Steffen Breinlinger wird am Mittwochabend seine erste Einheit als Coach des FC 08 leiten. Dann wird der 42-Jährige den Spielern auch erklären, wie er die sportliche Wende einleiten will. Unterdessen sorgt der erneute Trainerwechsel für Diskussionen im Netz.
Es war ein emotionaler Dienstag für den Nachfolger von Adam Adamos. Erst gab der Regionalligist vom Friedengrund die Verpflichtung von Steffen Breinlinger als neuen Cheftrainer bekannt, dann verabschiedete sich der Coach vom SV Zimmern.
„Es waren wegen der Fasnet nicht alle da, aber ich werde sicher immer wieder einmal dort sein“, hat er in den 1,5 Jahren beim WFV-Landesligisten viel Positives erlebt. Breinlinger sei es alles andere als einfach gefallen, „in Zimmern die Zelte abzubrechen. Wir sind absolut im Guten auseinander gegangen“.
Als sich dann aber die Tür beim FC 08 Villingen öffnete, war für den Ex-Coach des FC Gutmadingen klar, dass er diese große Chance wahrnehmen wird. „Ich identifiziere sich mich sehr mit dem FC 08, kenne viele Spieler“, weiß der A-Lizenz-Inhaber natürlich um die derzeitigen Baustellen im Friedengrund.
Die Philosophie
In Sachen Sport bleibt Breinlinger kaum Zeit (zwei Einheiten), um bis zum Freitagspiel (19 Uhr, wir streamen live) in Frankfurt an größeren Stellschrauben zu drehen. „Am Mittwochabend werde ich mich den Spielern kurz vorstellen“, wird der neue Nullachter anschließend Marcel Sökler und Co. schnell seine Fußball-Philosophie näherbringen. „Wir wollen das Maximale bewirken.“
Der 42-Jährige möchte „klaren Fußball mit brutalem Herz und brutaler Identifikation“ sehen. Neben neuer mentaler Frische („Ich werde viele Einzelgespräche führen“) setzt Breinlinger dabei vor allem auf „deutlich mehr Ballbesitz, deutlich mehr Torgefahr und viel aggressiveres Spiel gegen den Ball“.
Die ersten Ziele
Trotz der mindestens elf Punkte Rückstand auf einen möglichen Nichtabstiegsplatz hat Steffen Breinlinger den Regionalliga-Verbleib nicht abgeschrieben. „Natürlich wird das eine Herkulesaufgabe, aber wenn wir mit Erfolgserlebnissen in einen Flow kommen“, sei dies nicht unmöglich. Ein Sieg bei Eintracht Frankfurt II soll dabei der erste Schritt sein.
Am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) steht das enorm wichtige SBFV-Pokal-Viertelfinale gegen den Bahlinger SC in der MS Technologie-Arena an.
Sollte der Rekordpokalsieger den Cup am Ende verteidigen, wird dies mit einer sechsstelligen Summe im DFB-Pokal belohnt. Nicht nur aufgrund der aktuellen finanziellen Sorgen der Nullachter wäre dies enorm wichtig für den gesamten Verein. „Wir haben den Anspruch, den Pokal wieder nach Villingen zu holen“, betont der neue 08-Trainer.
Co-Trainer und Vertrag
Der 08-Coach freut sich sehr darüber, dass Co-Trainer Matthias Uhing weiter macht. „Matthias ist ein Top-Experte“, betont der 42-Jährige. Steffen Breinlinger hat in Villingen einen Vertrag bis zum Ende der Runde 2025/26 – ligaunabhängig – unterschrieben.
Das Internet
Klar, dass die Trainerentscheidung des FC 08 auch im Netz ein großes Thema ist, kontrovers diskutiert wird. „Ein neuer Trainer aus der Region ist eine gute Entscheidung. Man sollte auch da mal loben können“, schreibt Harald Schilling auf unserer Sport-Facebook-Seite.
Ähnlich sieht es Ihsan Dogan. „Ich denke, dass es eine gute Zeit ist auf einen neuen Trainer zu setzen. Er kann die Spieler kennenlernen und einen Neuaufbau für die nächste Saison starten“, meint er auf der Facebook-Seite der Nullachter.
„Also ganz ehrlich – langsam ist das nur lächerlich“, schreibt dagegen Ralf Eisele. Lu Hall sagt: „Sportliche Kompetenz scheint nicht vorhanden zu sein, wenn man die Saison so verfolgt.“
Dirk Kirschner schreibt: „Jetzt stehen mit Klotz und Adamos schon 2 Trainer auf der Gehaltsliste – und jetzt holt man nen dritten Trainer. Dachte – man hat kein Geld. (Das) muss man nicht verstehen!“