Bei der Razzia wurden über 300 Ventilatoren und rund 500 ebm- papst Etiketten sichergestellt. Foto: ebm-papst

In einer chinesischen Fabrik wurden gefälschte EBM-Papst-Produkte hergestellt. Das Unternehmen hat nun zusammen mit den Behörden das chinesische Fälschernetzwerk aufgedeckt.

Der Ventilatoren- und Motorenhersteller EBM-Papst habe erneut sein unermüdliches Engagement für den Schutz seiner Kunden und die Wahrung der Markenreputation bewiesen, teilt das Unternehmen in einer Mitteilung mit.

 

Ermittler deckten im September 2024 eine chinesische Fabrik auf, welche gefälschte EBM-Papst-Produkte verkaufte. Bereits vor rund einem Jahr sei dem Unternehmen eine erfolgreiche Razzia gegen eine Fälscherfabrik gelungen. Jährlich verursachen Fälschungen und die dazugehörigen Ermittlungen mehrere hunderttausend Euro wirtschaftlichen Schaden bei EBM-Papst.

Anfang Juli 2024 erhielt EBM-Papst erneut einen Hinweis eines langjährigen Kunden, welcher Produkte des Unternehmens erhalten hatte, die im Vergleich zu früheren Käufen eine mindere Qualität aufwiesen. Ralf Duckeck, Vice President Intellectual Property (Verantwortlicher für Patente und geistiges Eigentum) der EBM-Papst-Gruppe, und sein Team hätten direkt auf diesen Verdacht reagiert.

Bedrohung für die Integrität der Marke

„Produktfälschungen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Integrität unserer Marke und die Sicherheit unserer Kunden dar. Gefälschte Produkte können minderwertige Materialien enthalten und nicht den strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen, die wir für unsere Originalprodukte gewährleisten. Wir setzen uns daher intensiv dafür ein, Fälschungen zu bekämpfen und unsere Kunden zu schützen“, wird Duckeck in einer Mitteilung zitiert.

Aufwendige Ermittlungen führten das Team zu einer mutmaßlichen Fälscherwerkstatt in Foshan, welche vorgab, eine EBM-Papst Niederlassung zu sein. Der Verdacht gegen diese Werkstatt verhärtete sich, nachdem dort gefälschte EBM-Papst-Etiketten gefunden wurden. Weitere Nachforschungen hätten ergeben, dass der Betreiber dieser Fälscherwerkstatt bereits verantwortlich für die 2023 durch EBM-Papst aufgelöste Fabrik war und nun seine Firmenfläche verlagert und vergrößert habe. Der besagte Betreiber konnte sich damals den chinesischen Behörden entziehen, war jedoch bereits polizeibekannt.

Unangekündigte Razzia

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse und der sich daraus ergebenden Beweislast sei das Foshan Public Security Bureau (PSB) informiert worden. Dies habe im September gemeinsam mit dem Team von EBM-Papst beschlossen, eine unangekündigte Razzia durchzuführen. Hierbei konnten laut EBM-Papst erfolgreich die Verantwortlichen der Fälscherwerkstatt festgenommen werden.

Zu den Aktivitäten der Fälscherwerkstatt in Foshan gehörte der Kauf von gebrauchten EBM-Papst Original-Ventilatoren aus Übersee, welche aufgearbeitet und anschließend neu etikettiert wurden. Die überholten Ventilatoren wurden als neue Original-Produkte weiterverkauft.

Vier Personen wurden festgenommen

Bei der Razzia seien insgesamt vier Personen festgenommen worden, darunter der Betreiber der Fälscherwerkstatt und seine Frau. Mit dieser Festnahme sei es EBM-Papst gelungen, ein professionellen Fälscherring auszuschalten. Außerdem wurden bei der Razzia über 300 Ventilatoren sichergestellt sowie rund 500 EBM-Papst-Etikette.

Der Fall sei inzwischen der Staatsanwaltschaft in China übergeben worden. Es sei davon auszugehen, dass eine Geld- und Gefängnisstrafe dazu führen wird, dass es dem Fälscher nahezu unmöglich sein wird, erneut eine Werkstatt zu eröffnen.