Freuen sich auf ein Pokal-Highlight mit dem HBW: Trainer Matthias Flohr (links) und Rückraumspieler Merlin Fuß. Foto: Beytullah Kara

Im Achtelfinale des DHB-Pokals empfängt der HBW Balingen-Weilstetten – das Überraschungsteam der vergangenen Cup-Saison – Rekordmeister THW Kiel. Das gab’s vor 20 Jahren schon mal.

In der vergangenen Saison hat Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten im DHB-Pokal mit dem dritten Platz beim Final4 in Köln für Furore gesorgt – nun bietet schon das Achtelfinale reichlich Potenzial für Heldengeschichten bei den „Galliern“. Denn der HBW empfängt Rekordmeister und Rekordpokalsieger THW Kiel zum Duell. Die Partie in der Balinger Mey-Generalbau-Arena steigt am Mittwoch oder Donnerstag, 5. oder 6. November.

 

Coach Flohr freut sich auf „Spektakel“

HBW-Trainer Matti Flohr freut sich riesig auf das Spiel gegen den Titelverteidiger, das Nationalspielerin Dana Bleckmann (Borussia Dortmund) den Schwaben bei der Auslosung am Donnerstagabend bescherte. „Wir haben ein Heimspiel gegen einen hoch attraktiven Gegner. Ein solches Spiel ist doch toll. Das wir auf jeden Fall ein Spektakel“, sagt Flohr. Weil der HBW in der vergangenen Saison – der Club zog als erster Zweitligist überhaupt ins Final4 ein – mit einem sensationellen 32:31 über die Rhein-Neckar Löwen den dritten Platz belegte, greift er in dieser Spielzeit erst im Achtelfinale ins Pokal-Geschehen ein – und bekommt es gleich mit einem der Topfavoriten zu tun.

Der 1. November 2005

HBW gegen Kiel im DHB-Pokal – das gab’s bisher erst einmal. In der Saison 2005/06 empfingen die „Gallier“ – damals Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd und auf dem Weg zum Aufstieg – den großen THW am 1. November 2005 in der dritten Pokalrunde in der altehrwürdigen Balinger Längenfeldhalle. Die platzte mit rund 800 Zuschauern aus allen Nähten. Schließlich wollte jeder HBW-Fan das Team von Trainer Rolf Brack gegen Topstars wie Stefan Lövgren, Marcus Ahlm, den 21-jährigen Nikola Karabatic, die Keeper Henning Fritz und Mattias Andersson oder auch den jetzigen THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi auf der Platte bewundern. Wer kein Ticket mehr bekommen hatte, konnte die Partie auf einer Leinwand in einem extra vor der Halle errichteten Zelt verfolgen. Am Ende war die Nummer eine glasklare Sache, das Team von Noka Serdarusic zog mit einem mühelosen 38:25 (20:11)-Erfolg in die nächste Runde ein.

Bilanz spricht klar für die Zebras

30 Mal standen sich der HBW und der THW in den folgenden Jahren noch in der Handball-Bundesliga gegenüber, 27 Begegnungen gewannen die Zebras, den Balingern gelangen zuhause zwei sensationelle Siege – 39:37 am 23. Dezember 2009 und 22:21 am 3. September 2014 – und ein 22:22 am 20. April 2016. Das müssen ja nicht die letzten Überraschungen gewesen sein, und so sagt HBW-Coach Flohr: „Mal sehen, was für Highlights so ein Pokalwettbewerb noch so mit sich bringt.“