Das Ausstellungsgeschehen in der Balinger Zehntscheuer wird neu konzipiert. Foto: Visel

Farben, Logo, Design und Schriftart sollen künftig darauf hinweisen: Es geht um die Balinger Zehntscheuer. Das Konzept für die "neue Zehntscheuer" hat Christopher Seng, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Eventmanagement, im Verwaltungsausschuss vorgestellt.

Balingen - Ganz neu wird ab diesem Jahr die so genannte "Karusselausstellung" sein, die unter dem Motto "Balingen rundum" steht: Statt der bisherigen Dauerausstellung im Heimatmuseum und in der Eckenfelder-Galerie sollen im Wechsel auch Exponate gezeigt werden, die sonst nicht zu sehen sind.

"Wie bei einem Karussell, wo immer wieder ein neues Pferdle auftaucht, und das, das gerade da war, verschwindet", sagte Seng. Auf den Plakaten und Flyern sowie im Programmheft, das ein- bis zweimal im Jahr erscheint, wird es deutlich: Die Farbe oben – in diesem Jahr orange – verweist auf das Jahresthema "Sehnsucht". Andere Themen könnten etwa "Heimat" oder "Fortschritt" sein.

Karussell-Logo

Die angedeuteten Scheunentore erinnern an die Zehntscheuer. Auf die Karussellausstellung weist ein stilisiertes Karussell hin, rot, auf weißem Grund. Dabei gehe es um den Wiedererkennungswert, die "Corporate Identity". So wisse man auch dann, wenn man im Auto sitze und keine Zeit habe, das Plakat zu lesen, worum es geht.

Neues im ganzen Gebäude

Was die Raumaufteilung angeht: Im Untergeschoss bleibe die geologische Ausstellung, das Erdgeschoss sei für Sonderausstellungen vorgesehen, im ersten Obergeschoss finde die Karussellausstellung "Balingen rundum" statt, und im zweiten sei die Eckenfelder-/Kunstausstellung untergebracht.

Ziel sei es, im ganzen Gebäude immer wieder etwas Neues zu zeigen – jeweils ein Thema für sich in so genannten "Ausstellungsinseln", ähnlich wie Messestände aufgebaut: von allen Seiten zugänglich, entsprechend beleuchtet.

Zur Gartenschau gebe es eine Sonderausstellung und dazu im Foyer eine Ausstellung von Balinger Künstlern. Neben Tagespresse, Rundfunk und Fernsehen werde die Zehntscheuer auch in den sozialen Netzwerken präsent sein. "Interaktion ist gewünscht", sagte Seng. Feedback gebe es durch die Auswertung der Google-Anfragen, der hochgeladenen Bilder und Bewertungen auf den Tourismusplattformen.

Wo geht die Reise hin?

Die Darstellung ging manch einem Gemeinderat nicht weit genug: Günther Meinhold (CDU) wünschte sich eine "Veranschaulichung, wo die Reise hingehen soll": Wie sieht es aus mit den Kosten für die Möblierung? Welche Ausstellungen sind in Zukunft geplant? Was passiert mit den Exponaten, die herausgenommen und ersetzt werden? "Ab in die Rumpelkammer?"

Christoph Seng erklärte, dass man im Moment dabei sei, Angebote einzuholen. Was die aussortierten Exponate angehe: "Da schmeißen wir nichts weg." Neben dem Depot im Keller habe man noch zwei weitere "Ausweich-Depots". Christoph Foth (FDP) sprach von einem "frischen Wind" in der Zehntscheuer: "Im Haus kehrt langsam Lebendigkeit ein." Das nicht zuletzt durch die Einbeziehung von Vereinen und Schulen. Marlies Kempka (SPD) regte eine engere Zusammenarbeit mit den Schulen an. Was die Inseln angehe, könnte vielleicht eine davon speziell für Kinder aufgebaut werden.

Kooperation mit Schulen

Christopher Seng pflichtete bei: Die Zusammenarbeit mit den Schulen sei "noch nicht so toll, wie ich’s gern hätte", sagte er. Was die künftigen Veranstaltungen angehe, werde man zu einem späteren Zeitpunkt Konkreteres sagen. "Das Programm wird gerade erst entwickelt", sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann.