Foto: Fritsch

Pro Tag dürfen sich im Seniorenzentrum Martha-Maria bis zu zwei Personen mit einem Bewohner treffen

Nagold - Als Corona-Maßnahme galt im Seniorenzentrum Martha-Maria seit dem 17. März ein Besuchsverbot. Dieses wurde ab dem 12. Mai in Besuchsregelungen umgewandelt. Sehr zur Freude der Einrichtung und der Bewohner.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Die Pandemie brach aus und plötzlich konnten Senioren ihre Kinder, Enkel und Familie nicht mehr sehen. Knapp zwei Monate lang dauerte das Besuchsverbot – und die für die Bewohner somit recht einsame Zeit im voll belegten Nagolder Seniorenzentrum Martha-Maria. Eine nicht unkomplizierte Situation. Sowohl für das Personal als auch für die Bewohner.

Besuche nur mit Voranmeldung - aber zu zweit

Nun sind zur Freude aller Beteiligten zumindest geregelte Besuche wieder möglich. "Pro Bewohner ist grundsätzlich pro Tag ein Besuch von maximal zwei Personen, unter Einhaltung von Hygiene- und Verhaltensregelung, gestattet", erklärt Elena Schweizer, Leiterin des Seniorenzentrums, auf Anfrage unserer Zeitung.

Um einen Bewohner besuchen zu dürfen, müsse zuvor eine Anmeldung, telefonisch über den jeweiligen Wohnbereich, erfolgen. Die Besucher werden in der Besucherliste registriert. "Diese Daten werden vier Wochen nach Erhebung vernichtet", versichert die Leiterin.

Besucherzonen für jeden Wohnbereich eingerichtet

Für jeden Wohnbereich ist eine Besucherzone eingerichtet worden. "Diese sind zur besseren Orientierung von außen und innen mit den Namen der jeweiligen Wohnbereiche gekennzeichnet", so Schweizer. "Die Besuchszonen sind so geräumig, dass auch Betten in den Raum gefahren werden können und so ein Besuch stattfinden kann", berichtet sie. Besuche im Garten sind ebenfalls möglich. Dort sind Tische, Stühle und Bänke in vorgeschriebenem Abstand aufgestellt. Somit sollen bis zu zehn Bewohner gleichzeitig Besuch empfangen können. Durch diese Einrichtung von Besucherzonen ist der Besuch in den Bewohnerzimmern nicht erforderlich. Als Ausnahme gelte laut Schweizer die Sterbebegleitung.

Ärzte und Therapeuten, Friseure und medizinische Fußpflege dürfen das Haus nur unter Einhaltung von vorgeschriebenen Hygienevorschriften betreten. Hierzu müssen auch sie sich in eine Besucherliste eintragen.

Allgemein gilt, dass Besucher während des gesamten Aufenthalts in der Einrichtung eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu den Bewohnern einhalten müssen.

Wegen dem hohen Organisations-, Hygiene- und Logistikaufwand sind die Besuchszeiten "leider begrenzt". Dies sei eine große Umstellung für die Mitarbeitenden. "Wir freuen uns sehr, dass die Bewohner im Kleb und im Garten wieder spazieren gehen können und, dass die Angehörigen, Freunde und Bekannte wieder zu Besuch kommen können", fügt Schweizer an.

Die Situation bleibt für alle Beteiligten weiterhin angespannt

Insgesamt würden Besuche nun regelmäßig stattfinden. Dadurch, dass die Besucherzahl momentan noch pro Bewohner und pro Tag begrenzt ist, können mehrere Bewohner Besuch empfangen.

Außerdem wurde im Seniorenzentrum laut Schweizer – "im Rahmen unserer Möglichkeiten" – auch die Betreuung in allen Wohnbereichen aufgestockt. "Seit kurzem finden Aktivierungen in kleinen Gruppen – drei bis sieben Personen – statt", teilt sie mit. Bewohner können per Videoanruf mit den Angehörigen in Kontakt bleiben. Die Möglichkeit, neue Bewohner aufzunehmen, bestehe. Diese werden beim Einzug auf das Coronavirus getestet.

Neue Maßnahmen beeinträchtigen Pflege

Die derzeitigen Bewohner würden die derzeitige Situation sehr gefasst verkraften und sich sehr über die Lockerungen freuen. Grundsätzlich sei die aktuelle Situation für alle Beteiligten noch angespannt. "Durch erhöhte Schutz- und Hygienemaßnahmen und neu geregelte Arbeitsabläufe wurde die Arbeit nicht nur in der Pflege sondern auch in allen anderen Bereichen des Seniorenzentrums beeinträchtigt", gibt Schweizer zu bedenken.

Trotz allen Herausforderungen freue sich das Seniorenzentrum Martha-Maria über Besuche. Senioren hätten dadurch mehr Abwechslung im Alltag und seien daher auch viel besser gelaunt. "Wir sind sehr dankbar für jeden Besuch, für jede Unterstützung und für jede nette Geste, die unsere Senioren und die Mitarbeitenden erhalten. Eine gute Stimmung ist besonders in dieser außergewöhnlichen Zeit sehr viel wert", erklärt Schweizer.