Dieter W. Haller ist tot. Der Präsident des FC 08 Villingen starb völlig überraschend. Foto: /Marc Eich

Der FC 08 Villingen steht unter Schock: Präsident Dieter W. Haller ist gestorben. Das hat die Familie gegenüber dem Verein bestätigt.

Noch im Juli war Dieter W. Haller ohne Gegenstimme zum Präsidenten des FC 08 Villingen gewählt worden, nun trauert der Traditionsverein um sein engagiertes Vorstandsmitglied. Der 70-Jährige ist am Montag auf einer Auslandsreise in Saudi-Arabien völlig überraschend gestorben.

 

„Ich bin total schockiert und fühle eine Leere. Dieter hinterlässt eine Riesenlücke bei seiner Familie, mit der wir mitfühlen, und natürlich bei uns im Verein. Ich habe Dieter sowohl als Präsident wie auch als Freund sehr geschätzt. Er war mit seiner menschlichen Art einfach eine tolle Persönlichkeit mit so viel Erfahrung“, wird FC 08-Vorstand Armin Distel in einer Mitteilung des Vereins zitiert.

Und sein Vorstandskollege Reinhard Warrle ergänzt: „Ich bin total geschockt. Das ist ein herber Verlust für den FC 08. Unsere Gedanken sind jetzt bei Dieters Ehefrau Nissrine und seinen drei Söhnen Maximillian, Christian und Sufian.“

Spitzendiplomat und Botschafter

Dieter W. Haller, in Trossingen geboren und aufgewachsen, entdeckte früh seine Liebe zum FC 08 Villingen. Nach dem Abitur studierte er Politik, Anglistik und Sportwissenschaft in Tübingen und Cambridge. Als Spitzendiplomat engagierte er sich in Chile bei der Aufklärung der Colonia Dignidad. Von 2007 bis 2014 war er Botschafter in Südafrika und Saudi-Arabien. Anschließend machte der damalige Außenminister Steinmeier den Trossinger zum Leiter der Wirtschaftsabteilung im Auswärtigen Amt als Ministerialdirektor. 2018 trat Haller in den Ruhestand.

Er war Ende 2023 zunächst zum Beiratsvorsitzenden der Nullachter gewählt worden. Sein Engagement sowie seine bodenständige, menschlichen und offenen Art wurde nicht nur im Verein vielfach geschätzt.

Bindeglied zwischen Führung und Basis

Haller galt im Verein auch als wichtiges Bindeglied zwischen der Vereinsführung und der Basis sowie den Ehrenamtlichen des FC 08 Villingen. Auch deshalb erfuhr er bei der Mitgliederversammlung die uneingeschränkte Zustimmung für seine Präsidentschaftskandidatur. Der 70-Jährige hatte sich zum Ziel gesetzt, den Traditionsverein breiter aufzustellen, um für die zukünftigen Herausforderungen besser gewappnet zu sein. Die Umsetzung dieses Ziels blieb ihm nun auf tragische Weise verwehrt.

Der FC 08 Villingen möchte im Rahmen des nächsten Heimspiels am Dienstag, 3. Dezember, gegen die SG Barockstadt Fulda um 19 Uhr seinem Präsidenten gedenken.