Kaum noch Wasser gibt es hier in Sulz am Eck. Foto: Menzler

In Wildberg wurden einige Tümpel wieder für Amphibien lebenswert gemacht. Diese waren zum Teil extrem verschlammt und verlandet, so dass kaum noch zu sehen war, dass es ein Gewässer ist.

Im Kreis Calw wurden in diesem Herbst einige Tümpel saniert. Darunter auch zwei Tümpel in Sulz am Eck, sowie jeweils einer in Gültlingen und in Wildberg.

 

Laut Landratsamt waren die Tümpel allesamt verschlammt oder verlandet, teilweise war nicht mehr zu sehen, dass es sich um ein Gewässer und nicht um eine Wiese handelte. Die Folge: Die Tümpel wurden eher zu größeren Pfützen – es gab gar kein oder nur noch sehr wenig Wasser. Um die Tümpel herum sah es nicht besser aus.

Wer unter der mangelnden Pflege und dem Wassernotstand leidet, sind Amphibien. In Wildberg sind das etwa Grasfrösche, Erdkröten sowie Teich- und Bergmolche. „Von intakten Tümpeln profitieren aber alle Amphibienarten sowie auch verschiedene Insektenarten“, teilt das Landratsamt auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

Verschlammt, zugewachsen oder ausgetrocknet

In einer vorangegangenen Pressemitteilung erklärte das Landratsamt den Schritt. „In den letzten Jahren wurde bei so gut wie allen Amphibienarten ein dramatischer Rückgang verzeichnet, was unter anderem an dem schlechten Zustand der Gewässerhabitate liegt. Viele der Tümpel, die als Laichgewässer dienen, sind mittlerweile verschlammt, zugewachsen oder völlig ausgetrocknet.“

Und weiter: „Manche Tümpel führen zwar noch Wasser, werden aber durch zu viele Gehölze beschattet oder haben nicht ausreichend flache Ufer für die Tiere.“

Um diese Lebensräume wieder herzustellen, wurden zunächst die Gehölze entfernt und gelichtet, die teilweise in den Tümpeln waren, teilweise außen. Amphibien sind wechselwarm; sie müssen sich sonnen, um über ihre Körpertemperatur aktiv zu werden.

Danach wurden die Wasserstellen entschlammt oder ausgebaggert. Das Material wurde, in den meisten Fällen, für flache Uferzonen verwendet, die ebenfalls Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.

In einer Pressemitteilung des Landratsamts wird Myrte Passenheim vom Landschaftserhaltungsverband Calw zitiert: „Es braucht aber nicht immer große Maschinen, um etwas zum Schutz der seltenen Tiere beizutragen.

Auch als Privatperson gibt es verschiedene Möglichkeiten.“ Weiter heißt es in der Mitteilung: „Wer beispielsweise einen Gartenteich besitzt sollte diesen möglichst sonnig bis halbschattig gestalten und Bewegungen wie zum Beispiel durch einen Springbrunnen vermeiden. Auch auf Fische sollte verzichtet werden, da nahezu alle Arten sowohl den Laich als auch die Kaulquappen fressen.“

Auch ohne Teich kann Garten Amphibien-Zuhause werden

Und wer keinen Gartenteich hat? „Auch ohne einen Teich kann man den Tieren etwas Gutes tun, durch beispielsweise Altgrasreste, Stein- und Reisighaufen und vor allem den Verzicht auf Pestizide, da diese für Amphibien besonders schädliche Auswirkungen haben.“