigte mir, dass es wirklich jede Person sein könnte, die einen mitnimmt. Das hat sich über die Jahre auch bestätigt.
Trampen Sie auch außerhalb der Tramprally regelmäßig?
Hußlein: Die Straßen und Rastplätze sind für mich wie ein zweites Zuhause. Ich liebe die Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen und die besonderen Begegnungen unterwegs. Nach vielen Jahren ist Trampen für mich längst mehr als nur Abenteuer – es ist ein ganz alltägliches Verkehrsmittel geworden. Insgesamt habe ich so inzwischen um die 70 000 Kilometer zurückgelegt.
Tsertsvadze: Leider komme ich in meinem Unialltag nicht häufig zum Trampen. Umso mehr freue ich mich, wenn Wochenendevents wie das Osterennen von „Tramprennen“ anstehen, weil man sich da wieder mit Freunden gemeinsam auf Abenteuer begibt. Der Reiz besteht einerseits darin, Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Andererseits ist das Trampen wesentlich spannender als eine Bahnfahrt, bei der man durchschläft.
Am 10. Mai startet nun die Tramprally. Warum in Freiburg?
Hußlein: Nachdem es einige Jahre leider keine Tramprally gegeben hatte, haben wir uns vergangenes Jahr für Freiburg als neuen Startort entschieden. Hier leben und studieren einige unserer Freunde. Zudem sind die Menschen aus Freiburg sehr interessiert am Trampen und haben bereits letztes Jahr eine große Portion gute Laune mit an den Start gebracht.
Tsertsvadze: Damit war uns klar, dass wir hier genau die Menschen finden, mit denen wir das Abenteuer Tramprally auch in den nächsten Jahren erleben wollen.
Wie laufen die Vorbereitungen und mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?
Tsertsvadze: Die Vorbereitungen laufen seit Monaten auf Hochtouren und unser Orgateam ist in den letzten Vorbereitungen. Die Teilnehmerzahl von 2024 haben wir jetzt schon erreicht – momentan rechnen wir mit ungefähr 50 bis 60 Personen.
Werden Sie als Organisatoren auch selbst mittrampen?
Hußlein: Ja, wir als Organisatoren trampen natürlich auch selbst mit! Das gemeinsame Trampen lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Tsertsvadze: Zwei Personen aus dem Orgateam werden zusätzlich mit dem Auto vom Start zum Ziel fahren, um dort die ersten Teams zu empfangen.
Welche Tipps geben Sie den Trampern mit auf den Weg?
Hußlein: Habt Spaß! Trampen lebt von Spontanität und Begegnungen. Unsere Tipps: freundlich auftreten, ein klares Zielschild nutzen und idealerweise zu zweit reisen. Gute Vorbereitung und ein wachsames Bauchgefühl sorgen für Sicherheit.
250 Kilometer entfernt
Die Tramprally 2025
startet am Samstag, 10. Mai, und endet einen Tag später am 11. Mai. Startpunkt am Samstag ist um 9 Uhr der Freiburger Rathausplatz. Dort bekommen dann alle Teilnehmer eine Mappe mit allen wichtigen Infos – unter anderem der Zielort. Denn dieser ist vorher noch geheim, liegt aber rund 200 bis 250 Kilometer vom Freiburger Rathausplatz entfernt. Am Ziel erwartet die Tramper ein Campingplatz oder eine ähnliche Unterkunft.