Das Maislabyrinth beim Schwenninger Schillerhof hat im Sommer Premiere gefeiert – und alle Erwartungen übertroffen. Gibt’s im nächsten Jahr also eine Wiederholung?
Mit dem Maislabyrinth hatte sich die Familie Maier vom Schillerhof einen langgehegten Wunsch erfüllt, den sie in diesem Sommer, pünktlich zu Beginn der Sommerferien, endlich realisieren konnte.
Auf rund einem Hektar des großen Felds gegenüber vom Hof in der Weilersbacher Straße hatte man den spielerischen Lehrpfad erstellt – eigentlich mit keinen besonderen Erwartungen, sondern vielmehr mit dem Wunsch, einen Beitrag für Schwenningen und die Daheimgebliebenen sowie Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Landwirtschaft zu leisten.
Riesige Resonanz
Wenn Vater Bernd und Sohn Cedric Maier nun am Rand des inzwischen abgeernteten Maisfeldes stehen, können sie immer noch nicht so recht glauben, was sich in den letzten Wochen hier abgespielt hat. „Mit solch einer riesigen Resonanz haben wir überhaupt nicht gerechnet“, freut sich Bernd Maier, und Cedric ergänzt: „Es hat alle unsere Erwartungen übertroffen.“
Gewinnspiel als Anreiz
Schon von Anfang an sei das Labyrinth gut angenommen worden. Die Nachricht über die Premiere in Schwenningen hatte sich quasi wie ein Lauffeuer verbreitet. Ein besonderer Anreiz wurde geschaffen durch das Gewinnspiel: An fünf aufgebauten Stationen konnten die Jüngeren fleißig Stempel sammeln, während die Älteren Fragen zu Themen rund um die Landwirtschaft beantworten mussten. Die Ergebnisse wurden auf eine Karte eingetragen und am Schluss in einen Briefkasten geworfen. 20 Gewinner sind inzwischen gezogen und werden benachrichtigt.
7000 Karten
Wie viele Menschen sich letztendlich den Weg durch die von Cedric Maier geschaffenen Gänge gebahnt haben, lässt sich nur erahnen. Konkrete Zahlen gibt’s nur anhand der ausgefüllten Karten: Von ihnen hatte Bernd Maier anfangs 500 Stück bestellt – und musste öfters nachordern: Letztendlich wurden 7000 Karten eingeworfen, erzählt der Landwirt. Allein an einem Sonntag in den Ferien seien es einmal 400 Stück gewesen.
Mindestens eine Stunde lang habe man fürs Verirren und das Finden des Ausgangs gebraucht, die Besucher seien teilweise aber deutlich länger geblieben. Denn nicht nur ein kleiner Aussichtsturm, sondern auch ein großer Strohballen am Ausgang hat zum Verweilen und zum Picknicken eingeladen.
Viele Gruppen kommen
Zu Fuß, mit dem Rad, aber auch von außerhalb seien die neugierigen Besucher gekommen, hat Bernd Maier beobachtet. Sogar Autokennzeichen aus Freiburg habe man am Wochenende an der Weilersbacher Straße gesehen. Das Labyrinth sei aber auch regelmäßig Ziel von Kindergartengruppen, Schulklassen, Pfadfindern, gar der Hundestaffel gewesen.
Weniger Arbeit als gedacht
Positiv überrascht ist Cedric Maier immer wieder gewesen, wenn er jeden Abend das Labyrinth abgelaufen ist: Müll habe es so gut wie keinen gegeben, und überhaupt sei das Labyrinth bis auf die letzten Tage, als der Mais im Grunde schon verblüht war und sich der eine oder andere Besucher eigene Gänge gesucht hat, stets in einem guten Zustand geblieben.
Einzig die Stempel habe er ab und an austauschen müssen. Auch die Spendenkasse am Ausgang sei gut gefüllt gewesen, so dass die Unkosten hätten gedeckt werden können.
Mais als Futter
Doch jetzt ist sowohl die Labyrinth- als auch die Mais-Saison vorbei. Vor ein paar Tagen ist Cedric Maier mit dem Maishäcksler durch das Feld gefahren – innerhalb von 20 Minuten sei von dem Labyrinth nichts mehr übrig geblieben. Der Mais – mit einer Schnittlänge von fünf Millimetern – wird nun in einem Anhänger festgewalzt, auf ein Silo gebracht und mit Folie abgedeckt.
Dann tritt der Prozess der Milchsäuregärung ein, der den Mais haltbar macht. Frühestens nach sechs Wochen dient der verarbeitete Mais als Kuhfutter – und hält sogar bis zur nächsten Mais-Ernte, erklärt der angehende Landwirt.
Und wird es im nächsten Jahr wieder ein Maislabyrinth geben? „Ja!“, das weiß Familie Maier schon jetzt. In welcher Form, und ob es vielleicht sogar größer ausfallen wird als bei der Premiere, das sei noch nicht klar. Klar ist aber auf jeden Fall, dass es wieder eine Bereicherung für Schwenningen sein wird.