Rottweiler aus Stein sind oberhalb und unterhalb der Fußgängerzone aufgestellt. Premiere für Skulpturen.
Rottweil - Sie haben es schon vor ihrem ersten Einsatz weit über Rottweil hinaus in die Schlagzeilen geschafft, jetzt sind sie erstmals im Einsatz: Der Betriebshof transportierte am Donnerstagmorgen die neuen Anti-Terror-Sicherheitspoller in Form von Rottweiler Hunden an ihren Einsatzort. Die schweren Skulpuren feiern beim Rottweiler Weihnachtsmarkt ihre Premiere.
Schon die Anfahrt der Poller auf dem Lastwagen durch die Innenstadt bot ein tolles Bild. Sie sind zweifellos ein echter Blickfang - und laut Verwaltung ein "starker Werbeträger für die Stadt".
Künstler Jürgen Knubben und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff waren bei klirrender Kälte am frühen Morgen mit dabei, als die ersten Hunde am Hauptstraßenkreuz aufgestellt wurden - und waren sichtlich begeistert. „Sie sind super geworden“, so Pfaff. Vier Hunde wurden am unteren Ende der Fußgängerzone positioniert, zwei am oberen Ende.
Kostengünstige Alternative
Der Anlass ist bekanntermaßen alles andere als erfreulich: Mit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 hat sich für Veranstalter - und für die Ordnungsbehörden - "die Welt ein Stück weit verändert", wie es Fachbereichsleiter Bernd Pfaff bei der Beratung über die neuen Poller formulierte. Veranstaltungen im öffentlichen Raum müssen gesichert werden. Zunächst war über versenkbare Poller nachgedacht worden, dann aber griff die Verwaltung einen Antrag der Freien Wähler vom Januar auf und suchte eine kostengünstigere Alternative. Heraus kamen die von Künstler Jürgen Knubben - in Abstimmung mit Künstler Ottmar Hörl - gefertigten, individuellen Rottweiler Poller.
Als der Schwarzwälder Bote Mitte September das erste Foto des Prototyps veröffentlichte, schlug die Idee enorme Wellen. Die Resonanz: überwiegend positiv. Schließlich passt der massige Rottweiler Hund perfekt zum Sicherheits- und Überwachungsgedanken. Mancher jedoch zweifelte an der Wirksamkeit der Skulpturen auf ihren Betonsockeln.
Der Gemeinderat jedenfalls zeigte sich überzeugt - votierte aber aus Kostengründen dafür, statt der vorgeschlagenen 15 nur sechs Hunde-Poller anzuschaffen und ansonsten auf "hundelose" Betonquader zurückzugreifen.
Am Weihnachtsmarkt, der von 5. bis 15. Dezember stattfindet, werden die Vierbeiner jedenfalls nun für ein Fotomotiv der anderen Art sorgen - und im besten Fall auch das entsprechende Sicherheitsgefühl vermitteln.