Geht es um Auf- und Abstieg laufen die Fäden bei Markus Aberle zusammen. Der Bezirksspielleiter weiß aber auch, das die Teams im Bezirk auch von den höherklassigen Klassen abhängig sind. In der Bezirks- und Kreisliga führt das zu hochkomplexen Szenarien. Unsere Redaktion hat bei dem Spielplan-Experten nachgefragt.
Als Tabellenführer der Kreisliga A1 haben die Kickers Lauterbach dank des verdienten 4:1-Siegs im Topspiel gegen die SGM Mariazell/Locherhof weiter alle Trümpfe in der Hand. Zumal die SGM als Dritter am kommenden Wochenende den Zweiten – die SGM Zimmern II/Horgen I – empfängt. Ein Heimsieg würde den Kickers in die Karten spielen.
Kickers Lauterbach wollen die Meisterschaft
Auf den Konjunktiv wollen sich die Kickers Lauterbach aber nicht einlassen. Auf ihrer Homepage schreiben die Kickers von zehn Punkte aus den verbleibenden vier Spielen, die noch fehlen, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Eine einfache Rechnung also.
In der Bezirksliga geht die Abstiegsangst um
Kompliziert wird es dann beim Blick in die Bezirksliga, in die die Kickers aufstiegen würden. Denn mit dem FC Hardt kämpft der künftige Spielgemeinschaftspartner der Lauterbacher in dieser Liga um den Klassenerhalt. Momentan ist der FCH als Siebter Wackelkandidat, wie auch Bezirksspielleiter Markus Aberle bestätigt.
Mehrstufige Relegation um Bezirksliga-Startplatz
Denn derzeit sieht es danach aus, als würden die beiden Bezirksliga-Siebten in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten müssen. Der Verlierer würde direkt absteigen, der Sieger würde in der Relegation gegen einen Tabellenzweiten aus einer der vier A-Ligen – diese vier spielen zunächst in Entscheidungsspielen auf neutralem Platz den Relegationsvertreter aus – antreten müssen.
Die beiden Siebtplatzierten gegeneinander?
„Derzeit sieht es danach aus, als würden die Siebten gegeneinander spielen“, sagt Aberle. „Aber es ist hochkomplex, vor allem aufgrund der Lage in den übergeordneten Ligen.“ So könnte am Ende einer langen Saison der südbadische Regionalligist Bahlinger SC ein Zünglein an der Waage sein, ob die Bezirksliga-Siebten – derzeit eben der FC Hardt (Staffel 1) und der SV Waldmössingen (Staffel 2) – noch hoffen dürfen. Auch die Frage, ob die TSG Balingen über die Relegation den Aufstieg in die Regionalliga packt, hat Einfluss auf die unteren Ligen.
Auch andere Szenarien sind denkbar
Denn auch der direkte Abstieg für die beiden Siebten ist noch möglich, sagt Aberle. Dann würden die Sechsten (im Moment die SGM Bösingen II/Beffendorf I in Staffel 1 und der TSV Trillfingen in Staffel 2) nachsitzen müssen. In diesem Szenario würde der Gewinner dieses Duells in der Bezirksliga bleiben und der Verlierer müsste in die Relegation gegen die A-Ligisten. „Dazu müssten aber gewisse Sachen eintreffen“, erklärt Aberle.
Mehr Absteiger aus A-Ligen in der kommenden Saison
Er ist sich auch der besonderen Konstellation mit Lauterbach und Hardt bewusst, die theoretisch sogar in Entscheidungsspielen aufeinander treffen könnten. „Ein solches Spiel würden wir dann aber nicht austragen, das wäre ja eine Farce“, sagt er.
Was passiert mit dem FC Hardt?
Die Lauterbacher wollen ein solches Duell ohnehin vermeiden und einfach zehn Punkte aus vier Spielen holen. Die beiden Verfolger werden dann ganz genau auf den FC Hardt schauen. Denn wenn dieser am Ende selbst in der Bezirksliga bleibt, darf auch der Tabellendritte der Kreisliga A1 um den Aufstieg spielen und der Zweite steigt direkt auf.
Noch keine finale Aussage zu treffen
Mit den genauen Szenarien beschäftigt sich Aberle derzeit aber noch nicht im Detail. „Das ist noch weit weg“, sagt er. Denn erst wenn auch die höheren Ligen ihre Saison beendet haben, kann er genau sagen, wie es weitergeht. Bereits jetzt ist jedoch klar, dass es auch in der kommenden Saison komplexe Regularien geben wird.
Da aus vier A-Ligen drei werden sollen, wird es in der kommenden Saison in den vier Staffeln einen „verschärften Abstieg“ – also so, wie diese Saison in den beiden Bezirksligen – geben. Danach wird alles wieder wie gewohnt laufen. „Zur Saison 2026/27 soll die Struktur komplett fertig sein“, sagt Aberle. Bis dahin wird also noch so manches komplexe Rechenspiel nötig sein.