Der Jettinger Gemeinderat besuchte zwei Baustellen der TransnetBW, um sich vor Ort über aktuelle Projekte zur sicheren und effizienten Stromversorgung zu informieren.
Jettingen ist durch das bereits vorhandene große Umspannwerk, das derzeit umgebaut, erneuert und erweitert wird, ein besonders wichtiger Ort für die Energiewende in Deutschland.
Deshalb ist es dem Gemeinderat und Bürgermeister Hans Michael Burkhardt sehr wichtig, sich laufend mit den für die Zukunft der Gemeinde bedeutsamen und großen Themen der Energiewende zu befassen und sich umfassend zu informieren.
Erste Station war der intelligente Batteriespeicher Netzbooster in Kupferzell, ein Pilotprojekt mit bundesweiter Bedeutung. Für den Besuch legte die Gruppe persönliche Schutzausrüstung an – bestehend aus Helm, Warnweste und Sicherheitsschuhen –, bevor sie spannende Einblicke in den Baufortschritt und die Technik des Netzboosters erhielt.
Der Netzbooster spielt eine zentrale Rolle in der sogenannten kurativen Netzführung. Während Stromleitungen bislang nicht vollständig ausgelastet werden konnten, um im Störfall einen Sicherheitspuffer vorzuhalten, stellt der Netzbooster diesen Puffer künftig flexibel bereit. Dadurch können bestehende Leitungen stärker genutzt werden – ohne Abstriche bei der Systemsicherheit. Damit ermöglicht TransnetBW eine effizientere Nutzung des Stromnetzes, reduziert Netzengpässe und senkt zudem die Kosten für Netzstabilisierungsmaßnahmen.
Beitrag zur Energiewende
Im Anschluss besuchte die Gruppe das Infocenter in Leingarten, wo ein Vortrag zum Gleichstrom-Erdkabelprojekt SuedLink auf dem Programm stand. SuedLink ist ein rund 700 Kilometer langes Leitungsprojekt, das künftig Windstrom aus Norddeutschland nach Baden-Württemberg und Bayern transportieren soll. Es leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende und zur sicheren Stromversorgung im Süden Deutschlands. Zwischen SuedLink und dem in Jettingen geplanten SuedWestLink bestehen dabei zahlreiche Parallelen – sowohl im Aufbau als auch in der Bedeutung für die Energiewende.
Zum Abschluss warf der Gemeinderat noch einen Blick auf die Konverterbaustelle in Leingarten, die direkt an das Infocenter angrenzt. Bei der Besichtigung der Dachterrasse bot sich nicht nur ein beeindruckender Ausblick auf das Baugelände – auch fachlich blieb keine Frage offen. Der Konverter, der künftig die Verbindung zwischen Gleich- und Wechselstromnetz ermöglicht, weist ebenfalls viele Parallelen zu dem für SuedWestLink vorgesehenen Konverter am Umspannwerk in Oberjettingen auf und ist ein weiterer wichtiger Baustein für das Stromnetz der Zukunft.