Konzentration ist ab heute bei den Abiturienten gefragt –wie hier bei den Prüfungen im Scheffel-Gymnasium im Jahr 2020 Foto: Baublies/Archivfoto

Mit der schriftlichen Prüfung in Deutsch startet am heutigen Dienstag die heiße Phase für die Jugendlichen auf den allgemeinbildenden Gymnasien. Wie blicken sie auf die kommenden Tage? Und was tun die Schulen, damit alles rund läuft? Unsere Redaktion hat sich an vier Bildungseinrichtungen umgehört.

Viele Lahrer Schüler dürften heute besonders nervös sein. Denn für sie beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen. Wir haben uns an den vier allgemeinbildenden Lahrer Gymnasien umgehört und nachgehakt, wie die Atmosphäre zum Beginn dieser besonderen Zeit ist.

 

Clara-Schumann-Gymnasium: Insgesamt 40 Schüler legen am „Clara“ ihr Abitur ab. Ein Großteil der Prüfungen findet in der alten Turnhalle statt. „Prüfungen mit kleineren Gruppen, etwa im Fach Chemie, werden auch im Neubau geschrieben“, informiert Lehrerin Gerlinde Person-Weber. Man achte natürlich darauf, dass Ruhe herrsche, daher wird beispielsweise der Gong abgestellt. Aufenthaltsbereiche wie der große Hof neben der Turnhalle werden geschlossen und den Nicht-Abiturienten andere Bereiche zugeordnet. Von Seiten des Kollegiums sei alles gut geplant. „Wenn man das ein paar Jahre macht, heißt es Business as usual“, so Person-Weber. Die Stimmung unter den Schülern sei eigentlich wie jedes Jahr. Die Abiturienten seien angespannt und ängstlich, hoffen auf „gefällige Themen“. In Deutsch etwa können sie zwischen vier Blöcken wählen. Letztlich seien die Schüler aber auch froh, dass es nun losginge.

Max-Planck-Gymnasium: Der Abiturjahrgang am „Max“ besteht in diesem Jahr aus 59 Schülern, zu den Prüfungen treten aber 76 Absolventen an. Des Rätsels Lösung: Die Gymnasien in Lahr kooperieren miteinander, Leistungskurse werden teils aus Schülern mehrerer Schulen gebildet. Die schriftliche Deutsch-Prüfung läuft im MPG dabei heute wie gewohnt in der Aula ab – dort ist genügend Platz, auch für die sogenannten Kooperationsschüler – Abiturienten anderer Schulen, die eine Prüfung am MPG ablegen. Unsere Redaktion erreichte MPG-Rektor Martin Ries am späten Montagvormittag am Telefon, kurz bevor er zur „Belehrung“ musste, wie das Treffen schulintern heißt – ein Gespräch des Rektors mit den Abiturienten, in denen er ihnen letzte Ratschläge für die schriftliche Prüfung gibt, ihnen sagt, was auf sie zukommt und worauf sie achten sollen. Man habe sich dazu entschieden, die Absolventen an diesem Montag noch einmal in die Schule zu holen, um sie bestmöglich vorzubereiten, so Ries. Die Prüfungen selbst werden wie stets das gesamte Schulleben beeinflussen, rund um die Aula werden heute „Bitte Ruhe“-Schilder aufgestellt, damit alle auf die Prüflinge Rücksicht nehmen.

Freie Evangelische Schule: An der FES legen in diesem Jahr so wenige Schüler ihr Abitur ab wie schon seit einigen Jahren nicht mehr: Nur neun Abiturienten werden sich ab heute den schriftlichen Prüfungen stellen. Carolyn Oesterle, Bereichsleiterin Gymnasium an der FES, erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass man natürlich dennoch darauf achte, dass die Prüflinge in Ruhe arbeiten können: Sie schreiben ihr Abi in einem eigenen Gebäude, zudem gibt es Absperrungen, damit niemand gestört wird. Auch legen manche Schüler ihre Prüfung an anderen Schulen ab. Noch am Montag hat Oesterle mit den Prüflingen an der FES gesprochen, um Ablauf und Regularien durchzugehen – und beruhigend auf sie einzuwirken. Insgesamt herrsche unter den Schülern eine gespannte Erwartung. Letztlich sei eine positive Grundstimmung zu erkennen, die Schüler seien gut auf das Abitur vorbereitet. Auch untern den Lehrern herrsche eine gespannte Erwartung, wie die Prüfungen aussehen werden. Für das Kollegium seien dann zudem im Nachgang die Korrekturgänge immer besonders stressig.

Scheffel-Gymnasium: Insgesamt 56 Schüler legen am „Scheffel“ ihr Abitur ab, wie Schulleiterin Antje Bohnsack berichtet. Die meisten Prüfungen laufen im Raum 201 – „das dürfte der Abiraum sein, seit es die Schule gibt“, berichtet sie. An einem Tag, an dem viele verschiedene Fächer geprüft werden, wird die Mensa zum Arbeitsplatz der Abiturienten – dies ist der größte Raum der Schule. Auch am „Scheffel“ wird der Pausengong ausgestellt, zudem weisen Plakate auf die Prüfungen hin. Rund um Raum 201 gibt es Absperrungen, damit die Schüler in Ruhe an ihren Aufgaben arbeiten können. Die Stimmung unter den Schülern sei ganz unterschiedlich, wie die Schulleiterin berichtet. Einige seien froh, dass es nun fast geschafft sei, nachdem so lange auf das Abitur hingearbeitet wurde. Seit Februar sei der Stoff abgeschlossen, seitdem werde nur noch wiederholt. Manche denken auch bereits an die Abifeier. Zudem hoffen die Schüler, dass auch der Stoff drankommt, den sie gut beherrschen. „Der Jahrgang unter den Abiturienten ist ganz froh, dass es bei ihnen noch dauert“, sagt Bohnsack mit einem Lachen. Auch für das Kollegium sei die Abizeit kein normaler Arbeitstag, man schaue lieber mehrere Male in den Plan für die Abiaufsicht.

Der Zeitplan

Nach der heutigen Deutschprüfung geht es morgen weiter mit Spanisch, Italienisch und Portugiesisch. Am Montag, 5. Mai, stehen Fächer wie Bildende Kunst, Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Musik, Sport oder Religion auf dem Plan. Am Dienstag, 6. Mai, ist das Latinum an der Reihe, am 7. Mai Englisch. Das Abi in Chinesisch, Griechisch und Russisch wird am Donnerstag, 8. Mai geschrieben, am Folgetag dann Mathe. Am Mittwoch, 14. Mai, steht Französisch an, am Freitag, 16. Mai, Bio. Die letzten Fächer sind Physik (20. Mai) und Chemie (21. Mai). Die mündlichen Prüfungen laufen zwischen 30. Juni und 9. Juli.