Aus vier Konzepten für die Bebauung des Strasserareals hat eines die Jury besonders überzeugt. Die Stadt hat nun mitgeteilt, wer sich durchsetzte und was genau geplant ist.
Erst Strickwaren-, dann Schuhfabrik, anschließend gewerblich genutzt, temporär im Zuge der Gartenschau 2023 als Plaza liebgewonnen – die Zukunft des ehemaligen Strasser-Areals wurde Ende Januar im Zuge einer Konzeptvergabe beraten.
Vier Konzepte wurden eingereicht, die Bewertungsjury hat sich nun laut Mitteilung der Stadt „eindeutig für das Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft ausgesprochen und dieses zur weiteren Umsetzung vorgeschlagen“. Alle Konzepte werden ab Aschermittwoch, 5.März, für eine Woche im Rathausfoyer in Balingen öffentlich ausgestellt.
Neubebauung eine große Aufgabe
Zentral gelegen unmittelbar am Rand der Innenstadt, an der Eyach und an den im Zuge der Gartenschau neu hergestellten Eyachterrassen bildet die rund 5000 Quadratmeter große Fläche Chancen für eine nachhaltige Entwicklung in der Kernstadt.
„Als städtisches Filetstück im Schnittpunkt der ‚Kulturachse‘ zwischen Marktplatz und der Stadthalle sowie den neu gestalteten Naherholungszonen entlang der Eyach fällt einer Neubebauung eine große Aufgabe zu“, heißt es in der Mitteilung.
Der Balinger Gemeinderat hat im März 2024 in öffentlicher Sitzung die Durchführung eines zweistufigen Investoren- und Architektenauswahlverfahrens beschlossen, mit dem Ziel, das Grundstück an denjenigen Bewerber zu veräußern, der das beste Bebauungs- und Nutzungskonzept anbietet.
In einer ersten nichtöffentlichen Sitzung der Bewertungsjury aus Mitgliedern des Gemeinderates, der Verwaltung und externen Fachplanern wurden die eingebrachten Konzepte anonym beraten und das Verfahren auf Empfehlung der Jury mit zwei Konzepten weitergeführt.
Finale Jurysitzung Ende Janaur
Ende Januar fand die finale Jurysitzung statt und das Bewertungsgremium unter dem Vorsitz von Mathias Hähnig aus Tübingen hat sich laut Angaben der Stadt ausdrücklich für das vorgeschlagene Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft ausgesprochen.
Zusammen mit dem Büro „nbundm“ und OK Landschaft aus München, die bereits für das preisgekrönte Wohnquartier am Mühltorplatz verantwortlich zeichnen, wird eine Neubebauung aus drei Baukörpern vorgeschlagen, ein „Haus ohne Rückseite“, mit Wohnraum in unterschiedlichen Modellen in den Obergeschossen und einem flexibel nutzbaren Erdgeschoss für Gewerbeeinheiten.
Das b2 als lokaler Biomarkt mit angegliedertem Restaurant, Bäckerei und Cafe ist eine der zentralen erdgeschossigen Ankernutzungen in diesem Konzept, die eine Belebung des Platzes garantieren sollen.
Alle Konzepte können im Rathaus begutachtet werden
„Wir sind froh, ein überzeugendes Konzept für eine zukünftige Bebauung und Nutzung des Areals präsentieren zu können. Mit diesem Vorschlag verbleibt mit der Plaza weiterhin ein zusammenhängender städtischer Platz, der seine mittlerweile unentbehrlich gewordene Funktion als Fläche für Veranstaltungen erfüllen kann“, wird Oberbürgermeister Dirk Abel zitiert.
Alle vier Konzepte können vom 5. bis 12. März im Rathausfoyer begutachtet werden. Am Eröffnungstag, Aschermittwoch, den 5. März findet um 17 Uhr eine Fachführung für Interessierte durch die Ausstellung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Darüber hinaus werden die Entwürfe mit Beginn der Ausstellung auf der städtischen Homepage eingestellt. Dort besteht die Möglichkeit, auch noch in den kommenden Wochen eine Rückmeldung zu den Konzepten abzugeben sowie Wünsche und Anregungen mitzuteilen.
Gemeinderat wird im Juni entscheiden
Am 28. April, 19 Uhr, ist eine Informationsveranstaltung unter dem Titel „Zukunft Strasser-Areal“ in der Stadthalle geplant, die das vorgeschlagene Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft genauer beleuchtet und erläutert, sowie die eingegangenen Rückmeldungen aufgreift.
„Ihre Meinung ist gefragt, bitte bringen Sie sich ein“, so Annette Stiehle, die im Amt für Stadtentwicklung das Projekt betreut.
Der Gemeinderat wird vor dem Hintergrund aller Anregungen voraussichtlich im Juni dieses Jahres über die Vergabe des Grundstückes entscheiden.