Die Standaufnahme eines Augenzeugenvideos zeigt die Verhaftung des Tatverdächtigen am Mittwochnachmittag im Offenburger Westen. Foto: Einsatz-Report 24

Nach dem in Sozialen Medien Videos von der Verhaftung eines mutmaßlichen Tatverdächtigen in Offenburg aufgetaucht sind, bestätigte die Polizei am Nachmittag die Festnahme eines 42-jährigen Deutschen.

In Sozialen Medien tauchten am Nachmittag mutmaßliche Augenzeugenvideos auf, die die Festnahme eines Tatverdächtigen zeigen sollen. In einem Video sind offenbar Polizeikräfte zu sehen, die im Offenburger Stadtteil Albersbösch auf ein Haus zulaufen und sich kurz darauf Zugang verschaffen. Ein anderer Mitschnitt zeigt zwei Beamte, die einen Mann in Fußfesseln und einem weißen Papieranzug abführen.

 

Die Polizei wollte auf Nachfrage zunächst noch keine Auskunft zu den Videos geben, informierte jedoch später in einer Mitteilung über die Festnahme eines Tatverdächtigen. Demnach brachten die Ermittlungen der Beamten der Soko Rampe die Polizei mittlerweile auf die Spur eines möglichen Tatverdächtigen.

Der 42 Jahre alte Deutsche wurde am Mittwochmittag an seiner Wohnanschrift in der Offenburger Weststadt durch Spezialkräfte vorläufig festgenommen. Im Zuge der Festnahme wurde niemand verletzt. Inwiefern der Tatverdächtige mit der toten Frau in Verbindung steht, ist nun Gegenstand der weiteren polizeilichen Recherchen.

Umfangreiche Kontrollen im Stadtgebiet

Gegen 12 Uhr erklärte die Polizei in einer Mitteilung, dass es seit dem Vorfall „umfangreiche Überprüfungen und Kontrollen im gesamten Stadtgebiet“ gegeben habe. Auch durch eine Befragung der unmittelbaren Nachbarschaft erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise, die zur Klärung der Tat und zur Täteridentifizierung führen sollen.

Zwischenzeitlich liegen demnach Zeugenhinweise vor, dass die Frau bereits um 18.30 Uhr im Bereich des Tatorts liegend gesehen wurde. Das in unmittelbarer Nähe des Tatorts abgestellte Auto des Opfers wurde zum Zweck der Spurensicherung beschlagnahmt.

Im Verlauf des Vormittags wurde eine Obduktion der Frau anberaumt. Um ihre Identität abschließend verifizieren zu können, stehen die Ermittler der Kriminalpolizei auch in engem Austausch mit französischen Behörden.

Wie ein Polizeisprecher vor Ort erklärte, waren die Verletzungen, die der Frau zugefügt wurden, so massiv, dass eine Identifizierung nicht ohne Weiteres möglich gewesen sei.

Suche nach Spuren und Tatmitteln

Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die aus Frankreich stammende Psychotherapeutin auf dem Nachhauseweg von der Arbeit befand, als sich der Angriff ereignete, teilt die Polizei mit.

Die Hintergründe des aktuellen Polizeieinsatzes – mehrere Kastenwagen der Polizei und Beamte in schwerer Ausrüstung versammelten sich am Reé-Carré – sind aktuell noch nicht ganz klar.

Mutmaßlich hängt der Einsatz mit der weiteren Suche nach Spuren und möglichen Tatmitteln zusammen. Diese hatte die Polizei im Laufe des Mittwochmorgens für den Tatortbereich abgekündigt. Dazu wurden zusätzliche Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz hinzugezogen.

Ob ein Patient womöglich der Täter war, bleibt zunächst Spekulation

Der Arbeitsplatz des Opfers befindet sich in unmittelbarer Nähe des Tatorts. Bei ihrem Arbeitsplatz handelt es sich offenbar um eine Praxis an der Offenburger Hauptstraße. „Wegen eines Todesfalles finden diese Woche keine Termine statt“, ist auf einem Zettel am Eingang der Praxis zu lesen. Ob es sich bei dem Täter womöglich um einen Patienten der 37-Jährigen gehandelt haben könnte, bleibt zunächst offen.

Mit einem Zettel weist die Psychotherapiepraxis in der Offenburger Hauptstraße darauf hin, dass diese Woche keine Termine stattfinden werden. Foto: Piskadlo

Die Polizei bestätigt, dass es einen Polizeieinsatz im Appenweierer Teilort Urloffen gegeben habe – dort sei es um einen psychisch auffälligen Mann gegangen. Ob ein Zusammenhang zu der Tat in Offenburg besteht, könne man jedoch noch nicht sagen. Laut Informationen der LZ besteht jedoch kein Zusammenhang zwischen der Tat in Offenburg und der Festnahme in Appenweier.

Das Opfer war am Dienstagabend zwischen Unionrampe und Hauptstraße schwer verletzt aufgefunden worden – jede Hilfe kam zu spät. Zur Klärung der genauen Todesursache und zur endgültigen Identifizierung der Frau wurde noch in der Nacht ein Rechtsmediziner hinzugezogen.