Mehr als 27.000 kinder- und jugendpornografische Fotos und Videos fanden Ermittler auf den Datenträgern eines 72-Jährigen. Bei seinem Prozess am Amtsgericht Horb sind unter anderem fragwürdige Filmaufnahmen aus Kinderfreizeiten Thema.
Amtsgerichtsdirektorin Jennifer Dallas-Buob muss sich schwer wundern, als der 72-jährige Angeklagte ihr erzählt, welche Filme er sich mit seinem Bruder gemeinsam angeschaut habe. Zunächst klingen seine Schilderungen harmlos. Er habe sich gemeinsam mit seinem mittlerweile verstorbenen Bruder, „hauptsächlich Urlaubsfilme“ angeschaut. Die Urlaubsfilme stammen aber nicht etwa von gemeinsamen Ferien mit seinem Bruder, sondern aus seiner Zeit als Beschäftigter in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Laut Richterin zeigen die Filme unter anderem „Szenen am Strand, in denen in nicht angemessener Weise an Kinder herangezoomt wurde“. Der Angeklagte findet daran nichts Ungewöhnliches. Er sagt: „Ich habe mir die Filme auch mit Kindern und Eltern angeschaut.“