Die meisten Mitarbeiter von Continental müssen in die Kurzarbeit. Foto: Eich

Großteil der 1300 Mitarbeiter in Villingen-Schwenningen von der Maßnahme betroffen.

Villingen-Schwenningen. Beim größten Wirtschaftsunternehmen der Doppelstadt ist die derzeit herrschende Corona-Krise angekommen. Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat laut eigenen Angaben für den größeren Teil der insgesamt 1300 Mitarbeiter am Standort Kurzarbeit angemeldet. Betroffen ist aktuell die Produktion.

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"In Reaktion auf die Produktionsänderungen unserer Kunden haben wir in Abstimmung mit unseren Kunden und Lieferanten seit Montag schrittweise die Produktion in unserem Villinger Werk angepasst", erklärt ein Sprecher auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Für die übrigen Zentralfunktionen, die Forschung und Entwicklung sowie die ansässigen Geschäftsbereiche am Standort Villingen werde derzeit Kurzarbeit geprüft.

Der Sprecher betont: "Mit den Maßnahmen wollen wir insbesondere unsere Beschäftigten am Standort schützen. Darüber hinaus leisten wir damit unseren Beitrag dazu, eine noch schnellere Verbreitung des Virus einzudämmen."

Gleichzeitig passe man die Kostenstrukturen an die stark reduzierten Abrufe der Kunden an. "Angesichts der aktuell herausfordernden Marktlage stellen wir damit unsere weitere Handlungsfähigkeit sicher", heißt es vom Konzern. Der Sprecher merkt allerdings an, dass die Situation aktuell "sehr dynamisch" sei. Das Unternehmen beobachte sie deshalb momentan sehr genau, um flexibel reagieren zu können.

Wie sehr die Krise der Wirtschaft in der Region zusetzt, zeigte bereits vergangene Woche die Mitteilung, dass EBM-Papst ebenfalls Kurzarbeit angemeldet ist. Betroffen ist hiervon insbesondere St. Georgen. Dort müssen derzeit etwa 500 Angestellte vorerst zu Hause bleiben. Das Unternehmen schickt sie in die hundertprozentige Kurzarbeit. Als Grund wird unter anderem der durch das Coronavirus entstandene Produktionsstopp im Automobilsektor angeführt. Weitere Einschränkungen schließt das Unternehmen nicht aus.