Influencer-Werbung wird bei Unternehmen immer beliebter. Auch für das Unternehmen Börlind aus Calw ist es ein fester Bestandteil des Marketings. Geschäftsführer Nicolas Lindner erklärt beim ARD-Format „Plusminus“, was ihm dabei wichtig ist.
Werbung - heutzutage ist sie nicht mehr nur auf Litfaßsäulen, im Kino und im Fernsehen zu sehen. Vielmehr verlagert sich die Werbewelt ins Internet – besser gesagt, in die Sozialen Medien. Besonders Plattformen wie Instagram, Snapchat, YouTube und TikTok sind beliebt. Dort werden Influencer von Unternehmen eingesetzt, um ihre Produkte zu bewerben.
Das Thema Influencer-Marketing wird auch in der aktuellen Folge von „Plusminus“, dem Wirtschaftsmagazin der ARD, aufgegriffen. Ebenfalls im Beitrag zu sehen ist Nicolas Lindner, einer der drei Geschäftsführer des Naturkosmetik-Herstellers Börlind. Für die Firma aus Calw ist die Zusammenarbeit mit Influencern unerlässlich geworden.
Doch warum kommt gerade diese Art von Werbung so gut an? „Die Besonderheit vom Influencer ist, dass er als Freund erscheint“, erklärt Christian Zabel, Medienökonom an der Technischen Universität Köln, in „Plusminus“. Das biete ein großes Potenzial zur Beeinflussung. „Wenn er mir ein Produkt vorschlägt, dann finde ich das vielleicht besonders gut.“
Immer mehr Unternehmen setzen auf Influencer
Das haben auch Unternehmen bemerkt. Immer mehr mittelständische Firmen in Deutschland setzen bei ihrer Werbung auf diese Strategie. So auch Börlind. Auf Anfrage unserer Redaktion heißt es von Seiten des Unternehmens: „Influencer Marketing ist ein fester Bestandteil unseres Marketing-Mix geworden. Dabei ist uns wichtig, dass die Influencer:innen, mit denen wir zusammenarbeiten, wirkliche Börlind Fans sind“, so die Pressesprecherin. „Influencer-Marketing wurde vor vielen Jahren noch sehr belächelt, mittlerweile ist es nicht mehr wegzudenken.“
Das verdeutlichen auch die Zahlen im ARD-Beitrag: 59 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen bereits Influencer-Marketing. Es gebe einen regelrechten Wettbewerb um Influencerinnen, heißt es bei "Plusminus".
„Influencerinnen bekommen super viele Anfragen. Und da trennt sich aber auch die Spreu vom Weizen. Es gibt die Influencerinnen, die tatsächlich auch alles annehmen“, sagt der Börlind-Geschäftsführer im „Plusminus“-Interview. Für das Unternehmen seien Authentizität und Transparenz wichtig. Mit Content Creatoren, die jeden Auftrag annehmen würden, aber nicht hinter dem Produkt stünden, möchte das Unternehmen nicht zusammenarbeiten. „Wir wollen diejenigen, die auch tatsächlich unsere Produkte verwenden und nicht jeden Tag für ein anderes Produkt stehen.“
Mehr als 15.000 Euro für ein Video
Der Job scheint lukrativ, denn Accounts mit 1000 bis 5000 Followern verdienen nach den Recherchen der ARD mit einem Werbevideo im Schnitt 60 bis 100 Euro. Hat ein Influencer mehr als eine Million Follower, bringt ein Spot 15.000 Euro und mehr ein.
Janine Fischer stellt im „Plusminus“-Beitrag als ein bekanntes Instagram-Gesicht mit 870.000 Followern ihren Job vor. Auf ihrem Account geht es um Themen wie Schönheit, Kinder und Kochen. Oftmals werde sie nach ihrem Verdienst gefragt, erzählt Fischer in der Folge. „Es gibt eigentlich gar keine Grenzen und es sind auch sechsstellige Beträge möglich, pro Jahr.“ Beauftragt wird sie unter anderem von bekannten Marken.
Wachstumsraten von fast 900 Prozent prognostiziert
Die Wachstumsraten beim Influencer-Marketing sind enorm. 2017 haben Unternehmen 94 Millionen Euro für Werbung mit Influencern ausgegeben. 2027 sollen 842 Millionen Euro dafür investiert werden. Laut den Recherchen von ARD werden demnach Wachstumsraten von fast 900 Prozent prognostiziert.
Dabei rückt die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in diesem Bereich mehr in den Fokus. Zum Beispiel könne das Tool „ChatGPT“ Influencern bei der Erstellung von Videokonzepten helfen und den Content Creatorn strategische Tipps geben. Der Einsatz von KI-Tools kann sogar noch weiter gehen, dabei sind künstlich erschaffene Werbefiguren nur der Anfang.
KI Influencer auch bald bei Börlind?
Wie steht Börlind zu sogenannten KI Influencern? „Aktuell sind KI Influencer bei uns noch kein Thema, da wir mit echten Personen zusammenarbeiten möchten. Dennoch beobachten wir den Trend und schauen uns an, wie er sich entwickelt“, teilt das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Der Markt für Influencer-Werbung wächst weiter und somit auch die Chance für Unternehmen, in das Influencer-Marketing einzusteigen.