Schwenningens Coach Steve Walker zeigt sich in Iserlohn zufrieden. Kyle Platzer droht eine Sperre. Aktuell ist es offen, ob für den verletzten Tim Gettinger Ersatz kommt.
Die Wild Wings können ihre erste lange Deutschland-Reise in der neuen DEL-Saison mit Grün abhaken. Die ersten beiden Punkte stehen auf dem Konto der Schwenninger. Die Mannschaft zeigte in Bremerhaven (1:2) und in Iserlohn (3:2 nach Penaltyschießen) jeweils eine gute Leistung, ließ vielleicht gegen die Pinguins am Freitag etwas die Effizienz vermissen.
Aber es gibt auch zwei neue Sorgen bei den Neckarstädtern. In Namen: Tim Gettinger und Kyle Platzer.
Die Reisebilanz
Chefcoach Steve Walker zeigte sich nach diesem Sieg in Iserlohn zufrieden: „Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Teams. Viel ist auf die Special Teams angekommen. Wir hatten ein gutes Penaltykilling und freuen uns am Ende über den Zusatzpunkt nach dem Penaltyschießen.“
Für Wild-Wings-Geschäftsführer Stefan Wagner ist sportlich alles nach dem ersten langen Saisontrip im grünen Bereich: „Hätte mir jemand vor den beiden ersten Spielen die beiden Punkte vorausgesagt, hätte ich es unterschrieben. Im Nachhinein hätten wir auch noch mehr punkten können. Insgesamt ist es in Ordnung.“
Doch Ersatz für Tim Gettinger?
War Steve Walker in der vergangenen Woche noch richtig happy darüber, „dass bei uns alle Spieler zum Saisonstart fit sind“, so hat sich die personelle Lage bei den Wild Wings bereits wieder verschoben.
Im ersten Drittel gegen Bremerhaven zog sich Schwenningens neuer Stürmer Tim Gettinger bei einer unglücklichen Aktion eine Handfraktur zu. An diesem Montag gab es eine finale Untersuchung und Besprechung mit den Ärzten im Schwarzwald-Baar-Klinikum. Der Neuzugang soll spätestens am Dienstag oder Mittwoch operiert werden. Voraussichtliche Pause? Rund sechs Wochen.
Werden die Wild Wings Ersatz holen? Stefan Wagner ließ es am Montagmittag offen: „Wenn wir etwas machen, muss die Option hundertprozentig und schnell passen. Es sind immerhin um die zwölf Spiele, die uns Tim fehlen wird“, gibt Stefan Wagner zu bedenken. Die Entscheidung ist also zur Stunde völlig offen.
Kyle Platzer
Dieser üble Stockschlag des Schwenninger Spielmachers am Sonntag in der Verlängerung auf die Hand von Iserlohns Taro Jentzsch passt überhaupt nicht zu dessen gewöhnlich ausgeglichenem und ruhigem Naturell.
Wurde Platzer zuvor von einem Iserlohner Gegenspieler provoziert, dass er sich zu so einem Vorfall hinreißen ließ? Der Kanadier kassierte 5 Minuten plus eine Spieldauerstrafe. „Wir haben Kyle am Sonntagabend erst einmal in Ruhe gelassen“, erklärt Stefan Wagner.
Fakt ist, dass sich Kyle Platzer sofort nach dem Spiel in der Schwenninger Kabine bei seinem Team entschuldigte und ihm der Stockschlag leidtat.
Aber dem Stürmer droht vom DEL-Disziplinarausschuss eine Sperre von geschätzten drei bis fünf Spielen. Allerdings gilt Kyle Platzer in Sachen Spieldauerstrafen in der DEL als bisher nicht vorbelastet oder auffällig. Das Urteil dürfte bereits an diesem Montagabend oder spätestens am Dienstag den Wild Wings vorliegen.
Beim kommenden ersten Saison-Heimspiel am Freitag wird sicherlich in den Angriff wieder Phil Hungerecker zurückkehren. Seine Frau und er erwarten täglich den Nachwuchs, weshalb der Stürmer die Deutschland-Reise nicht mitmachte.