Der RC Rottweil am Boden – danach sah es lange aus. Dich in der zweiten Halbteit drehte das Team von Trainer Will Esau das Spitzenspiel gegen den RK Heusenstamm und gewann knapp. Foto: Fritz Rudolf

Zur Pause lag der RCR bereits mit 3:18 zurück. Lediglich ein Straftritt von Lukas Kästner in der 9. Minute brachte Zählbares – während die Gäste mit zwei Straftritten und zwei Versuchen samt Erhöhung scheinbar uneinholbar davonzogen. Dann drehte die Rottweiler die Partie noch zum 23:21-Heimerfolg.

RC Rottweil – RK Heusenstamm 23:21 (20:18). Dabei sah es lange nicht nach einem Happy End für die Gastgeber aus. Die erste Halbzeit verlief aus Rottweiler Sicht alles andere als optimal: zu passiv in der Defensive, ideenlos im Angriff, dazu einfache Fehler in Serie.

 

Zur Pause lag der RCR bereits mit 3:18 zurück. Lediglich ein Straftritt von Lukas Kästner in der 9. Minute brachte Zählbares – während die Gäste mit zwei Straftritten und zwei Versuchen samt Erhöhung scheinbar uneinholbar davonzogen.

Rottweil wie ausgewechselt

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der RC Rottweil wie verwandelt. Direkt nach Wiederanpfiff setzte Teswin Jacobs mit einem wuchtigen Versuch das erste Ausrufezeichen. Lukas Kästner erhöhte sicher – der Auftakt einer furiosen Aufholjagd, die das Publikum in Atem hielt. Kurz darauf legte Daniel Muntean nach, erneut verwandelte Lukas Kästner souverän zum 17:18.

Nur sieben Minuten darauf drehte der RCR das Spiel: Ein weiterer Straftritt brachte die 20:18-Führung. Doch jedem war klar: Der kleinste Fehler würde in diesem nervenaufreibenden Spiel entscheidend sein.

Kampf um jeden Zentimeter

In der zweiten Halbzeit wollten und mussten beide Teams Sieg spielen– was folgte, war ein physischer Schlagabtausch auf hohem Niveau. Beide Seiten lieferten sich starke, harte Tackles, besonders gegen die körperlich robusten Hessen aus Heusenstamm. Es gab sehenswerte Angriffe und viel Einsatzwillen auf beiden Seiten.

In der 70. Minute dann der große Schockmoment: Lukas Kästner scheiterte bei einem Straftritt aus großer Distanz – der Ball klatschte dramatisch an den Pfosten. Und es kam noch dicker: In der 74. Minute musste Fabio Carella nach einer Gelben Karte vom Feld – Der RCR war in der Schlussphase in Unterzahl. Das nutzte Heusenstamms David Schild eiskalt aus und brachte sein Team in der 79. Minute per Straftritt erneut in 21:20Führung der Gäste.

RCR-Cracks mit starker Moral

Doch die RCR-Cracks zeigten Herz und starke Nerven. In der letzten Aktion des Spiels bekam der RC Rottweil noch einmal die Chance nach einem Gästefoul – Straftritt in der letzten Minute. Lukas Kästner trat an, blieb eiskalt und versenkte den Ball zwischen den Stangen. 23:21 – der Jubel kannte keine Grenzen, da das Spiel damit endete.

Ein besonderes Lob verdiente sich auch das Schiedsrichtergespann, das die hochintensive und emotionale Partie mit viel Übersicht und Fingerspitzengefühl leitete. RC Rottweil: Kevin Hermann, José Gabriel Mohn, Johannes Husselmann, Tobias Oswald, Michael Oswald, Leonardo Faria, Leonard Holpp, Fabio Carella, Vuyisanani Mhletywa, Teswin Jacobs, Marie Antoine Nnana Essomba, Lukas Kästner, Vincent Holpp, Christian Bantle, Robert Carr, Swen Engelhardt, George Kingsbury, Ladislau Szani, Martin Storck.

Trainerstimme

Will Esau (RC Rottweil). „Es war ein Spiel mit zwei verschiedenen Hälften. In der ersten Halbzeit schienen wir nicht so richtig in Schwung zu kommen, da der RK Heusenstamm seine Defensivstrategie geändert hatte. Sie versuchten uns körperlich zu überwältigen, erzielten zwei gut herausgespielte Versuche, und wir wussten, dass wir uns auf einen Kampf einstellen würden. In der Halbzeitpause wurden einige sehr strenge Worte gesprochen und wir kamen mit einem schnellen Versuch durch die Hintermannschaft heraus. Von da an haben wir ihnen den Kampf angesagt und in letzter Sekunde durch einen „Elfmeter“ den Sieg errungen. Leo Faria war an diesem Tag absolut herausragend, und Jose Mohn war unser Abwehrspieler des Tages. Wir können stolz auf uns sein, aber die Saison ist noch nicht vorbei.“