Der Schramberger Technikausschuss diskutiert eine Machbarkeitsstudie zu einer Umfahrung von Waldmössingen, Fluorn-Winzeln und Seedorf.
Die Idee schwelt schon seit Jahren: Durch eine Umfahrung die Ortsmitte von Waldmössingen zu entlasten. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden indes wurde mehr daraus: Eine „Tangenziale Ostschwarzwald“, die gleichzeitig auch noch den Durchgangsverkehr durch das benachbarte Seedorf und Fluorn-Winzeln auf eine Umfahrung verlegen soll.
Die Machbarkeitsstudie, zu der die BIT Ingenieure in Villingen-Schwenningen beauftragt worden waren, stellt dabei „den ersten Aufschlag zur Realisierung des Projekts“ dar. Vorausgegangene Untersuchungen gibt es noch keine, indes der Regionalplan empfiehlt, dass Städte und Gemeinden, „die besonders schweren Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind, durch Ortsumfahrungen entlastet“ werden sollen.
8800 Fahrzeuge täglich
Zwischen Freudenstadt und Dunningen, so schreibt die Stadt Schramberg in einer Vorlage an den Ausschuss, habe der Verkehr insgesamt und der Anteil des Schwerlastverkehr im Besonderen in den vergangenen Jahren durch verschiedene Straßenbaumaßnahmen deutlich zugenommen. So sei zuletzt die durch diesen Bereich führende Landesstraße 408 im Bereich Loßburg-24- Höfe ausgebaut und die Ortsumfahrung Dunningen fertiggestellt worden. Rund 8800 Fahrzeuge pro Tag seien auf der Strecke täglich unterwegs.
Überörtliche Umfahrung
Aus diesem Grunde sei die interkommunale Machbarkeitsstudie für eine überörtliche Umfahrung ausgehend von Seedorf bis Peterzell in Auftrag gegeben worden. Beteiligt seien daran die Städte Schramberg und Dornhan sowie die Gemeinden Dunningen, Fluorn-Winzeln und Aichhalden.
Für den Verkehrsplan 2030
Sofern die kommunalpolitischen Gremien grundsätzlich Zustimmung signalisierten _ das Stimmungsbild in Dunningen war bereits positiv –, das Projekt weiterzuverfolgen, sollen in einem nächsten Schritt politische Gespräche mit dem Ziel geführt werden, dass die überörtliche Umfahrung in die Fortschreibung des Generalverkehrsplans des Landes im Jahr 2030 aufgenommen wird.
Historische Straßendörfer
Die betroffenen Kommunen hätten sich historisch als Straßendörfer entlang der überörtlichen Verkehrswege entwickelt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl wiesen die Ortsdurchfahrten erhebliche Überlängen auf – im Verhältnis zu den Gemeinden, die sich aus sich selbst heraus entwickelt hätten. Die Zahl der durch den Durchgangsverkehr betroffenen Anlieger, so steht in der Machbarkeitsstudie, sei dadurch deutlich höher.
Tempolimit reicht nicht
Dazu komme, dass durch die wirtschaftliche Stärke der Region und darüber hinaus der Schwerverkehrsanteil auf der Achse der Landesstraßen 415 und 422 besonders hoch sei. Schon heute sei der Verkehrslärm extrem belastend und werde in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Allein mit Geschwindigkeitsbegrenzungen werde man der Lage nicht Herr werden. Zudem gebe es erhebliche Gefährdungspotenzial in den Orten aufgrund des Schwerverkehrs.
Info
Die Streckenführung
wird bei einer Weiterverfolgung der Umfahrung ein zentrales Thema sein. Dabei geht es um die Frage, ob der Verkehr jeweils westlich oder östlich um Seedorf und Waldmössingen herumgeführt wird, für Fluorn-Winzeln kommt nur östlich in Frage.