Die Gaststätte Mühlenklause schließt zum 1. August. Stefanie Zimmermann (von links), Bert Kaehler, Lisa Zimmermann sowie Anja und Patrick Zimmermann winken vom Balkon. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Besitzerfamilie Zimmermann auf der Suche nach Kaufwilligen

Niedereschach-Kappel (spr). Eine Ära neigt sich in Kappel dem Ende zu: Die traditionsreiche "Mühlenklause" schließt zum 1. August die Pforten. Ob für immer, wird sich noch zeigen, denn die Besitzerfamilie Zimmermann möchte das altehrwürdige Gebäude verkaufen.

Der Entschluss zum Verkauf und der Aufgabe des Familienbetriebs ist der Besitzerfamilie unendlich schwer gefallen. Die Erkrankung des "Chefs" Patrick Zimmermann und die Tatsache, dass auch seiner Mutter Lisa Zimmermann, Chefin und "gute Seele" der Mühlenklause, altersbedingt nicht mehr alles so leicht von der Hand geht, sind weitere Gründe dafür, dass die Familie ihr geliebtes Haus und Geschäft in andere Hände geben wird.

Bis zum 1. August bleibt den vielen treuen Gästen aus Nah und Fern jedoch noch etwas Zeit, um sich von der Familie Zimmermann zu verabschieden. Bis dahin werden Lisa Zimmermann ihr Sohn Patrick mit Ehefrau Anja Zimmermann sowie Tochter Stefanie Zimmermann mit ihrem Lebensgefährten Bert Kaehler ihre Gäste nach wie vor verwöhnen. "Wer noch Gutscheine für die Mühlenklause besitzt, sollte diese bis zum 1. August eingelöst haben", rät Patrick Zimmermann. Mit ihren knarrenden Böden, den schiefen Wänden und der rustikalen Einrichtung verfügt das Gasthaus über ein einzigartiges Ambiente.

Beim Rundgang durch das Gebäude, das um 1600 noch in der Mitte des Dorfes Kappel stand und später – um die Wasserkraft nutzen zu können – abgetragen und am jetzigen Standort wieder aufgebaut wurde, rechnet man jede Minute damit, dass irgendwo der legendäre "Mühlengeist" um die Ecke schweben müsste.

Als Lisa Zimmermann 1961 mit ihrem 2001 verstorbenen Mann Ulrich Zimmermann die Mühlenklause, die 1900 als Mühle stillgelegt und zur Gaststätte umgebaut worden war, von der Familie Braunschweiger pachtete, haben sich beide sofort in das Gebäude verliebt. 1968 erwarben sie die Immobilie und formten sie zu einem gastronomischen Schmuckstück. Der liebevoll gepflegte Garten, 80 Sitzplätze und die einladende Terrasse waren weitere Gründe für den Erfolg des Familienbetriebes.