Nach einem Jahr bekommt Eimeldingen wieder einen Hausarzt: Alexander Mittlmeier, Facharzt für Allgemeinmedizin, wird im Oktober seine dann umgebaute Praxis öffnen.
Nach einem Jahr ohne hausärztliche Versorgung in Eimeldingen steht nun der Nachfolger von Ärztin Manuela Brudy fest: Ab dem 1. Oktober wird der Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie und Reisemedizin, Alexander Mittlmeier, die dann umgebauten Praxisräume in der „Alten Schule“ an der Hauptstraße übernehmen. Das wurde auf der Gemeinderatsitzung am Donnerstag bekanntgegeben und Mittlmeier wurde vorgestellt.
Er betreibt bereits eine Hausarztpraxis in Maulburg. Seine Kollegin, die Assistenzärztin Lisa Wunsch, und die drei Medizinischen Fachangestellten Fabienne Wagner, Saskia Waschniewski und Michaela Leonhardt, die zum Maulburger Praxisteam gehören, werden ihn ab Oktober in Eimeldingen unterstützen.
Montags bis freitags von acht bis zwölf Uhr geöffnet
Die Praxis startet ihren Betrieb montags bis freitags halbtags, jeweils von 8 bis 12 Uhr und wird damit zum zweiten Standort; die Praxis in Maulburg bleibt bestehen. Dort erfolgt die Terminvergabe bevorzugt online – und das habe sich bewährt, sagt Mittlmeier. Die Patienten profitierten von kurzen Wartezeiten. Wer nicht über die Möglichkeit einer Online-Terminvereinbarung verfügt, könne sich telefonisch melden. Die Möglichkeit, in Eimeldingen Termine online zu vereinbaren, wird ab Anfang September angeboten.
Das Besondere: Mittlmeiers Praxis in Maulburg geht innovative Wege, indem sie den Wandel von der „arztzentrierten Praxis“ zum Zukunftsmodell „Teampraxis“ vollziehe, erläutert Mittlmeier. Das Konzept sieht vor, dass Ärzte gemeinsam mit ihrem qualifizierten Personal den Praxis-Ablauf patientenorientierter gestalten. Das sei das Modell der Zukunft, um die hausärztliche Versorgung langfristig und flächendeckend sicherzustellen, weiß Mittlmeier, der schon während seiner Assistenzarzt-Ausbildung in Kopenhagen solche Konzepte kennengelernt hat und flache Hierarchien schätzt.
Moderne Praxisorganisation an beiden Standorten
Seine Praxis nimmt sogar am „PRIMA“–Projekt teil, das Erkenntnisse liefern soll zur Transformation von klassischen Hausarztpraxen zu multiprofessionellen Primärversorgungszentren mit Pflegefachpersonen. Laut Mittlmeier nehmen an dem Projekt deutschlandweit nur zwanzig Hausarztpraxen teil. Hintergrund sei, dass, wie in Eimeldingen, in vielen meist ländlichen Regionen die hausärztliche Versorgung gefährdet sei, insbesondere aufgrund des stark wachsenden Anteils älterer Menschen. Um die Versorgung effizienter zu gestalten, werde daher ein allgemeingültiges Konzept benötigt, das Hausärzte bei ihrer Arbeit entlastet. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass Pflegefachpersonen in den Praxisalltag integriert werden, um sogenannte nicht-genuin ärztliche Aufgaben zu übernehmen – Tätigkeiten, die keine ärztliche Approbation erfordern.