Das Haus der Volkskunst hat wieder internationale Kulturgruppen nach Balingen gelotst. Auf dem Marktplatz wurde die kulturelle Vielfalt von Frankreich gefeiert.
Seit 1987 lädt das Haus der Volkskunst jedes Jahr internationale Kulturgruppen im Rahmen des Volkstanzfestivals nach Balingen ein. Die Besucher durften sich auf traditionelle Kultur in Musik, Tanz und Gesang in historischen Trachten freuen.
In diesem Jahr stand das Festival unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt von Frankreich“. Mit „Kollorien ar vro“ aus der Bretagne, „La Maiade Malemortine“ (Zentralfrankreich) und „Association les Hérons des Lacs (Gascogne)“ durften die Dürrwanger drei hochkarätige Gäste begrüßen.
Die Bretonen zeigten ihr Können bereits anlässlich der Vernissage im Rahmen der Ausstellung „Die Dudelsäcke im Haus der Volkskunst“, die bis Dienstagabend, 18 Uhr, im Haus der Volkskunst zugänglich ist.
Den Anfang machte „Malemortine“
Rechtzeitig zum Auftritt am Freitag auf der Gartenschau in Freudenstadt trafen auch die anderen beiden Gäste ein. Am Samstag ging es weiter mit dem Auftritt auf dem Balinger Marktplatz.
Den Anfang machte „Malemortine“, die zum ersten Mal in der Zollernstadt Station machten. Die 1983 gegründete Combo mitrund 40 Tänzern und Musikern möchte das immaterielle Kulturerbe Tänze und Musik aus dem Limousin weitergeben und zeigte die volle Bandbreite von Walzern, Polkas und Mazurkas, musikalisch untermalt von Dudelsack, Geige, Drehleier und diversen Holzbläsern.
Die drei verschiedenen Kostüme gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Es folgten das Balinger Danzensemble, das musikalisch von „Wacholderklang“ unterstützt wurde und die Gäste aus Gascogne, bei denen vor allem deren Stelzentänzer bekannt sind, deren Utensil in der eigenen Werkstatt hergestellt werden.
Die Bretonen waren schon mehrfach in Balingen
Musikalisch werden das diatonische Akkordeon, Drehleier, der landestypische Dudelsack „Boha“, das Cajon, Flöte und Tamburin verwendet. „Der Kontakt kam über einen der Stelzentänzer zustande, der früher einmal bei uns zu Gast war. Ansonsten hat sich diese Formation seitdem komplett verändert“, erläuterte der Vorsitzende der Volkstanzgruppe Frommern Manfred Stingel.
Danach waren die Bretonen an der Reihe, die bereits mehrfach in Balingen waren, und mit der landestypischen Oboe beziehungsweise Dudelsack für die Musik sorgten und die bretonischen Tänze näher brachten, ehe Völkerverständigung betrieben wurde und alle Gruppen gemeinsam mit Besuchern die deutsch-französische Freundschaft tänzerisch auslebten.
Balinger Gymnasium wird besucht
Direkt im Anschluss ging es zum Balinger Volksfest, und auf der eigenen Vereinsterrasse gab es eine kleine Sonnenwendfeier, ehe am Sonntag auf der Terrasse und im Haus der Volkskunst ein Gartenfest zelebriert wurde.
Anfang der Woche wird das Balinger Gymnasium besucht. „Ich hoffe, dass gerade die Stelzentänzer bei den Schülern sehr gut ankommen und zu einem Besuch der Dudelsackausstellung im Anschluss locken, so dass wir vielleicht auch den ein oder anderen Dudelsackspieler für unseren Verein gewinnen können“, meinte Stingel.