Die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten soll für Zwecke der Flüchtlingsunterbringung reaktivert werden. Foto: Sauter

Das Land Baden-Württemberg will die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) in Meßstetten reaktivieren. Die Stadt und der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb lehnen diese Pläne entschieden ab.

Meßstetten - Der Bürgermeister von Meßstetten, Frank Schroft, hat auf Anfrage Gerüchte bestätigt, wonach das Land Baden-Württemberg die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) in Meßstetten reaktivieren möchte. Die Stadt Meßstetten lehne diese Pläne entschieden ab.

Information am Montag

In einer Stellungnahme betont Schroft: "Es stimmt, dass das Land signalisiert hat, die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten für Zwecke der Flüchtlingsunterbringung reaktiveren zu wollen. Dies wurde mir im Beisein von Landrat Günther-Martin Pauli durch den im Land für Migration zuständigen Staatssekretär Siegfried Lorek sowie durch Regierungsvizepräsident Utz Remlinger bei einem Besuch im Meßstetter Rathaus am 15. November (Montag) mitgeteilt."

Gespräche stehen an

Und weiter: In den nächsten Wochen würden dazu zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Landesbehörden und der Landesregierung anstehen. Die Stadt Meßstetten und der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) würden diese Pläne entschieden ablehnen, "da wir unsere Anstrengungen zur Ausweisung eines Industrie- und Gewerbeschwerpunkts auf dem Geißbühl weiter forcieren wollen und dafür auch schon viel Geld investiert haben." Im Übrigen schließe sich eine Wohn- und Industrienutzung gegenseitig aus. Schroft: "Unsere Optionen für eine selbstbestimmte Nachnutzung würden damit zunichte gemacht."

"Land muss sich an Zusage halten"

Er stehe in enger Abstimmung mit den Vorsitzenden der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und dem Verwaltungsrat des Zweckverbands, um größtmögliche Transparenz in dieser Angelegenheit zu schaffen. Der Meßstetter Bürgermeister betont abschließend: "Ich weise darauf hin, dass sich das Land an seine verpflichtende und vertraglich vereinbarte Zusage aus dem Jahr 2016 zu halten hat, die Stadt Meßstetten und den Zweckverband bei ihren Bemühungen um eine selbstbestimmte Nachfolgenutzung zu unterstützen."