Die Vandalismus-Serie geht weiter – unter anderem mit Nazi-Symbolen. Foto: Zoller

„Diese Schändung unseres Klosterviertels muss endlich ein Ende finden!“, appelliert Pfarrer Robert Mađarić Beer an die Öffentlichkeit. Große Bestürzung löste insbesondere die Beschädigung des Jugendbusses aus.

Die Serie von Vandalismusfällen im Klosterviertel nimmt kein Ende. In der Nacht vom 2. auf den 3. März wurden erneut Wände mit Graffiti beschmiert – diesmal traf es die Garagenwand des Gebäudes Im Kloster 37 und den Jugendbus der Kirchengemeinde. Bereits Ende Februar wurden das Pfarrhaus und das Gebäude Im Kloster 11 Ziel unbekannter Täter.

 

Besorgniserregend Pfarrer Robert Mađarić Beer von der evangelischen Verbundkirchengemeinde Bad Herrenalb und Bernbach zeigt sich erschüttert: „Leider geht die unglückliche Vandalismus-Serie im Klosterviertel weiter. Das hat nun bereits Geschichte!“

Besonders besorgniserregend sei, dass die Täter Nazi-Symbole, darunter ein links gedrehtes Hakenkreuz und die Zahl 88, anbrachten – und das in unmittelbarer Nähe vom Spielplatz, dem Tafelladen und der Kirche.

„Diese Schändung unseres Klosterviertels muss endlich ein Ende finden!“, appelliert er an die Öffentlichkeit, zumal auch der nahe gelegene Klostergarten aus touristischer Sicht viele Gäste anlockt.

Jugendbus beschädigt

Empörung Große Bestürzung löste insbesondere die Beschädigung des Jugendbusses aus. Dieses Gemeinschaftsprojekt der Stadt, der Verbundkirchengemeinde Bad Herrenalb und Bernbach sowie der Verbundkirchengemeinde Dobel-Neusatz-Rotensol wurde durch zahlreiche Spenden von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen ermöglicht. „Dass ausgerechnet dieses Zeichen von Gemeinschaft und Engagement Opfer solcher Schmierereien wird, ist erschütternd“, so Pfarrer Mađarić Beer. Auch Anwohner sind entsetzt. Alexander Friesen, der in unmittelbarer Nähe wohnt, berichtet, dass zusätzlich ein Privatfahrzeug betroffen ist. „Dieser Wagen parkt normalerweise nicht hier – und trotzdem wurde er Ziel dieser Tat. So etwas tut man nicht.“

Schmierereien im Bad Herrenalber Klosterviertel sorgen für Empörung. Foto: Zoller

Anzeigen Die Stadtverwaltung hat auf die Vorfälle reagiert. Pressesprecher Christian Siebje betont, dass die Stadt die Sachbeschädigungen öffentlich auf Facebook kommuniziert hat. „Wir haben darum gebeten, dass die Polizei im Klosterviertel verstärkt patrouilliert.“ Zudem verweist er auch auf die begrenzten Kapazitäten des Ordnungsdienstes, der lediglich aus zwei Bediensteten besteht. Martin Müller vom Ordnungsamt ergänzt: „Wir können die Vorfälle nur anzeigen und aufmerksam bleiben, aber Streifengänge sind uns nicht möglich.“ Auf Rückfragen unserer Redaktion gibt er Auskunft darüber, dass es bereits in anderen Teilen der Stadt zu ähnlichen Schmierereien an Stromkästen kam.

Zeugen sollen sich melden

Polizei ermittelt Der Polizeiposten Bad Herrenalb sowie das Polizeirevier Calw haben laut Silas Lindörfer, Pressesprecher vom Polizeipräsidium Pforzheim, die Ermittlungen aufgenommen. „Wir haben Kenntnis von den drei genannten Vorfällen.“ Die Polizei ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Sachbeschädigung durch Graffiti. Dazu werden seitens der Ermittler zudem die Symbolik der Schmierereien überprüft. Lindörfer stellt klar: „Es wurde unter anderem ein Hakenkreuz entdeckt, das allerdings falsch herum aufgesprüht wurde. Zudem gab es eine Zahl, die zuerst als 88 interpretiert wurde, sich jedoch als 808 herausstellte.“ Auch weitere Schriftzüge seien noch Gegenstand der Ermittlungen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. „Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden“, so Lindörfer.

Aufruf an die Bürger Auch die Kirchengemeinde und die Stadtverwaltung rufen die Bürger auf, aufmerksam zu bleiben. „Wir sind dankbar für jegliche Unterstützung bei der Aufklärung dieser Vorfälle und für den Zuspruch, den wir bereits erhalten haben“, betont Pfarrer Mađarić Beer.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer des Polizeipräsidiums Pforzheim (07231/1 86 11 16) entgegen.