Auf beiden Seiten der Wolftalstraße soll es künftig barrierefreie Bushaltestellen geben. Außerdem soll das Parken am Festhallenplatz neu strukturiert werden. Foto: Peter Münnich

Das Oberwolfacher Gremium hat sich entschlossen, den lange diskutierten Umbau von Festhallen- und Lindenplatz vorbereiten zu lassen.

„Jetzt sind wir an dem Punkt: Entweder machen wir es jetzt oder wir machen es nicht“, sagte Bürgermeister Matthias Bauernfeind, als es in Oberwolfachs Gemeinderat um die Vergabe von Planungsleistungen für den seit langem diskutierten Umbau von Festhallen- und Lindenplatz ging.

 

Während die Ratsmehrheit an der bisherigen Planung festhielt, sprach sich Martin Welle dagegen aus. Mit Bürgern und dem Büro Pit Müller hatte der Rat in den vergangenen Jahren erarbeitet, wie der Festhallenplatz künftig aussehen soll: Die Ein- und Ausfahrt soll nur noch bei der Sparkasse möglich sein. Zudem sollen die Parkplätze optimiert und die Bushaltestellen auf beiden Seiten der Wolftalstraße barrierefrei werden.

Martin Welle sind die Planungen ein Dorn im Auge

So legte es der Rat im September 2023 fest, ebenso wie das Pflastern des „Posthörnle“-Parkplatzes. Letzteres hatte Welle schon damals abgelehnt und blieb dieser Position am Dienstag treu: Oberwolfach versiegle eine nicht versiegelte Fläche und gebe dafür 100 000 Euro aus. „Andere Kommnen geben Geld dafür aus, dass wieder Flächen entsiegelt werden – für mich ist das ein Unding.“

„Ich muss dir leider widersprechen“, erwiderte Udo Schacher und verwies auf Splitt, der täglich vom Parkplatz auf Gehweg und Straße getragen werde. Bekomme man diese „kleine Gefahrenstelle“ in den Griff, „dann ist’s kein Fehler“, sagte Schacher. Zumal ein Rasenfugen-Pflaster geplant sei, ergänzte Fridolin Faist: „Von daher ist er nicht komplett versiegelt, das hat man immer ein bisschen berücksichtigt.“

„So wie jetzt geparkt wird, kommt gar nichts mehr durch – nicht Feuerwehr, nicht Rettungsdienst“, entgegnete Bauernfeind auf Welles Kritik, der durch die „Sackgasse bei der Apotheke“ eine neue Gefahrensituation sah. „Wir wollen nicht mehr diesen Kreisverkehr um den Brunnen haben. Wir wollen eine klar strukturierte Situation für die Verkehrsteilnehmer schaffen.“Jedoch endet der Förderzeitraum am 31. Dezember 2025. „Wenn wir sagen, wir gehen es an, endet das Sanierungsgebiet vielleicht am 31. Dezember 2026, dass diese Maßnahme noch gefördert fertiggestellt werden kann“, so Bauernfeind.

Dabei geht’s um einen Zuschuss von 60 Prozent. Hoffnungsschimmer für die Gemeinde: Das Land bewilligte die Aufstockung der Sanierungsmittel um 300 000 Euro, wie Bauernfeind bekanntgab. Der lange Prozess gehe jetzt in die letzte Runde – „natürlich zu einer sehr ungünstigen Zeit“, bilanzierte Schacher angesichts knapper werdender Finanzen. Stoppe man das Projekt, folge man den Stimmen, die zum Sparen aufriefen. Man nehme aber auch jenen Elan, die sich an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt hätten. Schacher plädierte, Kurs zu halten: „Es hätte jeder die Möglichkeit gehabt, in den Workshop reinzugehen.“

„Seit neun Jahren sparen wir bei jeder Haushaltsberatung immer wieder das Geld ein und sagen: Es gibt wichtigere Projekte“, bilanzierte Bauernfeind. „Jetzt ist vielleicht nicht der optimale Zeitpunkt, aber es ist der Zeitpunkt, wo ich es machen muss.“ Fridolin Faist sagte: „So wahnsinnig viel andere Möglichkeiten bietet das Areal aber auch nicht.“

Auftrag vergeben

Bei einer Gegenstimme Welles vergab der Rat die Planungsleistungen an das Büro Isenmann zum günstigsten Angebot von 50 879 Euro.