IMS Gear in Villingen-Schwenningen arbeitet ab sofort im Stand-by-Modus. (Archivbild) Foto: Simon

Kurzarbeit wird schnell und konsequent umgesetzt. Einigung mit Betriebsrat in konstruktiver Atmosphäre.

Villingen-Schwenningen - Sehr zügig und konsequent setzt IMS Gear die Einführung der Kurzarbeit, die das Unternehmen vor wenigen Tagen im Zuge der weltweiten Corona-Krise angekündigt hat, in die Tat um, teilt das Unternehmen mit. Seit Montag geht der Zahnrad- und Getriebespezialist, der auch ein Werk in VS hat, für einen zunächst auf 14 Tage ausgelegten Zeitraum in den Stand-by-Modus und weite Teile der Belegschaft gehen in Kurzarbeit oder Gleitzeitabbau.

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Ob und in welcher Intensität das Unternehmen die Kurzarbeit nach Ablauf der zweiwöchigen Frist weiterführt, entscheide sich nach den Ostertagen, erläutert IMS Gear-Vorstand Bernd Schilling: "Wir verfolgen die konjunkturelle Entwicklung sehr genau und werden, sollte der Markt wieder anziehen, sehr schnell reagieren." Diese Regelung betrifft grundsätzlich alle der rund 2000 Mitarbeiter an den deutschen IMS Gear-Standorten in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen und Villingen-Schwenningen, wie IMS Gear-Vorstand Bernd Schilling erläutert: "Ausgenommen von der Kurzarbeit sind lediglich zwei Produktionseinheiten (Business Units) im Werk Eisenbach, in denen Planetengetriebe für industrielle Anwendungen gefertigt werden.

"Anders als derzeit im Automobilbereich ist die Auftragslage in diesem Marktsegment nach wie vor stabil, weshalb wir in diesen beiden Business Units Engpasssituationen aufarbeiten und Lieferverpflichtungen nachkommen", erklärt Bernd Schilling. In diesen beiden Business Units beschäftigt IMS Gear rund 250 Mitarbeiter. Zudem, so Schilling weiter, sorge eine auf ein Minimum reduzierte "Rumpfmannschaft" über alle Unternehmensbereiche hinweg dafür, dass die auch im "Stand-by-Modus" erforderlichen Prozesse stabil und zuverlässig laufen.

Abstimmung in konstruktiver Atmosphäre

Details zur Kurzarbeit bei IMS Gear regelt eine Betriebsvereinbarung, auf die sich Betriebsrat, Vorstand und Personalwesen innerhalb weniger Tage verständigt haben. "Die Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgte in ausgesprochen konstruktiver Atmosphäre, wir konnten uns sehr schnell auf Regelungen einigen, die im Interesse des Unternehmens und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen", sagt IMS Gear-Personalleiter Benedikt Lenhart.

Das bestätigt auch der IMS Gear-Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Harter: "Im Vordergrund stand und steht, die Arbeitsplätze auch in einer sehr ausgeprägten Krise zu sichern und das Unternehmen stabil auf Kurs zu halten." Da IMS Gear zu den tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zähle, so Harter weiter, könnten die mit der Kurzarbeit verbundenen finanziellen Einbußen für die IMS Gear-Belegschaft weitgehend abgefedert werden: "Im Durchschnitt erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kurzarbeitsphase annähernd ihre letzten Netto-Bezüge. Auch das bedeutet natürlich Einkommenseinschnitte, die allerdings deutlich weniger ausgeprägt ausfallen als die 60 beziehungsweise 67 Prozent aus rein staatlichen Zuschüssen."

Das Unternehmen IMS Gear ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Zahnrad- und Getriebetechnik, das mit seinen technischen Lösungen für Komponenten, Baugruppen und Getrieben eine feste Größe im Automobilsektor ist. Tiefes Entwicklungs-Know-how, eine große Fertigungsbreite, Prozesskompetenz und Internationalisierung sind wesentliche Erfolgsfaktoren. IMS Gear produziert kundennah an seinen Standorten in Deutschland, den USA, Mexiko und China. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 3.400 Mitarbeiter, davon rund 2.000 an seinen deutschen Standorten in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen und Villingen-Schwenningen.